
"Ich komme zurück"
"Ich komme zurück"

Berlin – Sinan Kurt war in seinem Element. Fokussiert und mit der nötigen Ernsthaftigkeit bewegte sich der 20-Jährige mit seinen Kollegen über den Rasen. Mit dem Ball am Fuß huschte immer wieder ein Grinsen über sein Gesicht. Lange hielt die gute Laune bei dem Offensivspieler jedoch nicht, denn bereits am zweiten Tag im Trainingslager verletzte sich der Herthaner. Die bittere Diagnose: Bandruptur und Knochenödem im Sprunggelenk am linken Fuß, wochenlange Pause. Eine Verletzung zur absoluten Unzeit, schließlich galt der Linksfuß zum Jahresauftakt als ein möglicher Startelf-Kandidat von Trainer Pál Dárdai.
Inzwischen hat Kurt den Rückschlag gut weggesteckt und blickt schon wieder optimistisch nach vorne. Herthabsc.de hat mit ihm über seine Verletzung, seinen Gemütszustand und den Pflichtspielauftakt gegen Bayer Leverkusen (22.01.17) gesprochen.
herthabsc.de: Sinan, nach deiner Verletzung bist du aus dem Trainingslager abgereist und wurdest am vergangenen Donnerstag operiert. Wie geht’s dir jetzt?
Sinan Kurt: Inzwischen eigentlich wieder ganz in Ordnung. Die Operation ist gut gelaufen, es gab keine Probleme. Schmerzen hatte ich auch keine. Aktuell laufe ich noch auf Krücken, wahrscheinlich auch noch die nächsten zwei Wochen. Am linken Fuß trage ich einen Vakuumschuh. Vladimir Darida hat so einen Schuh nach seiner Verletzung auch getragen. Ich bin natürlich nicht so mobil, aber mein Onkel ist aktuell da. Und Ondrej Duda ist mein Nachbar, ab und an bringt er mir was aus dem Supermarkt mit (grinst).
herthabsc.de: Welche Gedanken sind dir unmittelbar nach deiner Verletzung, der Abreise und deiner Operation durch den Kopf gegangen?
Kurt: Natürlich war ich sehr enttäuscht. Ich hatte mir viel vorgenommen für die Rückrunde und wollte Gas geben, hatte auch ein gutes Gefühl. Ich habe ein wenig mit der Situation gehadert, habe mich gefragt, warum das passieren musste. Es war in den ersten Tagen schon schwierig für mich, aber mittlerweile sieht es schon wieder besser aus. Die Diagnose hätte ja noch schlimmer sein können. Ich schaue nach vorne.
herthabsc.de: Pál Dárdai hat dich immer wieder genannt, wenn es um den Platz im linken Mittelfeld geht. Mit deiner Entwicklung war er sehr zufrieden. Hast du das wahrgenommen?
Kurt: Ich habe es schon registriert, aber mir darauf nichts eingebildet. Es ist schön, wenn der Trainer gutes Feedback gibt, aber darauf dürfen sich Spieler nicht ausruhen. Ich wollte im Trainingslager und in der Rückrunde eigentlich daran anknüpfen, leider muss ich mich jetzt erst einmal gedulden. Zum Glück ist die Zeit, die ich ausfalle, zumindest überschaubar.
herthabsc.de: Wie sehen deine nächsten Schritte aus?
Kurt: Ich werde aktuell viel behandelt, aber ich kann auch den Oberkörper trainieren. Für den Fuß mache ich Stabilitäts- und Mobilitätsübungen. Einen festen Zeitplan, wie die Reha genau abläuft und wann ich wieder da bin, gibt es aktuell noch nicht. Aber das ist nicht schlimm, ich setze mich da nicht unter Druck. Ich weiß, dass ich zurückkomme.
herthabsc.de: Deine Kollegen starten am Sonntag (22.01.17) bei Bayer Leverkusen in das neue Fußballjahr. Was müsst ihr beherzigen, um gegen die 'Werkself' erfolgreich zu starten?
Kurt: Wir haben eine gute Stimmung im Team und freuen uns, dass es wieder losgeht. Wir müssen so konzentriert arbeiten wie in der Hinrunde, die Spannung weiter hochhalten. Und dann weiter von Spiel zu Spiel schauen, ohne uns verrückt zu machen - auch wenn wir mal verlieren. Ich glaube, dass uns das gelingen wird. Leverkusen zum Auftakt ist natürlich eine schwierige Aufgabe für uns, das ist eine Top-Mannschaft. Wir müssen defensiv kompakt stehen, die Null halten. Und dann sehen wir, was in der Offensive möglich ist.
(fw/City-Press)
Gesagt...
[>]Einen festen Zeitplan gibt es aktuell noch nicht. Aber das ist nicht schlimm, ich setze mich da nicht unter Druck. Ich weiß, dass ich zurückkomme.[<]