Vom Lehrling zum Musterprofi
Profis | 17. Februar 2017, 15:45 Uhr

Vom Lehrling zum Musterprofi

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John Anthony Brooks ist unlängst zum Leistungsträger geworden und nimmt für die Hertha-Talente eine wichtige Vorbildfunktion ein.

Berlin - Es ist kein Geheimnis, dass Pál Dárdai die Jugend fördert. Unter dem Ungarn haben bereits vier Spieler aus der Hertha-Akademie in der Bundesliga debütiert. Seit Amtsantritt im Februar 2015 waren das Yanni Regäsel, Florian Kohls, Maximilian Mittelstädt und Jordan Torunarigha. In Arne Maier und Florian Baak schicken sich zwei Youngsters an, diese Zahl bald noch zu erhöhen. "In unserer Fußball-Akademie spielen einige vielversprechende Talente. Wenn manche von ihnen den Sprung schaffen, kann sich Hertha BSC freuen“, lobt der Coach die Nachwuchsarbeit der Blau-Weißen, in der er als U15-Coach selbst seine Trainerlaufbahn gestartet hat.

Einer, der schon vor Dárdai den Sprung in die Profimannschaft geschafft hat, ist John Anthony Brooks. Der gebürtige Berliner, der 2007 in die Hertha-Jugend wechselte, debütierte im August 2012 für die Lizenzmannschaft, damals noch in Liga zwei. "Ich habe 2011 meinen ersten Profivertrag unterschrieben. Ab da war ich mittendrin. Ich habe mich voll reingehauen, um dabei zu bleiben“, erinnert sich Brooks an seine ersten Gehversuche und bringt seine Verbundenheit mit dem Hauptstadtclub auf den Punkt: "Jeder kleine Junge aus Berlin will einmal für Hertha BSC spielen.“

Vorbildfunktion für junge Spieler

Sein Traum ist wahr geworden. In allen Wettbewerben absolvierte der Defensivspezialist inzwischen bereits 119 Pflichtspiele für die Herthaner, gehört zu den Stammspielern und Leistungsträgern. "Ich habe das Glück, mit Pál jemanden zu haben, der mir vertraut und mich fördert“, so der 24-Jährige. Mit seiner Vita nimmt Brooks für viele junge Talente der Akademie eine Vorbildfunktion ein. Aber auch junge Akteure, die sich ihre Sporen "oben“ erst noch verdienen müssen, orientieren sich an ihm. Maxi Mittelstädt (sieben Pflichtspiele) und Jordan Torunarigha, der Anfang Februar sein Ligadebüt feierte, gehören da sicher noch zu. "Ich weiß, dass es für junge Spieler nicht immer einfach ist. Sie brauchen Geduld“, sagt der Innenverteidiger, der mit der amerikanischen Nationalelf an der Weltmeisterschaft 2014 teilnahm. Als Ratgeber steht er ihnen zur Seite. "Ich bin noch kein 'alter Hase‘, aber das, was ich erlebt habe, kann ich mit ihnen teilen. Wichtig ist, dass sie jetzt dranbleiben."

Brooks weiß, wovon er da spricht. Trotz seiner jungen Jahre hat er schon einiges erlebt. Er hat gelernt, mit dem einen oder anderen Rückschlag umzugehen, Kritik einzustecken und mit Erwartungshaltungen zu kämpfen. Vielleicht sogar in etwas stärkerer Form als andere Spieler, da sein Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist. "Das gehört einfach dazu und wird sich nie ändern“, sagt der Abwehrspieler. Die Partien in diesem Jahr eignen sich für diese These ideal. "Ich bin selbstkritisch genug, um zu erkennen, wenn ich nicht gut gespielt habe. Wichtig ist, dass ich mich nicht zu lange mit Fehlern beschäftige, aber trotzdem meine Lehren aus ihnen ziehe.“

Brooks schiebt Extraschichten

Dass Brooks das gelingt und er mit seiner Entwicklung noch lange nicht am Ende ist, stellt er auch in dieser Saison unter Beweis. Den Status als Talent hat der US-Boy ohnehin abgelegt. "Ich bin in den Jahren mit dem Verein gewachsen“, sagt Brooks, der neben den Einheiten auf dem Schenckendorffplatz Extraschichten schiebt. "Seit etwas mehr als einem Jahr mache ich zusätzlich Stabilisations- und Koordinationsübungen. Ich habe auch meine Ernährung umgestellt. Das macht sich positiv bemerkbar“, so der Abwehrhüne.

Am Samstag (18.02.17) gegen Bayern München bestreitet der Defensivspezialist sein 80. Bundesliga-Spiel für den Hauptstadtclub. "Wir freuen uns auf die Partie vor vollem Haus. Wir müssen positiv bleiben, um mit der Mannschaft möglichst schnell wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren“, sagt er. "Auch wenn es aktuell etwas schwierig ist, glaube ich nach wie vor, dass sich bei Hertha BSC etwas entwickelt. Jeder kämpft für dasselbe Ziel – sportlichen Erfolg.“

(fw/City-Press)

von Hertha BSC