Spielmacher gesucht!
Profis | 20. Oktober 2016, 19:53 Uhr

Spielmacher gesucht!

Spielmacher gesucht!

Bei der Partie gegen den 1.FC Köln braucht Pál Dárdai einen neuen Spielmacher.

Berlin – "Marcelinho ist ja da, vielleicht können wir ihn überreden auf der Zehn zu spielen, dann haben wir die Lösung", scherzte Pál Dárdai zu Beginn der Woche. Der Brasilianer könnte die Optimallösung für den akuten Zehnermangel bei Hertha sein. Die Spielmacher der vergangenen Partien fallen nämlich aus und können beim Heimspiel gegen den 1. FC Köln am Samstag (22.10.16) nicht dabei sein. So laboriert Vladimir Darida immer noch an seinem Außenbandriss. Valentin Stocker, der den Spielgestalter in den letzten Wochen gab, fällt ebenfalls aus. Er muss die nächsten drei Spiele passen, da er nach einem Foul an Ginter im Spiel gegen Dortmund rotgesperrt ist. Auch Neuzugang Ondrej Duda ist nach wie vor keine Option. Immerhin hat er nach seinem Knochenödem im Knie wieder individuelle Einheiten mit Athletiktrainer Henrik Kuchno absolviert.

Es muss also jemand anderes her. Alternativen gibt es einige. In dieser Woche trainierte auch Julius Kade aus der U19 mit den Profis, der im Nachwuchs auf der Zehner-Position spielt. Für das Duell gegen Köln ist er aber keien Option. Dafür hat Chefcoach Pál Dárdai andere Spieler im Kopf: Auf der Pressekonferenz am Donnerstag nannte er zwei Namen, die für diese Rolle in Frage kämen. Da wäre einmal Salomon Kalou. In der aktuellen Saison kam er noch zu keinem Einsatz in der Bundesliga, stand bisher lediglich im DFB-Pokal gegen Jahn Regensburg und in der Europapokal-Qualifikation gegen Bröndby IF auf dem Feld. Wegen persönlichen Schicksalsschlägen verbrachte Herthas Nummer 8 einige Zeit bei seiner Familie an der Elfenbeinküste und verpasste Spiele und Training.

Michael Preetz sieht dies nüchtern: "Spielpraxis bekommt man durch Spiele. So etwas hat er schon öfter erlebt in seiner Karriere, nach Verletzungen zum Beispiel." Den Rückstand hat er mittlerweile aufgeholt: "Er hat intensiv trainiert, hat Extraschichten eingelegt", meint der Manager. Außerdem hat er auch auf die Länderspiele vor zwei Wochen verzichtet, um mit Hertha zu trainieren. Der Vorteil: Kalou ist flexibel einsetzbar, spielt auf der linken und der rechten Außenbahn sowie auch im Mittelfeld als hängende Spitze, beziehungsweise als Zehner. In der vergangenen Saison harmonierte er vor allem mit Vedad Ibisevic und erzielte 14 Saisontreffer. "Er ist ein erfahrener und torgefährlicher Spieler, der uns vergangene Saison oft auf die Siegerstraße gebracht hat", meint Pál Dárdai.

Als andere Möglichkeit nennt der Ungar Julian Schieber. Nachdem er vergangene Woche die Begegnung mit seinem Ex-Verein Borussia Dortmund wegen Muskelproblemen verpasste, ist er nun wieder fit. "Er hat diese Woche wieder mittrainiert und sich gut bewegt", so Dárdai. Mit dem Mittelstürmer würde der Hertha-Trainer offensiver spielen und auf ein 4-4-2 System setzen. "Julian hat diese Saison schon viele Wettkämpfe gemacht", meint der Coach, der den Vorteil für Schiebers Einsatz sieht. So oder so, Dárdai wird eine gute Lösung finden. Das ist es, was die Mannschaft bisher auszeichnet: Sie kann Ausfälle als Team und durch eine starke zweite Reihe kompensieren. Das Ziel für das Spiel gegen Köln ist klar: "Wir spielen zu Hause und wollen gewinnen. Wir sind dadurch im Vorteil", gibt der Ungar vor. Marcelinho wird auf jeden Fall im Stadion sein. Nicht auf dem Feld als Spielmacher, aber immerhin auf der Tribüne als Zuschauer.

(lb/City-Press)

von Hertha BSC