
Zähe Angelegenheit
Zähe Angelegenheit

Dabei durften sich die Fans des Hauptstadtclubs gerade während der Anfangsphase dieser Begegnung Hoffnungen auf einen dreifachen Punktgewinn machen. Alexander Esswein hatte an alter Wirkungsstätte die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber an Augsburgs Torwart Marvin Hitz (8.). "Mit ein bisschen Glück geht der Ball rein", ärgerte sich Herthas Nummer sieben nach Schlusspfiff. Allerdings blieb das die klarste Chance der Berliner, danach kippte das Spiel, die Hausherren bissen sich immer besser rein. Torwart Rune Almenning Jarstein, der bereits das fünfte Mal zu Null spielte, hielt das Ergebnis bei Augsburgs dicksten Chance durch Martin Hinteregger fest (29.) "Wir haben nach 15 Minuten die Kontrolle verloren und haben zu unorganisiert gespielt. Das sah nicht schön aus“, gestand Coach Dárdai, der den ersten Durchgang insgesamt als "sehr zäh" bezeichnete.
Die Frische hat gefehlt
Nach dem Seitenwechsel schafften es die Herthaner, das Spielgeschehen wieder mehr in die Hälfte der Augsburger zu verlagern. Auch wenn kein großer Spielfluss entstehen wollte. "Wir haben in der zweiten Halbzeit wieder alles unter Kontrolle gehabt" sagte Dárdai. "Aber uns hat nach der Länderspielpause und den Reisestrapazen die Frische gefehlt. Wir haben in der Offensive unsere Qualität nicht abgerufen und uns zu wenige Torchancen erspielt." Vielleicht fehlte den Blau-Weißen auch der zuletzt so formstarke Mitchell Weiser, der kurzfristig wegen muskulärer Probleme passen musste.
Angetrieben durch einen Doppelwechsel, Julian Schieber und Genki Haraguchi kamen für Esswein und Salomon Kalou, versuchten Weisers Kollegen in den letzten 30 Minuten noch einmal alles, um doch noch drei Punkte mit in die Hauptstadt zu nehmen. "Wir hatten in der Phase mehr Ballbesitz, haben ein bisschen druckvoller nach vorne gespielt und ein bisschen mehr Gier gezeigt", bilanzierte Dárdai. "Aber leider waren wir nicht leichtfüßig genug." Beinahe hätte es dennoch fast zum Tor des Tages gereicht, aber Valentin Stocker scheiterte zweimal am glänzend aufgelegten Landsmann Hitz (68., 78.). "Wir wollten gewinnen, haben bis zum Ende alles dafür gegeben“, sagte Herthas Nummer 14. Das nötige Quäntchen Glück fehlte, als Niklas Stark eine schwierig zu nehmende Flanke hauchdünn neben das Tor grätschte (82.). "Das 0:0 war kein Rückschlag für uns, aber wir hätten die drei Punkte gerne mitgenommen", sagte Schieber und brachte damit die Gefühlslage der Herthaner gut auf den Punkt.
Gründe zur Niedergeschlagenheit haben die Berliner ohnehin nicht. 21 Punkte nach elf Spieltagen ist nach wie vor eine ordentliche Bilanz, mit der Hertha BSC vor den Sonntagsspielen der Bundesliga auf Rang fünf steht. Am kommenden Sonntag (27.11.16) steigt dann das nächste Heimspiel gegen Mainz 05. "Wir haben jetzt eine Woche Zeit, uns gut vorzubereiten und dann wieder frisch in das Spiel zu gehen", sagte Dárdai bereits einige Minuten nach Abpfiff. Ein Blick auf die Heimspiel-Statistik der Blau-Weißen mit fünf Siegen aus fünf Partien sorgt für ein gutes Gefühl.
(fw/City-Press)
Gesagt...
[>]Wir wollten gewinnen, haben bis zum Ende alles dafür gegeben![<]