
(K)ein Kompliment
(K)ein Kompliment

Dortmund - So richtig viel anfangen konnten sie mit den Glückwünschen und Komplimenten nicht wirklich. Mit hängenden Köpfen verließen die Herthaner nach der Niederlage im Elfmeterschießen den Platz in Dortmund. Sie hatten gekämpft, über 120 Minuten ein starkes Spiel gemacht. Das fand auch Anerkennung bei den Zuschauern und Journalisten, die die Berliner beglückwünschten. "Das sind gemischte Gefühle, nach so einem tollen Spiel hier auszuscheiden", beschrieb es Sebastian Langkamp. Trotz des Kampfes und Willens hat es nicht gereicht, das Abenteuer DFB-Pokal ist damit für Hertha BSC nach dem Achtelfinale vorbei. "Die Enttäuschung ist sehr groß, weil wir so nah dran waren. Wir haben es versucht, als Mannschaft gekämpft, aber es am Ende nicht geschafft", bilanzierte Rune Almenning Jarstein, der mitverantwortlich dafür war, dass die Partie bis zum Schluss so eng und offen war.
Jarstein mit Glanztaten
Den besseren Start erwischen nämlich die Dortmunder, die sofort den Weg nach vorne suchten. "Am Anfang haben wir nicht gut gestanden, haben dann aber schnell umorganisiert und eine sehr gute erste Halbzeit von beiden Teams gesehen", fand Pál Dárdai. Nach der Umorganisiation hatten die Berliner sogar die besseren Möglichkeiten und gingen durch Salomon Kalou, den Niklas Stark mit einer ansehnlichen Flanke bediente, in Führung (27.). Jarstein überzeugte als starker Rückhalt und parierte den einen oder anderen Dortmunder Versuch stark und sorgte dafür, dass die Hauptstädter mit der Führung in die Kabine gingen. "Wir haben Glück gehabt, dass Rune so gut gehalten hat", fand auch Dárdai.
In Hälfte zwei ging das nicht allzu lange gut: Bereits in der 47. Minute traf Reus für den BVB zum Ausgleich. "Wenn man einmal nicht ganz wach ist, bekommt man so ein Tor", sah Niklas Stark ein, der mit Per Skjelbred auf der Doppelsechs agierte. Dortmund drückte in Hälfte zwei auf die Führung und dominierte das Spiel in weiten Teilen. Die Berliner präsentierten sich aber weiter defensiv stabil und aufmerksam und schafften es so in die Verlängerung. "Dortmund hat den Matchball gehabt, aber nicht genutzt", wie es Dárdai ausdrückte. "Wir haben gezeigt, dass wir gut mithalten konnten. Wir hatten auch das eine oder andere Mal Glück, konnten aber auch immer wieder für Entlastung sorgen", resümierte Langkamp.
Lob trotz Niederlage
In der Verlängerung ohne entscheidende Nadelstiche, aber weiterhin mit viel Kampf und intensiven Zweikämpfen, bekam die Partie durch die Entscheidung im Elfmeterschießen zusätzliches Drama. Das Ergebnis ist bekannt: Nach drei verschossenen Elfern belohnten sich die Herthaner für ihre cleveres und starkes Auftreten nicht. "Ein bisschen Glück, ein bisschen mentale Stärke hat uns gefehlt", sagte Dárdai. Glückwünsche hatten sich die Blau-Weißen aber dennoch verdient, auch von ihrem Tariner: "Ich bin sehr stolz auf die Jungs. Wir standen sehr kompakt und haben wenig Räume gelassen. Glückwunsch an die Mannschaft. Wir kennen Dortmunds starke Spielweise, das Team hat das taktisch sehr gut gelöst", lobte er seine Schützlinge.
Damit es auch am Samstag (11.02.17) beim Ligaspiel in Gelsenkirchen wieder Lob und Glückwünsche gibt und die Spieler diese auch annehmen können, steht jetzt vor allem eines im Vordergrund: "Wir müssen uns schnell regenerieren und den einen oder anderen Wechsel vollziehen. Das Spiel hat einige Körner gekostet", richtet Langkamp den Blick nach vorn. "Wir haben ein schweres Spiel gegen ein wieder erstarktes Team von Schalke 04 vor uns, wo wir bei 100 Prozent sein müssen", weiß der Innenverteidiger.
(lb/City-Press)