"Wir haben beide als Spieler sehr viel erlebt"
Profis | 24. Februar 2017, 14:24 Uhr

"Wir haben beide als Spieler sehr viel erlebt"

"Wir haben beide als Spieler sehr viel erlebt"

Niko Kovac spricht bei herthabsc.de über die aktuelle Saison, Parallelen zu Pál Dárdai und das Duell mit dem Hauptstadtclub (25.02.17).

Berlin – Wenn er nach Berlin kommt, ist er mehr als nur Frankfurts Trainer: Niko Kovac ist gebürtiger Berliner und trug sechs Jahre lang die Hertha-Fahne auf der Brust. In 242 Pflichtspielen kämpfte der Mittelfeldmotor für den Hauptstadtclub - daher kennt er auch Pál Dárdai. "Ich habe immer das Training mit ihm genossen, denn er hat eine gute Mentalität", erinnert sich Dárdai. Parallelen zwischen den beiden sind da nicht von der Hand zu weisen. Beide spielten auf derselben Position im defensiven Mittelfeld, beide trainierten bereits ihr Nationalteam. Beide retteten ihre Mannschaften nach der Übernahme des Traineramtes vor dem Abstieg, beide spielen mittlerweile mit ihren Clubs um die internationalen Plätze. "Er will auch jedes Spiel unbedingt gewinnen", sieht auch Dárdai eine gewisse Ähnlichkeit.

Vor der Partie gegen Eintracht Frankfurt am Samstag (25.02.17) sprach herthabsc.de mit Kovac über die aktuelle Saison, seinen Ex-Mitspieler Pál Dárdai, sowie das Duell in Berlin.

herthabsc.de: Hallo Niko, du hast Eintracht Frankfurt in der Liga gehalten und danach zum Überraschungsteam der Saison geformt. Was ist dein Schlüssel zum Erfolg?
Niko Kovac: Da habe ich keinen anderen Zaubertrunk als euer Coach Pál Dárdai: Es geht alles nur mit harter Arbeit.

herthabsc.de: Am vergangenen Spieltag lief es daheim gegen Ingolstadt nicht optimal. Worauf konzentriert ihr euch in der aktuellen Trainingswoche?
Kovac: Nun, das werde ich jetzt hier natürlich nicht verraten. Aber bekannt wurde ja, dass weder wir Trainer noch die Spieler mit dem Auftritt gegen Ingolstadt einverstanden waren. In Berlin muss wieder eine andere Mannschaft auf dem Platz stehen!

herthabsc.de: Jetzt geht es zurück in die Heimat! Worauf freust du dich am meisten?
Kovac: Es wird ja jetzt kein Heimaturlaub. Natürlich werde ich am Freitagabend ein paar Familienmitglieder und Freunde treffen. Aber die Konzentration wird deshalb nicht vom Wesentlichen abrücken. 

herthabsc.de: Wie intensiv ist dein Kontakt noch in deine Geburtsstadt und zu Hertha BSC?
Kovac: In unserer schnelllebigen Zeit bleibt leider viel zu wenig Zeit zur Kontaktpflege. Aber natürlich telefoniere ich hin und wieder mit alten Weggefährten und Mitspielern. 

herthabsc.de: Dein Gegenüber auf der Trainerbank ist mit Pál Dárdai ein alter Bekannter und früherer Mitspieler - zudem seid ihr ganz ähnlich erfolgreich. Wo siehst du die größten Gemeinsamkeiten?
Kovac: Wir haben beide als Spieler sehr viel erlebt und unser erstes großes Highlight der Trainerkarriere mit dem Amt des Nationalcoaches unseres Heimatlandes gehabt. Das ist schon unüblich und etwas Besonderes. Wir suchen beide nicht die große Show, sondern sind als Arbeiter bekannt. Seine große Vereinstreue zu Hertha ist schon etwas Besonderes.

herthabsc.de: Was traust du beiden Teams in dieser Saison noch zu? Wo landen Eintracht und Hertha am Ende der Saison?
Kovac: Hertha wird in dieser Rückrunde gefestigter sein als in der vergangenen und sich zumindest für die Euro-League qualifizieren. Sie sind in ihrer Entwicklung mindestens ein Jahr weiter als wir. Unsere Zielsetzung bleibt unverändert. Wir wollen eine stabile Saison spielen. Die angestrebten 40 Punkte haben wir bislang noch nicht.

herthabsc.de: Hertha hat dem FC Bayern lange getrotzt, spät aber noch den Ausgleich hinnehmen müssen. Wo siehst du die größten Stärken bei Eintrachts kommendem Gegner?
Kovac: Hertha verfügt mit Rune Almenning Jarstein über einen Klasse-Torwart, hat Hünen im Defensivbereich, Niklas Stark wird als kommender Nationalspieler gesehen, Marvin Plattenhardts Freistöße sind immer gefährlich. Vladimir Darida ist ein Laufwunder, Salomon Kalou und Vedad Ibisevic sind echte Angriffswaffen. Die Mannschaft spielt ein klares System, hat sehr gute Standards. Wir müssen irgendwie dagegenhalten.  

herthabsc.de: Inwiefern ist es ein besonderes Spiel? Es ist nicht nur das Duell mit deinem alten Verein, sondern auch das des Sechsten gegen den Fünften...
Kovac: Natürlich komme ich immer gerne zu Vereinen zurück, bei denen ich gespielt habe und aus der Zeit noch den einen oder anderen kenne. Für beide Mannschaften geht es darum, den Abstand zu den Verfolgern zu halten, wobei Hertha für mich ganz klar ein Aspirant für einen der internationalen Plätze ist.

(herthabsc/herthabsc)

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Hertha wird sich zumindest für die Euro-League qualifizieren.
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-Niko Kovac

von Hertha BSC