
"Ich weiß, was ich tun muss!"
"Ich weiß, was ich tun muss!"

Berlin – Nein, vom Glück ist Julian Schieber nun wahrlich nicht verfolgt. Herthas Angreifer erreichten in der Vorwoche schlechte Nachrichten: Wegen Beschwerden am linken Knie verordneten ihm die Ärzte eine Operation. Nach 2015 ist es bereits der zweite Eingriff an dieser Stelle. 2015 diagnostizierten ihm die Mediziner einen Knorpelschaden in eben diesem Knie. Was folgte waren eine monatelange Pause, eine kräftezehrende Reha und zahlreiche Einheiten, um sich wieder an seine Mannschaft heranzukämpfen. Mit Beginn der laufenden Spielzeit war der wuchtige Stürmer wieder voll da – und eine ernsthafte Option für Trainer Pál Dárdai. Drei Tore und eine Vorlage gelangen Schieber in der aktuellen Saison.
Die Operation bei Doktor Ulrich Boenisch in Augsburg hat Schieber gut überstanden. Nach dem Eingriff am Montag (20.02.17) hat herthabsc.de kurz mit ihm gesprochen.
herthabsc.de: Julian, wie fühlst du dich nach der Operation?
Julian Schieber: Mir geht es soweit ganz gut. Die Operation ist gut verlaufen, Doktor Boenisch ist mit dem Eingriff sehr zufrieden. Ich werde voraussichtlich Ende der Woche zurück nach Berlin kommen und dann mit der Reha starten.
herthabsc.de: Was hast du gedacht, als du erfahren hast, dass du wieder operiert werden musst?
Schieber: Ich hatte in meinen letzten Trainingseinheiten vor der OP ein ungutes Gefühl. Das hat sich in einer Untersuchung bei unserem Mannschaftsarzt vergangene Woche leider bestätigt. Aber 2015 war ich geschockter. Jetzt gehe ich besser mit der Verletzung um, bin reifer geworden und kann alles ein bisschen besser einschätzen. Damals in der Reha habe ich gelernt, worauf ich achten und wie ich mit der Situation umgehen muss.
herthabsc.de: Woher nimmst du die Kraft dafür?
Schieber: Es hilft mir, dass ich weiß, dass ich mich schon einmal zurückgekämpft habe. Ich habe bewusst registriert, wie sehr ich das Fußballspielen genieße. So soll es auch diesmal sein. Ich will so schnell es geht wieder auf den Platz zurück, dafür werde ich alles geben. Ich denke gerade oft an gute Momente zurück - wie mein Freiburg-Tor in der Hinrunde. Es ist meine Motivation, wieder Spiele zu entscheiden.
herthabsc.de: Was ist ein realistischer Zeitplan für die Rückkehr?
Schieber: Darauf hat noch niemand eine Antwort. Da müssen wir den Heilungsverlauf abwarten. Aber ich weiß, was ich tun muss, um zurückzukommen.
herthabsc.de: Du bist trotzdem eng dran an der Mannschaft. Das packende Spiel gegen Bayern München liegt ein paar Tage zurück, das nächste Heimspiel haben deine Kollegen vor Brust…
Schieber: Spiele gegen Bayern sind immer etwas Besonderes. Man nimmt sich viel vor und hofft zugleich, dass sie nicht ihren besten Tag erwischen. Wir hatten Samstag von Anfang an einen Fuß in der Tür. Die Jungs haben hammerhart gefightet und sind an ihre Grenzen gegangen. Am Ende schreibt der Fußball wieder eine kleine Geschichte, leider keine in blau-weiß. Trotzdem ist es ein Punktgewinn gegen die beste Mannschaft der Liga, man könnte auch Mentalitätspunkt dazu sagen. Aber jetzt ist das Spiel abgehakt. Die nächsten drei Punkte wollen wir gegen Eintracht Frankfurt holen. In Frankfurt haben wir in der Hinrunde etwas liegenlassen. Diesmal sind wir an der Reihe!
(HerthaBSC/City-Press)