
Kiek ma, wo dit hinjeht: Freiburg
Kiek ma, wo dit hinjeht: Freiburg

Berlin – Als Aufsteiger begeistert der SC Freiburg nicht nur durch seinen kämpferischen Einsatz, sondern auch mit einer offensiven, taktisch klugen Spielweise – und das seit Jahren trotz beschaulicher Mittel. "Wir wollen unbedingt den Ball. Wir geben ihn nicht her, um nur auf Konter zu gehen. Das ist nicht unser Spiel", sagt Christian Streich. Der Trainer, der seit Dezember 2011 an der Seitenlinie der Breisgauer steht, hält auch trotz Rückschlägen an seiner Spielidee fest – und seine Schützlinge verinnerlichen diese eindrucksvoll. Nach dem Bundesliga-Aufstieg 2016 überzeugen die Freiburger auch im Oberhaus.
Am Sonntag (29.01.17) kommt es um 15.30 Uhr zum Duell mit Hertha BSC. herthabsc.de wirft einen Blick auf den kommenden Gegner.
Die sportliche Situation: Nach der Hinrunde ist Freiburg mit 23 Punkten Tabelleneunter. "Wenn wir noch konstanter spielen würden, dann stünden wir auf einem Champions-League-Platz. Wir waren in den meisten Spielen auf Augenhöhe", sagt Stürmer Nils Petersen. Folgende Statistik unterstreicht die kampfbetonte Einstellung des Teams: Die Breisgauer legen in dieser Saison pro Spiel im Schnitt knapp 118 Kilometer zurück und sind damit das laufstärkste Team der Liga. Im DFB-Pokal war dagegen in der 2. Hauptrunde nach Elfmeterschießen gegen Zweitligist Sandhausen Schluss.
Die Schnittstellen: Der Herthaner Mittelfeldmotor Vladimír Darida wechselte 2013 von Viktoria Pilsen zum Sportclub. Dort überzeugte der beidfüßige Tscheche zwei Jahre als Spielgestalter, ehe er zur Saison 2015/16 zu den Blau-Weißen stieß. "Ich war zwei Jahre in Freiburg und habe nur gute Erinnerungen an den Verein", sagt der Tscheche. Der Freiburger U21-Nationalspieler Maximilian Philipp (fünf Tore und eine Vorlage in der aktuellen Saison) ist gebürtiger Berliner und hat acht Jahre seiner Fußballerausbildung beim Hauptstadtclub verbracht. "Ich war in dieser Zeit oft auch als Balljunge im Olympiastadion im Einsatz", so der Stürmer, der in dieser Saison bereits fünfmal getroffen hat.
Die Freiburger im Fokus: Ein entscheidender Baustein der Freiburger Offensivabteilung ist Vincenzo Grifo. Der in Deutschland geborene Italiener gehört seit 2015 dem Sportclub an. In 51 Pflichtspielen gelangen dem 23-Jährigen insgesamt 44 Scorerpunkte (20 Tore, 24 Vorlagen). In der laufenden Saison bestritt der Mittelfeldspieler alle 17 Pflichtspiele. Das Gesicht der Freiburger ist allerdings Christian Streich, auch wenn der Coach es selbst nicht gerne hören wird. Der Baden-Württemberger gilt als ehrlich, direkt und gleichzeitig verständnisvoll im Umgang mit seinen Schützlingen. "Er ist ein sehr emotionaler Trainer. Andererseits ist er auch für uns ein bisschen wie ein Papa. Er redet mit uns auch mal ein Wörtchen über das Privatleben. Da kann man sich eigentlich nur wohlfühlen", sagt Nils Petersen.
Die bisherigen Duelle: In 20 direkten Bundesliga-Duellen zwischen Hertha und Freiburg hat der Hauptstadtclub mit acht Siegen die Nase vorn. Abgesehen von acht Unentschieden haben die Breisgauer viermal einen Dreier einfahren können. Zudem trafen beide Teams in 14 Zweitliga-Partien aufeinander – neben sechs Remis siegten beide Mannschaften jeweils vier Mal. Das Hinrunden-Duell der aktuellen Spielzeit endete mit einem 2:1-Sieg der Berliner. "Freiburg steht, wie wir, sehr kompagt, sie agieren im Block. Bei Kontern sind sie schnell. Aber wir wollen dort punkten", sagt Pál Dárdai vor der anstehenden Partie.
Die Meinung über den Hauptstadtclub: Christian Streich freut sich auf das Duell mit den Blau-Weißen, die er vor allem für ihre Nervenstärke schätzt. "Hertha ist eine sehr abgezockte Mannschaft, die weiß wie man knappe Spiele für sich entscheidet", so der Coach. "Hertha steht jetzt da, wo sie stehen, weil sie so abgezockt spielen."
(jd/City-Press)
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[>]Hertha ist eine sehr abgezockte Mannschaft, die weiß wie man knappe Spiele für sich entscheidet.[<]