"Hier entsteht etwas Großes"
Profis | 2. November 2016, 16:55 Uhr

"Hier entsteht etwas Großes"

"Hier entsteht etwas Großes"

Innenverteidiger John Anthony Brooks spricht über dei Entwicklung der Mannschaft, die Spiele mit seinem Nationalteam und die Unterstützung durch Pál Dárdai.

Berlin – Kein Mann der großen Worte. So beschreibt sich John Anthony Brooks selbst. Er redet nicht oft mit den Medienvertretern, zeigt lieber seine Leistungen auf dem Platz als über sie zu sprechen. Dabei hat er eigentlich so einiges zu erzählen. Das Hertha-Eigengewächs ist zu einer festen Größe in der Berliner Innenverteidigung geworden, überzeugt Woche für Woche mit seiner Zweikampfstärke, seinen Grätschen, Kopfbällen und seiner Übersicht. Die zeigt er nicht nur im Hertha-Trikot, sondern mittlerweile auch in der amerikanischen Nationalmannschaft unter Jürgen Klinsmann. Dieser schätzt ihn sehr: "Uns macht es stolz, dass er konstant seine Leistungen abruft, auch mal ein Tor schießt. Man sieht, dass er gerade eine positive Lernphase durchmacht", lobt ihn der US-Nationaltrainer. Auch in der kommenden Woche ist Brooks wieder mit dem US-Team im Einsatz und nimmt den weiten Flug in seine Heimat auf sich.
Nach dem Hoffenheim- und vor dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am Freitag (05.11.16) brach er seine gewohnte Zurückhaltung, stellte sich den Fragen der Journalisten und redete über…

…das vergangene Hoffenheim-Spiel:
Wir mussten in der Abwehr einiges umstellen. Eigentlich sind wir alle Profi genug, kennen die Automatismen und wissen, was wir zu tun haben. An dem Tag konnten wir das aber nicht so gut umsetzten. Es gibt immer mal ein Spiel, wo es nicht so rund läuft – das war jetzt halt das Hoffenheim-Spiel. Nichtsdestotrotz bin ich guter Dinge, dass wir gegen Gladbach wieder besser stehen.

…die anstehende Partie gegen Borussia Mönchengladbach:
Die Spiele in der vergangenen Saison waren nicht so schön – da haben wir ja 1:4 und 0:5 verloren. Aber wir sind jetzt eine andere Mannschaft, wir sind reifer und stabiler geworden. Von daher denke ich, dass es am Freitag ein anderes Spiel wird als die Partien zuvor.

…die bisherigen Mannschaftsleistungen:
Gegen Hoffenheim sahen wir nicht allzu gut aus. Aber wir sind immer noch im Soll. Die Saison läuft gut, bis jetzt kann man sich nicht beschweren. Wir spielen guten und erfolgreichen Fußball. Wenn wir so weiterspielen, wäre es schon möglich, dass wir auch zur Winterpause da stehen, wo wir jetzt sind.

…die Entwicklung der Mannschaft:
Wir finden uns immer mehr als Mannschaft. Wir sind eingespielt, es fruchtet alles mehr. Der Trainer hat dem Team seinen Stempel aufgedrückt. Wir sind als Mannschaft aber noch lange nicht am Ende, da kann noch viel kommen. Hier entsteht gerade etwas und ich bin Teil davon. Hier bewegt sich alles in die richtige Richtung. Ich freue mich, dabei zu sein.

…seine Beziehung zu Pál Dárdai:
Ich habe mit Dárdai einen Trainer, der mir 100 Prozent Vertrauen schenkt – egal in welcher Situation. Ich denke, das braucht man als junger Spieler. Jetzt bin ich zwar nicht mehr allzu jung, aber trotzdem hilft das ungemein, wenn man weiß, dass der Trainer hinter einem steht.

…die amerikanische Nationalmannschaft:
Es entwickelt sich alles noch. Uns macht aus, dass wir eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern sind. Wir sind auf einem aufsteigenden Ast. Wenn man die letzten Ergebnisse sieht, kann man schon zufrieden sein. Die Copa America hat mich schon ungemein weitergebracht, man spielt ja nicht alle Tage gegen Lionel Messi.

…die Unterschiede zwischen dem Spiel bei Hertha und in der Nationalmannschaft:
Das ist natürlich etwas anderes. Hier trainiere ich mindestens siebenmal pro Woche mit meinem Team und habe wöchentlich ein Spiel. Bei der Nationalmannschaft kommt jeder von einem anderen Verein und sogar zum Teil auch aus einem anderen Land. Jeder bringt seine Stärken mit ein, das macht natürlich auch Spaß. Letztendlich ist Fußball immer noch Fußball.

…seinen Schlussmann Rune Almenning Jarstein:
Er ist Wahnsinn und für mich ein Phänomen. Er ist auf gar keinen Fall ein Trainingsweltmeister, aber im Spiel ist er wirklich unfassbar. Hut ab, er ist ein super Torwart!

…den Traum, in England Fußball zu spielen:
Ich habe schon immer gesagt, dass es mein Traum ist, mal in England zu spielen. Aber ich habe nicht gesagt, dass es jetzt sofort sein muss. Im Moment bin ich super glücklich hier, weil hier etwas entsteht. Ich habe überhaupt keinen Druck. Klar, ist es ein Traum, mal eine neue Herausforderung aufzunehmen. Ich will niemanden anlügen, dass mich nicht auch etwas anderes reizt.

(lb/City-Press)

von Hertha BSC