
Kiek ma, wer da kommt: SV Darmstadt 98
Kiek ma, wer da kommt: SV Darmstadt 98

Berlin – In der vergangenen Saison überraschte der SV Darmstadt 98 als Aufsteiger. Ihre Tugenden, von denen die 'Lilien' immer sprechen, zahlten sich in Punkte aus. So viele, dass es zum Verbleib im deutschen Oberhaus und am Ende sogar für Tabellenplatz 12 reichte. Die Emotionen, den Kampfgeist und nicht zuletzt der Wille und der Teamgeist ließen sie in der aktuellen Saison etwas vermissen. Seit zwei Spielen ist nun Interimstrainer Ramon Berndroth am Werk und auf dem besten Weg, diese vielbesagten Tugenden wiederzufinden. "Man spürt momentan, dass bei jedem Spieler die Begeisterung für den Beruf da ist. In jeder Trainingseinheit, in den Gängen, in der Kabine", so Berndroth. Auch wenn sich die verbesserte Spielweise und Eistellung bisher nicht in Zählbares verwandelt hat, vertraut er seinem Team: "Wir brauchen teilweise die Mentalität eines Staubsaugerverkäufers. Bei 100 Versuchen geht 99 Mal die Tür zu, aber einmal klappt es", nimmt er es mit Humor und Gelassenheit. Was die Herthaner zum letzten Spiel des Jahres 2016 außerdem erwarten müssen, hat herthabsc.de zusammengetragen.
Die sportliche Situation: Darmstadt steht mit acht Punkten aus 15 Spielen momentan auf dem letzten Tabellenplatz. Nur zweimal gewannen die 'Lilien' bisher – gegen Frankfurt (1:0) und Wolfsburg (3:1). Die vergangenen acht Partien im DFB-Pokal und der Bundesliga gingen allesamt verloren. Auch am vergangenen Spieltag gab es gegen den FC Bayern eine Pleite - wenn auch nur 0:1 und mit gutem Auftritt, Punkte gab es wieder nicht. "Wir haben uns toll verkauft und alles rausgehauen. Wir wollten so spielen, dass die Fans stolz auf uns sein können, und das ist uns auch gelungen", bleibt Interimscoach Ramon Berndroth positiv.
Die Schnittstellen: Für drei der 'Lilien' ist das Spiel im Olympiastadion eine Rückkehr. Peter Niemeyer, Fabian Holland und Änis Ben-Hatira liefen einst für die Blau-Weißen auf. Ben-Hatira wechselte erst im Sommer 2016 nach einem halben Jahr in Frankfurt nach Darmstadt, steht nach seinem Bluterguss am Sprunggelenk und zwei Partien Pause wahrscheinlich wieder im Kader. Besonders für Ex-Hertha-Kapitän Niemeyer ist diese Begegnung eine besondere, denn Hertha ist für ihn mehr als ein ehemaliger Arbeitgeber: "Ich habe noch ganz viele Kontakte zu ehemaligen Mitspielern, Funktionären, Geschäftsstellenmitarbeitern und auch Fans. Weil mir der Verein einfach am Herzen liegt und immer etwas Besonderes bleibt", sagt er. Hertha ist auch sein zukünftiger Arbeitsgeber, nach dem Ende seiner sportlichen Laufbahn wird er zum Hauptstadtclub zurückkehren.
Die Darmstädter im Fokus: Der Star der 'Lilien' ist klar zu benennen: der Teamgeist. Ohne große Namen in der Mannschaft setzen die Darmstädter auf eine geschlossene Mannschaftsleistung. "Füreinander da zu sein, wenn einem etwas verrutscht, kommt der nächste. Dieses Wir-Gefühl mit den Fans und den Jungs auf der Bank,", beschreibt es Niemeyer. Gerade zuletzt fand er diesen wieder: "Zusammen in die Schlacht gehen und zusammen wieder rauszugehen – das ist das Positive, was wir aus den vergangen beiden Spielen mitnehmen."
Die bisherigen Duelle: Insgesamt traf Hertha 19 Mal auf den SV Darmstadt 98. Die Bilanz ist dabei recht ausgeglichen: 8 Siege, 6 Niederlagen und 5 Remis stehen auf dem Konto der Blau-Weißen. In der vergangenen Saison gewann Hertha das Hinspiel am Böllenfalltor mit 4:0, das Rückspiel im Olympiastadion ging mit 1:2 an Darmstadt. Mit diesem Sieg am 33. Spieltag feierten die Hessen den vorzeitigen Klassenerhalt.
Die Meinung über den Hauptstadtclub: 98-Coach Berndroth hat eine hohe Meinung von den Herthanern: "Trotz der beiden Niederlagen zuletzt ist Hertha für mich eine Spitzenmannschaft", sagte er auf der Pressekonferenz vor der Partie. "Auf uns wartet eine schwere Aufgabe, aber wir haben gesehen, dass wir auch diese Aufgaben bejahend annehmen", so der Interimsoach weiter.
(lb/dpa)