Bravourös ins Achtelfinale
Profis | 26. Oktober 2016, 04:02 Uhr

Bravourös ins Achtelfinale

Bravourös ins Achtelfinale

Hertha BSC ist der Favoritenrolle beim FC St. Pauli gerecht geworden. Die Mannschaft von Trainer Pál Dárdai behielt beim 2:0-Erfolg im Millerntor-Stadion einen kühlen Kopf.
Hamburg - Der Pokal hat seine eigenen Gesetze! Was wie eine langweilige Floskel klingt, bestätigt sich dennoch Jahr für Jahr wieder im DFB-Pokal. In schöner Regelmäßigkeit scheitern dort die Favoriten an klassentieferen Teams. Auch Hertha BSC hat es in den vergangenen Spielzeiten bekanntlich das eine oder andere Mal in diesem Wettbewerb erwischt. Im Dezember 2005 sogar einmal beim FC St. Pauli. Fast elf Jahre später waren die Blau-Weißen erneut in Hamburg angetreten, um es besser zu machen. Mit Erfolg: Die Hauptstädter setzten sich am Dienstagabend (25.10.16) in der 2. Hauptrunde im DFB-Pokal mit 2:0 (1:0) souverän gegen St. Pauli durch. "Wir wussten, dass wir auf eine gut organisierte Mannschaft mit einem erfahrenen Trainer treffen werden. Aber wir hatten das gesamte Spiel alles unter Kontrolle ", lobte Trainer Pál Dárdai.

Der Fußballlehrer hatte seine Mannschaft im Vorfeld auf das enthusiastische Publikum am Millerntor-Stadion eingestellt. "Wir wollten keine Euphorie bei den Fans aufkommen lassen. Das ist uns besonders in der ersten Halbzeit gut gelungen", stellte der Coach fest. Konzentriert, fokussiert und selbstbewusst zogen die Herthaner ihr Spiel durch. Lediglich der erlösende Führungstreffer ließ im ersten Abschnitt trotz mehr Ballbesitz, mehr gewonnen Zweikämpfen und mehr Torabschlüssen auf sich warten. "Wir hatten viel Ballbesitz, sind bei Ballverlusten gleich ins Gegenpressung gegangen und haben gut nach vorne gespielt", sagte Dárdai.

Tore zum richtigen Zeitpunkt

Als sich die Zuschauer bereits auf den Pausenpfiff vorbereiteten, schlugen die Berliner in Person von Mitchell Weiser doch noch zu. „Ich habe diesmal wieder weiter vorne gespielt, da kann man ein bisschen mehr versuchen als hinten“, kommentierte Weiser, der rechts offensiv agierte, seinen Treffer in der 43. Minute mit einem schelmischen Grinsen. Der Torerfolg der Blau-Weißen, er war an diesem Abend der erste Nackenschlag für die aufopferungsvoll kämpfenden Hanseaten - und damit der Grundstein für den Erfolg. Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Dárdai-Schützlinge tonangebend, agierten clever und spielten geduldig auf das zweite Tor. Gerade als die Hausherren Morgenluft witterten, konterten die Berliner über Salomon Kalou und Mitchell Weiser, der gefühlvoll flankte und den Kopf des emsigen Valentin Stocker fand. "Die Mannschaft ist auch in der zweiten Halbzeit weiter marschiert. Wir haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt geschossen“, sagte Dárdai.

Das 2:0 war der nächste Dämpfer für die 'Kiezkicker' - ein Rückschlag, von dem sie sich nicht mehr erholen sollten. "Wir haben eigentlich keine Chance für St. Pauli zugelassen", so der Coach. Nur eine Schrecksekunde hatte der Hauptstadtclub noch zu überstehen, als Hamburgs Picault mit einem Kopfball die Latte traf (80.). Allerdings verpassten für die Herthaner Niklas Stark (75.) und der eingewechselte Julian Schieber (87.) das dritte Tor für Berlin. "Am Ende war es ein souveräner Sieg, auch wenn es ein hartes Stück Arbeit war und wir viele Zweikämpfe geführt haben", sagte Weiser. Sein Kapitän fasste den aus Berliner Sicht schönen Pokalabend perfekt zusammen. "Wir wollten so ein Spiel machen, wie wir es letztendlich auch gemacht haben. Wir haben unser Ziel erreicht und sind in der nächsten Runde", so Vedad Ibisevic nach Schlusspfiff.

Mit Geduld und Cleverness ins Achtelfinale


Die nächste Runde steigt im DFB-Pokal steigt am 7. oder am 8. Februar 2017. Die Auslosung für die Runde der letzten 16 findet bereits am Mittwochabend (26.10.16) nach den letzten Begegnungen dieser Runde statt. "Bis zur diesem Spiel haben wir noch Zeit. Jetzt können wir uns erst einmal wieder voll auf die Bundesliga konzentrieren", sagte Julian Schieber. In der höchsten deutschen Spielklasse wartet bereits am Sonntag (30.10.16) die nächste schwere Aufgabe bei der TSG 1899 Hoffenheim. Wenn Hertha BSC dann als Tabellendritter ab 15.30 Uhr beim Vierten antritt, ist die Favoritenrolle nicht so klar verteilt. Doch eine ähnlich fokussierte und konzentrierte Leistung der Blau-Weißen würde helfen, auch in Sinsheim erfolgreich aufzutreten.  

(fw/City-Press)  

GESAGT...

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Wir wollten so ein Spiel machen, wie wir es letztendlich auch gemacht haben. Wir haben unser Ziel erreicht.
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-Vedad Ibisevic

von Hertha BSC