Nicht total unzufrieden
Profis | 23. Januar 2017, 10:56 Uhr

Nicht total unzufrieden

Nicht total unzufrieden

Standardsituationen haben das Spiel in Leverkusen entschieden. Pál Dárdai sah Licht und Schatten bei seiner Elf - und blickt bereits auf die kommende Partie in Freiburg.

Berlin - Nein. Pál Dárdai ist kein Trainer, der Niederlagen schönredet. Wenn seine Mannschaft nicht ihr ganzes Potenzial abruft, dann sagt er das - so auch nach der 1:3-Niederlage am Sonntag (22.01.17) gegen Bayer Leverkusen. "Leverkusen hat verdient gewonnen", räumte der Coach ein. Seine Schützlinge hatten sich für das erste Pflichtspiel des Jahres viel vorgenommen, waren über weite Strecken auch das aktivere Team. Doch am Ende reichte die Leistung nicht aus, um dem Champions League-Teilnehmer aus Leverkusen zumindest einen Punkt abzutrotzen.

Eine Punktteilung - wenn nicht sogar mehr - schien in der Anfangsphase absolut möglich. Der Führungstreffer der 'Werkself' durch Toprak (12.) fiel wie aus dem Nichts - und unter Mithilfe der Blau-Weißen, die einen Freistoß nicht klären konnten. "In dieser Situation haben wir naiv verteidigt", ärgerte sich Dárdai. Um ein Haar wäre den Herthanern zwar postwendend der Ausgleich gelungen, doch Vedad Ibisevic fehlte das Glück, als sein Schuss aus 16 Metern knapp über den Querbalken rauschte.

Standardsituationen als Knackpunkt 

Es sollte nicht das letzte Mal in diesem Spiel sein, dass der Hauptstadtclub nicht mit Fortuna im Bunde war. Bei einer Rettungsaktion sprang Marvin Plattenhardt der Ball unglücklich an die Hand. Referee Stieler entschied auf Strafstoß. "Ich finde, dass es kein Elfmeter war. Aber der Schiedsrichter hat nun einmal so entschieden", sagte Herthas Linksverteidiger nach dem Spiel. Calhanoglu besorgte aus elf Metern das 2:0 für die Gastgeber (35.) "Eigentlich hatten wir in Durchgang eins alles unter Kontrolle - bis auf die Standardsituationen", sagte Dárdai. Immerhin brachte ein ruhender Ball den Hauptstadtclub zurück ins Spiel. John Anthony Brooks, nach Verletzung wieder in der Startelf, köpfte nach einer kurz ausgeführten Ecke und Flanke von Plattenhardt so wuchtig aufs Tor, dass Leverkusens Leno nur noch abklatschen konnte. Valentin Stocker stand goldrichtig und drückte den Ball zum 1:2 über die Linie (44.).

Mit Wiederanpfiff war die Partie also wieder offen, allerdings drängten zunächst die Gastgeber auf das dritte Tor. "Zu Beginn der zweiten Halbzeit waren wir unsortiert. Leverkusen war in dieser Phase klar besser", sagte Dárdai, der mehrere Chancen der Hausherren mit ansehen musste. Allerdings fingen sich die Berliner nach rund einer Stunde wieder und mühten sich, zum Abschluss zu kommen. Und nach 73 Minuten hatten wohl alle mitgereisten Hertha-Fans den Torschrei auf den Lippen: Der eingewechselte Genki Haraguchi flankte von rechts, Stocker ließ den Ball schön durch, doch Ibisevic scheiterte aus fünf Metern am stark aufgelegten Bernd Leno. "Leider haben wir das 2:2 nicht gemacht. Ich hätte gerne gesehen, wie das Spiel dann gelaufen wäre", so Dárdai.  

Blick auf die nächste Aufgabe richten

In der Schlussphase warfen die Schützlinge des Ungarn noch einmal alles nach vorne, um die Niederlage doch noch abzuwenden. Das spielte den konterstarken Leverkusenern in die Karten. Zwei Minuten vor Abpfiff war es Calhanoglu mit seinem zweiten Treffer, der das 3:1 markierte und die Partie entschied (88.). "Ich habe gesehen, wo meine Mannschaft steht und woran wir arbeiten müssen, deshalb bin ich auch nicht total unzufrieden", so Pál Dárdai. "Die Körperspannung war gut. Trotz Rückstand bei einem Top-Gegner haben wir weiter Fußball gespielt." Im Hinterkopf hatte Dárdai da bereits das nächste Bundesliga-Spiel am Sonntag (29.01.17) beim SC Freiburg. Auch mit seiner letzten Aussage an diesem Tag traf Dárdai den Nagel auf den Kopf - und stimmte seine Spieler auf eine intensive Trainingswoche ein. "Wir werden jetzt eine Woche hart arbeiten, um in Freiburg ein paar Dinge zu verbessern und dort zu punkten."

(fw/City-Press)

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Ich habe gesehen, wo meine Mannschaft steht und woran wir arbeiten müssen, deshalb bin ich auch nicht total unzufrieden.
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-Pál Dárdai

von Hertha BSC