Baumeister Dárdai
Profis | 30. Oktober 2016, 10:10 Uhr

Baumeister Dárdai

Baumeister Dárdai

Pál Dárdai muss seine Mannschaft in Hoffenheim wieder umstellen - diesmal in der Abwehr.

Berlin – Dass er mit Baustellen ganz gut umgehen kann, hat er in der jüngeren Vergangenheit bereits öfter bewiesen. Wenn Stammspieler ausfielen, fand Pál Dárdai immer eine passende Lösung, stopfte die Lücke, baute um. Auch zur kommenden Partie am Sonntag (30.10.16) bei 1899 Hoffenheim tut sich wieder eine Baustelle auf, die der Hertha-Coach bis 15.30 Uhr schließen muss. Nachdem in den vergangenen Partien auf der Spielmacherposition Not am Mann war, betrifft es diesmal die linke Abwehrseite.

Diesmal ist es Marvin Plattenhardt, der ausfällt. Beim DFB-Pokalspiel gegen St. Pauli unter der Woche zog sich der Linksverteidiger einen Faserriss in der Hüftmuskulatur zu. "Der Ausfall von Marvin ist natürlich ärgerlich. Er hat in der laufenden Saison seine Leistungen aus dem Vorjahr bestätigt und sich gut entwickelt", bedauerte Dárdai seine Verletzung. Der 24-Jährige bewies sich bisher als Dauerbrenner und Standard-Spezialist. In der aktuellen Saison verteidigte er in jedem Pflichtspiel von Anfang bis Ende, auch in der vergangenen Spielzeit verpasste er nur ein Bundesliga-Spiel aufgrund einer Gelbsperre.

Mehrere Optionen für die linke Seite

Optionen für die linke Außenverteidigerposition benennt Dárdai zwei. Entweder soll Peter Pekarik auflaufen oder Maximilian Mittelstädt. Pekarik spielt normalerweise auf der Rechtsverteidigerposition, lief aber bei Hertha auch bereits neunmal auf der linken Seite auf. "Mit seinem linken Fuß kann 'Peka' gleich nach innen dribbeln oder flanken", beschreibt der Trainer Qualitäten des Slowaken.

Mittelstädt ist wohl die offensivere Lösung. Der 19-Jährige spielt mit Herthas U23 in der Regionalliga Nordost im rechten oder linken Mittelfeld. In der vergangenen Saison übernahm er im Bundesligaspiel gegen Darmstadt die Rolle des Linksverteidigers. Damals machte er bereits Bekanntschaft mit Sandro Wagner, der mittlerweile für die TSG spielt. Gegen Bayern München spielte er links offensiv. "Es gibt genug Räume, die der Gegner anbietet und die wollen wir nutzen. Defensiv können beide hinten gutzumachen. Es geht vor allem um die Offensivarbeit, wir müssen noch entscheiden, wer besser passt", hält der Ungar die Entscheidung offen.

Umbau in der Innenverteidigung

Umbauen wird Dárdai auch in der Innenverteidigung. Unter der Woche fehlten Sebastian Langkamp und John Anthony Brooks beim Training. Bei Langkamp steht bereits fest, dass er am Sonntag aufgrund muskulärer Probleme nicht spielen können wird. Der Einsatz von Brooks ist noch offen: "Jay macht am Samstag wieder beim Mannschaftstraining mit und wird danach sagen, ob er spielen kann."

Einspringen könnte ein anderer: Fabian Lustenberger trainierte am Donnerstag und Freitag wieder mit der Mannschaft. "Wenn Samstag beim Abschlusstraining alles gut läuft, können wir mit ihm planen", so Dárdai. Er könnte die Lücke füllen, die Langskamps Ausfall hinterlässt: "Lusti hat eine gute Übersicht und das Können, um in der Innenverteidigung zu spielen." Erstmals mit im Kader steht auch der 17-Jährige Florian Baak. Unter der Woche trainierte er bereits mit den Profis, nun reiste Herthas U19-Innenverteidiger mit nach Sinsheim.

Es gibt also gute Aussichten, die Baustellen in der Hertha-Defensive rechtzeitig fertigzustellen. Verlassen kann sich Dárdai dabei auf seine Mannschaft: "Wir sind ein Team, wenn sich einer verletzt, hilft ein anderer aus. Die Automatismen funktionieren – egal wer spielt."

(lb/City-Press)

von Hertha BSC