Viel Kampf, wenig Fußball, keine Punkte
Profis | 6. März 2017, 11:00 Uhr

Viel Kampf, wenig Fußball, keine Punkte

Viel Kampf, wenig Fußball, keine Punkte

Der Hamburger SV ging in einer umkämpften Partie ohne viele Höhepunkte als Sieger vom Platz. Er machte es richtig: Er nutzte die Berliner Fehler.

Hamburg - Manchmal gehen Fehler durch, manchmal werden sie knallhart bestraft. Bei der 0:1-Niederlage am Sonntag (05.03.17) beim Hamburger SV war das so, dass dieser eine Fehler entscheidend war und den Herthanern die fünfte Auswärtsniederlage in Folge einbrachte. Dieser eine entscheidende Fehler führte zum Gegentreffer - dem einzigen Tor an diesem Nachmittag durch Albin Ekdal in der Schlussviertelstunde (77.).

Viel Kampf, wenig Fußball

Und das in einem relativ ausgeglichenem Spiel, in dem sich die Teams auf Augenhöhe begegneten. Beide kämpften, beide zeigten von Beginn an, dass sie motiviert waren. Trotzdem blieben die großen Chancen aus, viel spielte sich im Mittelfeld ab. "In der ersten Halbzeit war es ein Kampf, da kann man nicht von Fußball reden", fand auch Chefcoach Pál Dárdai. Die zweite Hälfte sah wieder etwas mehr nach Fußball aus. "Wir haben einiges umgestellt, haben mutiger gespielt", erklärte Dárdai.

Ein Grund dafür war Ondrej Duda, den Dárdai bereits kurz nach dem Seitenwechsel für den bereits verwarnten Niklas Stark brachte. Der Slowake bekam nach seiner Last Minute-Einwechslung bei der vergangenen Partie gegen Eintracht Frankfurt dieses Mal mehr Spielzeit. Die nutzte er, um zu zeigen, warum ihn Hertha holte und gab mit seinem Auftritt Hoffnung auf mehr. Mit guten Ideen setzte er einige Akzente und kurbelte das Berliner Offensivspiel an. Zu einem Tor reichte es aber trotzdem nicht – das fiel bekanntlich auf der anderen Seite.

Ohne den letzten Pass

Besonders ärgerlich, weil er in einer Phase fiel, in der die Blau-Weißen drückten und durch Ibisevic (67.), der sein 250. Bundesliga-Spiel absolvierte, und Darida (76.), der zum 100. Mal im deutschen Oberhaus auflief, zwei Chancen ungenutzt ließ. "Hamburg hat immer wieder gut gekontert. Wir haben noch versucht, das Spiel zu retten", bilanzierte Dárdai. Das klappte aber einfach nicht. Bei den Herthanern fehlte der berühmte - weil entscheidende - letzte Pass. Das sah auch Per Skjelbred so: "Es fehlte der letzte Pass, die letzte Flanke bei uns. Wir hatten einige Möglichkeiten. Aber uns passierten zu oft zu einfache Ballverluste“, zeigte sich der Sechser selbstkritisch. Oder wie Sebastian Langkamp es ausdrückte: "Wir sind mehr hinterhergelaufen als zu agieren." So sollte es eine Niederlage werden. Eine nicht unverdiente, denn die Hamburger kämpften und waren beharrlich. "Der Sieg für Hamburg war nicht unverdient", sah Dárdai ein.

Die Lehren ziehen

Diese Pleite bedeutet noch keinen Weltuntergang, trotzdem ist den Blau-Weißen ihre Auswärtsbilanz bewusst: "Wir dürfen nicht so viel daran denken, was auswärts passiert", meint Langkamp. Daraus gilt es zu lernen: "Wir müssen Lehren ziehen. Nach der Niederlage sind wir nicht abgestiegen. Aber wir müssen uns besser anstellen", macht der Innenverteidiger deutlich. Was gegen diese Auswärtsschwäche hilft? Ganz einfach: "Ein Sieg", sagt er trocken.

Die anstehende Herausforderung gibt es zwar zu Hause, gegen einen Sieg hätte aber trotzdem niemand etwas. Die Herthaner empfangen am Samstag (11.03.17) den BVB. Aussichtslos ist etwas Zählbares da nicht: "Im Pokal gegen Dortmund haben wir bewiesen, dass wir dagegen halten können“, ist Langkamp optimistisch. Und: „Es ist ein Heimspiel." Im eigenen Wohnzimmer ließen sich die Berliner zuletzt weniger für ihre Fehler bestrafen, sondern taten das eher bei den Gegnern.

(lb/City-Press)

von Hertha BSC