"Berlin ist meine große Liebe"
Profis | 28. Januar 2017, 01:39 Uhr

"Berlin ist meine große Liebe"

"Berlin ist meine große Liebe"

Was macht eigentlich Ellery Cairo? Vor dem Duell seiner beiden Ex-Vereine haben wir mit ihm gesprochen.
Berlin - 2005 kam Ellery Cairo vom Sport-Club Freiburg in die Hauptstadt. Gemeinsam mit Herthas aktuellem Hauptverantwortlichen Pál Dárdai stand er auf dem Platz und spielte mit den Blau-Weißen im Europapokal, dem DFB-Pokal und natürlich der Bundesliga. 43-mal trug der Niederländer mit Wurzeln in Surinam das Trikot mit der Fahne auf der Brust, erzielte drei Treffer und bereitete acht weitere vor, ehe er Berlin 2007 in Richtung England verließ und sich Coventry anschloss.

Nach diesem Gastspiel kehrte Cairo in seine Heimat zurück, musste seine Karriere dann jedoch aufgrund einer schweren Verletzung am Ende der Saison 2013/13 beenden. Den Einstieg in die Karriere nach der Karriere fand er im Frauenfußball. Darüber, seine Erinnerungen an die Zeit in Berlin sowie das am Sonntag (29.01.17) anstehende Bundesliga-Duell seiner beiden früheren Vereine Hertha und Freiburg sprach der 38-Jährige mit herthabsc.de.

herthabsc.de: Hallo Ellery, deine aktive Karriere ist jetzt schon ein paar Jahre her. Was hast du seitdem gemacht?
Ellery Cairo: Ich musste 2013 meine Profikarriere beenden, weil ich verletzt war. Ich musste am Knie operiert werden, aber es ist danach nicht gut verheilt, wodurch ich fast ein halbes Jahr gebraucht habe. Anschließend habe ich angefangen, viel Krafttraining gemacht. Mittlerweile wiege ich um die 93kg, als aktiver Spieler waren es eher 70kg. (lacht)

herthabsc.de: Wie ging es dann weiter? Wie hast du dich beruflich orientiert?
Cairo: Ich habe eine Zeit als Assistenztrainer im Frauenfußball bei Twente gearbeitet. Inzwischen arbeite ich allerdings mit Nachwuchsspielern. Ich unterstütze sie beim Krafttraining. Der Posten im Frauenfußball war mein Einstieg, die Arbeit als Assistenz- oder Athletik-Trainer hat mir sehr gut gefallen. Die Rolle als Cheftrainer passt nicht so sehr zu mir.

herthabsc.de: Wie sehen deine weiteren Pläne aus?
Cairo: Ich würde gerne bei einem großen Verein wie Freiburg oder Hertha als Athletiktrainer arbeiten. Jetzt brauche ich noch ein bisschen Zeit, um mich weiterzubilden. Ich habe schon zwei Ausbildungen gemacht, fange in zwei, drei Monaten mit einer dritten an. Ich hoffe, dass ich in etwa drei Jahren eine solche Funktion als Trainer ausüben kann.

herthabsc.de: Bis 2007 hast du bei Hertha BSC gespielt. Wie sehen deine Erinnerungen an die Zeit aus?
Cairo: Ich hatte eine geile Zeit in Berlin und ich habe meine Zeit in der Bundesliga genossen. Für Hertha zu spielen, ist etwas Besonderes. Zu einigen Mitspielern aus der Zeit habe ich noch hin und wieder Kontakt, wie zum Beispiel zu Kevin-Prince Boateng, Christian Müller oder Ashkan Dejagah.
herthabsc.de: Einer deiner Mitspieler von damals ist heute Cheftrainer…
Cairo: Ja, mit Pál Dárdai habe ich zusammengespielt. Er ist ein richtig guter Typ, der viel über Fußball weiß. Er hat mir auch oft geholfen. Es war damals schon ein bisschen abzusehen, dass er mal bei Hertha Trainer werden könnte. Es überrascht mich auch nicht, dass er so erfolgreich ist.

herthabsc.de: Was ist deiner Meinung nach möglich in dieser Saison?
Cairo: Wenn es zeitlich passt, verfolge ich die Spiele von Hertha BSC. Ich finde, dass der Verein nach Europa gehört. Das müsste diese Saison klappen, oder? (lacht)

herthabsc.de: Gibt es etwas, das du an Berlin vermisst?
Cairo: Ich war zum letzten Mal vor einem Jahr in Berlin, das ist viel zu lange her. Berlin ist meine große Liebe, und ich vermisse es zum Beispiel, auf dem Kurfürstendamm spazieren zu gehen. Und das Olympiastadion war das schönste, in dem ich je gespielt habe.

herthabsc.de: Am Wochenende spielen die Herthaner gegen ein zweites ehemaliges Team von dir. Wie intensiv ist dein Kontakt noch nach Freiburg?
Cairo: Zu ehemaligen Spielern aus Freiburg habe ich kaum noch Kontakt. Es ist schon komisch, wenn zwei deiner ehemaligen Vereine gegeneinander spielen. Das ist schon etwas Besonderes. Ich hoffe, die bessere Mannschaft, die den besseren Fußball spielt, gewinnt. Ich glaube, dass beide Teams gewinnen wollen und dass es ein attraktives Spiel wird. Ich tippe auf ein 2:2-Unentschieden.

herthabsc.de: Was traust du Freiburg noch zu?
Cairo: Ich denke, Freiburg steigt sicher nicht ab. Und Hertha spielt nächste Saison europäisch.

(war/City-Press)

Gesagt...

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Es war abzusehen, dass Pál bei Hertha Trainer werden könnte!
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-Ellery Cairo

von Hertha BSC