
"Vladi hilft dem ganzen Team - auch mir!"
"Vladi hilft dem ganzen Team - auch mir!"

Berlin - Es war ein ungewöhnlicher Anblick auf der Geschäftsstelle von Hertha BSC: Zwei Foodtrucks standen auf dem Gelände, Spieler und Geschäfsstellenmitarbeiter reihten sich ein, standen um ein Lagerfeuer herum und aßen Burger und Eis. Verantwortlich dafür: Valentin Stocker. Herthas Nummer 14 entschuldigte sich bei den Herthanern für seine Rote Karte, die er im Spiel gegen Borussia Dortmund sah und die drei Spiele, die er deshalb aussetzen musste. Aber nicht nur mit seinen Aktionen neben, sondern auch auf dem Platz sorgte er in der vergangenen Zeit für Aufmerksamkeit. Stocker übernahm eine wichtige Rolle in Berliner Mittelfeld und sorgte dabei für den einen oder anderen besonderen Moment. herthabsc.de sprach mit dem Schweizer über diese Momente, seine Entschuldigungs-Aktion und die anstehende Auswärtspartie beim VfL Wolfsburg am Samstag (03.12.16).
herthabsc.de: Valentin, es ist jetzt schon wieder eine Woche her, dass du dich bei der Mannschaft und der gesamten Geschäftsstelle für deine Rote Karte entschuldigt und zum Essen eingeladen hast. Das gibt es nicht allzu oft...
Valentin Stocker: Es hat sich bei uns so eingespielt, dass wir bei einer Roten Karte etwas organisieren. Die Mannschaft weiß, dass ich ein Feinschmecker bin. Deswegen wollte ich nicht irgendetwas 08/15-Mäßiges machen und kam dann auf die Idee mit den Food-Trucks. Und wenn die schon mal hier sind, sollen auch alle kommen. Das hat einfach gepasst.
herthabsc.de: Es gab frische Burger und Eis - woher kommt deine besondere Leidenschaft zum Essen?
Stocker: Hier in Berlin ist man ja auch umringt von verschiedenen Küchen durch die Einflüssen aus allen Ländern der Welt. Das ist echt schön und vor allem lecker - ich genieße das sehr. Eis und Burger mag ich unheimlich gern. Burritos waren auch hoch im Kurs bei der Auswahl, die gibt es dann beim nächsten Mal – aber dann nicht wegen einer Roten Karte.
herthabsc.de: Michael Preetz sagt über dich, dass du eine "Begabung für besondere Momente" hast. Was war dein besonderer Moment in der bisherigen Spielzeit?
Stocker: Ich denke, das war das Spiel gegen Gelsenkirchen und die ganze Konstellation drumherum. Da hatte ich nicht damit gerechnet, dass ich spielen werde. Trotzdem hatte ich natürlich gehofft, dass ich irgendwie reinkomme und wir das Spiel gewinnen. Dann ist das alles so passiert und ich habe sogar noch ein Tor geschossen – das war richtig schön und ein besonderer Moment für mich.
herthabsc.de: Vladimir Darida wird wieder fit, kam beim vergangenen 2:1-Heimsieg gegen Mainz bereits kurz zum Einsatz – der Konkurrenzkampf im Mittelfeld wird wieder größer. Wie gehst du damit um?
Stocker: Wir sind alle froh, dass er zurück ist, ganz klar. Er ist ein Spieler, der der ganzen Mannschaft weiterhilft, der auch mich persönlich auf dem Platz besser macht. Was den Konkurrenzkampf angeht, haben wir generell einen großen. Nach elf Spieltagen ist die Belastung schon hoch. Da ist es gut, dass wir viele gute Alternativen haben, die alle spielen können.
herthabsc.de: Jetzt geht es am Samstag (03.12.16) nach Wolfsburg, die den schlechtesteb Saisonstart ihrer Vereinsgeschichte hingelegt haben. Wie geht ihr in die Partie?
Stocker: Das ist ein bisschen verwunderlich, aber gerade ihre Situation kann gefährlich für uns sein. Sie haben nicht gut angefangen, aber ich habe das Gefühl, dass sie langsam wieder Fuß fassen, sich dem Ernst der Lage bewusst werden und alles dafür tun, da unten rauszukommen. Nichtsdestotrotz sind wir topmotiviert, drei Punkte aus Wolfsburg mitzunehmen. Wir sind gut drauf – jetzt nach dem Sieg gegen Mainz sowieso.
herthabsc.de: Es geht auch gegen deine Schweizer Landsmänner Diego Benaglio und Ricardo Rodriguez. Hattet ihr Kontakt vor der Partie?
Stocker: Bisher noch nicht, aber das wird noch kommen. Ich freue mich darauf, die beiden zu treffen. Mittlerweile ist es ja schon so, dass man bei fast jedem Spiel auf einen Schweizer trifft. Diego ist ja momentan nicht bei der Nationalmannschaft, deswegen habe ich ihn schon lange nicht mehr gesehen und bin besonders froh, ihn mal wieder zu treffen.
(lb/City-Press)