
Kiek ma, wo dit hinjeht: Wolfsburg
Kiek ma, wo dit hinjeht: Wolfsburg

Berlin – Dass man den VfL Wolfsburg trotz seiner aktuellen Form und bisherigen Saisonleistungen nicht unterschätzen sollte, weiß man in Berlin ganz genau: "Vom Spielerpotential her ist Wolfsburg eine sehr starke Mannschaft", sagt Chefcoach Pál Dárdai. "Auch wenn es momentan nicht ganz so läuft, wie sie es selber erwartet haben, dürfen wir Wolfsburg keinesfalls unterschätzen", so der Ungar. "Momentan nicht ganz so" heißt, dass man in der Autostadt statt wie vor der Saison noch vom Europapokal mittlerweile vom Abstiegskampf redet. Mit einem 1:1 beim Tabellensiebenzehnten aus Ingolstadt am vergangen Spieltag müsse man "zufrieden sein" und Marcel Schäfer sagt: "Der Punktgewinn war sehr glücklich, fast wie ein Sieg für uns", denn die Wölfe lagen sogar bis zur 78. Minute zurück. Was genau die Herthaner beim Auswärtsspiel in Wolfsburg am Samstag (03.12.16) um 15.30 Uhr erwartet, hat herthabsc.de zusammengestellt.
Die sportliche Situation: Um die Wolfsburger steht es nicht zum Besten. Nach zwölf Spieltagen steht der VfL mit nur zehn Punkten auf Tabellenplatz 14 – und spielt damit die bisher schlechteste Bundesligasaison in der Vereinsgeschichte. Das entspricht ganz und gar nicht den Erwartungen in der Autostadt: "Keiner ist mit der aktuellen Situation zufrieden und kann sich rausnehmen", meint Marcel Schäfer. "Jeder weiß aber auch, dass es kontraproduktiv sein kann, ständig darüber zu grübeln", so der Linksverteidiger weiter. Besonders schlecht läuft es bei Heimspielen. Zu Hause konnten die Wölfe noch nicht einmal gewinnen, insgesamt nur zwei Zähler holen. Auch nach dem Trainerwechsel von Dieter Hecking zu Valerian Ismael gab es bisher keine Besserung. Ismael holte aus fünf Spielen einen Sieg bei drei Niederlagen und einem Remis.
Die Schnittstellen: Für die Herthaner Peter Pekarik und Alexander Esswein wird das Duell gegen den VfL zum Wiedersehen. Beide standen in der Autostadt jeweils zwei Jahre unter Vertrag – beide trugen dazu bei, dass die Wolfsburger 2009 Deutscher Meister wurden. "Ich habe noch viele positive Erinnerungen an die Zeit", meint Esswein. "Es war mein erstes Jahr in der Bundesliga, dann ist unter Felix Magath auch gleich der Meistertitel dabei herausgesprungen", so der Flügelflitzer weiter.
Die Wolfsburger im Fokus: Im Sommer nahmen die Wölfe eine ganze Menge Geld in die Hand und verpflichteten namenhafte Spiele wie Mario Gomez, Daniel Didavi, Yannick Gerhardt und den zuvor nur ausgeliehenen Josuha Guilavogui. In Qualität auf dem Platz haben sich die Investitionen noch nicht ausgezahlt. Gomez traf für sein Team dreimal und ist damit erfolgreichster VfL-Torschütze. Auch Nationalmannschaftskollege Julian Draxler ist bislang blass geblieben, trug noch zu keinem Treffer bei.
Die bisherigen Duelle: Von insgesamt 34 Aufeinandertreffen in der Bundesliga gewann Hertha 14, der Vfl zwölf Partien, achtmal gab es ein Remis. Von den 17 Duellen in der Autostadt entschied Wolfsburg neun für sich, fünfmal siegte Hertha, bei drei Spielen gab es keinen Sieger. Der letzte Auswärtssieg der Hauptstäder in Wolfsburg datiert aus der Saison 2011/12. Beim 3:2-Erfolg der Blau-Weißen trafen Raffael, Levan Kobiashvili und Pierre-Michel Lasogga.
Die Meinung über den Hauptstadtclub: VfL-Coach Ismael kennt Pál Dárdai noch aus Spielzeiten: "Er war schon als Gegenspieler unangenehm", erinnert er sich. "Seine Mannschaft setzt das genauso um. Sie ist selbstbewusst und hat einen guten Lauf", findet Wolfsburgs Trainer. "Dass wir gegen Hertha keinen Fußball zelebrieren werden oder dass von einem magischen Nachmittag gesprochen wird, das kann man jetzt schon sagen", gibt Marcel Schäfer an. Die Wolfsburger brauchen Punkte, egal wie: "Wir müssen gewinnen, brauchen einen dreckigen Sieg."
(lb/City-Press)