
Verdienter Lohn
Verdienter Lohn

Nach dem erkämpften Heimsieg gegen Dortmund waren die Herthaner zufrieden: Neben sehenswertem Offensivfußball feierte Mitchell Weiser sein Comeback. Der Nachbericht.
Berlin – Wer gegen Dortmund punkten will, muss auch mal auf Risiko spielen. Gesagt, getan: "Der Trainer hat mir unter Woche geraten, dass ich mal wieder in die Torwartecke schießen soll", erklärte Siegtorschütze Marvin Plattenhardt nach Abpfiff. Es ist natürlich eine Sache, sich so etwas vorzunehmen, eine andere, diesen dann auch so umzusetzen. "Es war natürlich volles Risiko", bemerkte ein lächelnder Plattenhardt.
Zur Risikofreude kam ab der 66. Spielminute ein weiterer, wichtiger Faktor hinzu: Mitchell Weiser betrat für Vedad Ibisevic den Platz. Nach dreimonatiger Verletzungspause legte Herthas Nummer 23 sofort ein hohes Tempo an den Tag und zog mehrere Gegenspieler auf sich. "Man hat gesehen, wie er uns helfen kann", bewertete Pál Dárdai die Rückkehr. Weiser präsentierte sich stark in Eins-gegen-eins-Situationen und brachte ein Quäntchen Unberechenbarkeit ins Spiel. "Er ist unser einziger Umschaltspieler, er zeigte wunderschöne Einzelaktionen", freute sich Dárdai über Weisers Comeback.
Auftakt nach Maß
Die Herthaner waren von Anpfiff an wach und handlungsschnell. Der Hauptstadtclub erzeugte über zahlreiche Vorstöße Torgefahr. Vedad Ibisevic eroberte nach elf Minuten gegen Ginter den Ball, tankte sich über rechts durch und legte auf Salomon Kalou. Der Ivorer bugsierte nüchtern den Ball ins Tor. Durch hohes Pressing störte Hertha den Spielaufbau des BVB früh. "Es ist für uns einfacher gegen Teams wie Dortmund oder Bayern, weil sie das Spiel machen und so Räume für unser Spiel anbieten", bemerkte der Führungstorschütze Kalou. Den Platz nutzten die Herthaner immer wieder für temporeiche Gegenstößen nach Dortmunder Ballverlusten. Chancen hatten beide Mannschaften, Kalou selbst vergab die große Möglichkeit mit dem Halbzeitpfiff, die Führung noch auszubauen.
Auch die zweite Halbzeit begann chancenreich: Hertha verteidigte gegen drückende Dortmunder, die nun zu mehr Gelegenheiten kamen. In der 55. Minute hatten die Blau-Weißen das Nachsehen, als sich Guerreiro, Kagawa und Aubameyang durchkombinierten. Letzterer netzte zum 1:1-Augleich ein. "Man kann nicht immer alles verteidigen", gab Plattenhardt zu. Doch die Berliner gaben nicht auf. Gerade durch die Einwechslung Weisers, kam nochmal neues Schwung ins Spiel. In der 71. Spielminute traf Plattenhardt dann per besagtem Freistoß. Bis zum Abpfiff verteidigten die Blau-Weißen stark. Auch die hitzige Schlussoffensive der Schwarz-Gelben änderte nichts mehr am zehnten Hertha-Heimsieg der Saison.
Chance genutzt
"Wir müssen jedes Spiel mit dieser Einstellung und der Laufbereitschaft angehen, und dann ist viel möglich", analysierte Niklas Stark. Auch Dárdai erklärte, warum der Match-Plan so gut aufging: "Wir haben gesagt, dass wir in jedem Spiel auf Sieg spielen. Das haben wir heute gemacht und werden das auch in den nächsten Spielen tun." Aus Fehlern zu lernen kann also den Unterschied machen, denn gegen Bayern kassierte Hertha zuletzt noch ein spätes Gegentor. Gegen Dortmund hingegen zeigten die Blau-Weißen bis zur letzten Sekunde, dass sie den Sieg unbedingt wollten.
"Ich hoffe, dass uns so ein Spiel wie heute Selbstvertrauen gibt", bilanzierte Ibisevic. Der Kapitän sagte mit Ausblick auf die restliche Saison: "Wir müssen uns für jedes Spiel so vorbereiten wie für dieses Spiel heute." Mit dem 2:1-Heimsieg der Blau-Weißen gesellen sich drei wichtige Zähler aufs Berliner Punktekonto. Mit 40 Punkten steht Berlin knapp hinter Hoffenheim (42 Punkte) und Dortmund (43 Punkte) auf Rang fünf. Am kommenden Samstag (18.03.17) geht es für die Herthaner zum Auswärtsspiel nach Köln. Ob mit Selbstvertrauen, dem Match-Plan oder Glück ist letztlich irrelevant: Hauptsache das blau-weiße Punktekonto profitiert vom nächsten Spiel.
(jd/herthabsc)
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Gesagt...
[>]Wir haben heute auf Sieg gespielt und viel gelernt.[<]