"Die Mannschaft reißt uns mit"
Club | 13. März 2017, 16:09 Uhr

"Die Mannschaft reißt uns mit"

"Die Mannschaft reißt uns mit"

Michael Preetz sprach am Sonntagabend (12.03.17) im rbb Sportplatz über die Heimstärke, Saisonziele und ein potentielles neues Stadion.

Berlin - Die Freude über den Sieg gegen Borussia Dortmund war den Herthanern anzusehen. Auch Manager Michael Preetz war nach Abpfiff anzumerken, wie sehr er sich freute. Die Hände zusammengeballt und in die Luft gestreckt, freute er sich über den wichtigen Sieg. Am Sonntag (12.03.17) war er zu Gast im rbb Sportplatz und sprach über seine Emotionen im Spiel, Diskussionen über spezielle Tweets und die Machbarkeitsstudie.

Michael Preetz über…

…die Freude über den Heimsieg gegen Dortmund:
Die Emotionen sind nicht nur auf den Rängen. Das war ein hochemotionaler Nachmittag, auf der Bank sind wir komplett dabei gewesen, haben mitgefiebert. Das lag auch daran, dass uns die Mannschaft mit ihrer Leistung so mitgerissen hat. Es war ein Festtag für alle, die im Stadion waren und ein blau-weißes Trikot anhatten.

…die Heimstärke der Herthaner:
Wir müssen festhalten, dass wir eine überragende Saison im Olympiastadion spielen. Wir haben 31 Punkte – das sind mehr als Bayern München, Borussia Dortmund und der Tabellenzweite aus Leipzig haben. Darüber sollten wir uns freuen, das ist großartig. Das hat viel mit Selbstvertrauen zu tun, das sich die Jungs erarbeitet haben – von Sieg zu Sieg. Auch die Ereignisse der vergangenen Wochen spielen da eine Rolle. Gegen Bayern München waren wir seit acht Jahren nicht mehr so nah an den drei Punkten dran. Gefühlt haben wir dieses Spiel gewonnen und doch war es am Ende ja eine Enttäuschung. Aber auch dieses Spiel hatte eine Botschaft: Wir sind in dieser Saison in der Lage, im eigenen Stadion jeden Gegner zu schlagen. Gegen Borussia Dortmund konnten wir den Beweis liefern.

…Marvin Plattenhardt und das Foto mit dem AfD-Abgeordneten Frank Scheermesser:
Die Partei hat genug Aufmerksamkeit bekommen. Von unserer Seite aus gibt es keinen Wunsch zur Kontaktaufnahme. Das war Marvin gemacht hat, machen die meisten Prominenten: Sie erfüllen Wünsche der Fans, vor allem von Kindern und Leuten, die ein ehrliches Interesse haben. Das soll auch weiterhin so bleiben. Marvin hat alles richtiggemacht. Er ist instrumentalisiert worden und hat sich ganz klar davon distanziert.

…Träume und Saisonziele:
Träumen darf jeder Fan, jeder Journalist, die ganze Stadt. Wir hätten gerne mehr solcher Feiertage wie gegen Dortmund im Olympiastadion vor ausverkauftem Haus. Unsere Aufgabe ist es, das realistisch einzuordnen. Wir haben im Winter nach 30 Punkten das Erreichen der internationalen Plätze als Ziel ausgegeben. Das ist in Ordnung, aber trotzdem noch ambitioniert. Durch den tollen Sieg haben wir unsere Ausgangslage verbessert. Es werden noch viele harte und unbequeme Wochen auf Hertha BSC warten. Wir sind weiterhin gefragt, hart zu arbeiten und zu trainieren und müssen so viele Punkte wie möglich einsammeln.

…was das Team von Hertha BSC auszeichnet:
Was wir in den letzten zwei Jahren hier gemacht haben und was uns auszeichnet, ist, dass wir eine eingeschworene Mannschaft sind. Wir sind eine Mannschaft, die sich systematisch entwickelt hat und in der die einzelnen Typen zusammengewachsen sind. Wir sind eine Mannschaft, die bereits im zweiten Jahr wahnsinnig heimstark ist. Wir sind da, wenn die vermeintlich großen Teams schwächeln. Deshalb haben wir vielleicht in dieser Saison die Möglichkeit, nach Europa zu kommen. Unser Fokus muss darauf liegen, dass wir in der kommenden Zeit die Rahmenbedingungen verbessern, sodass wir mit den im Moment noch unerreichbar scheinenden Teams konkurrieren können.

…die Vertragsgespräche mit Salomon Kalou:
Vedad Ibisevic und Salomon Kalou sind Spieler, die ihre Leistungen bringen, Tore schießen und den Unterschied für Hertha BSC ausmachen. Es ist nicht einfach, einen Spieler wie Kalou in Berlin zu halten. Er ist ein Spieler von internationalem Format, der die Champions League und mit der Elfenbeinküste den Afrika-Cup gewonnen hat. Einer, der sich die Vereine aussuchen kann. Wir haben es aber auch geschafft, ihn vor beinahe drei Jahren nach Berlin zu holen, deswegen bin ich optimistisch, dass wir die Möglichkeit haben, ihn zu halten. Grundsätzlich gilt: Wenn ein Spieler seine Leistung bringt – und wenn er das so außergewöhnlich gut macht wie Kalou – dann ist es die Verpflichtung eines Vereins wie Hertha BSC, alles in unser Macht stehende zu tun, um ihn hier zu behalten.

…die Machbarkeitsstudie:
Uns liegen einige Zwischenergebnisse vor, aber das Endergebnis noch nicht. Ende März/Anfang April wird es soweit sein. Dann werden wir diese der Öffentlichkeit kommunizieren. Es geht um den ersten Schritt: eine Machbarkeitsstudie hinsichtlich einer Standortanalyse. Mögliche Baukosten, Fassungsvermögen und so weiter wären die nächsten Schritte.

…Intentionen der Studie:
Wir haben die Aufgabe, uns damit zu befassen, wie Hertha BSC in der Zukunft aussehen kann und muss. Dazu gehören zwingend Überlegungen für ein neues Stadion. Wir spielen im Olympiastadion seit Jahren, es ist unsere Heimstätte und das wird es auch bis mindestens 2025 bleiben. Bei dem Stadionerlebnis geht es für die Spieler unten auf dem Platz um Atmosphäre. Für die Zuschauer auf den Rängen geht es natürlich um das besondere Stadionerlebnis, darum, diese Atmosphäre aufzusaugen.Wir glauben schon, dass das Olympiastadion in zwei Zuständen am schönsten ist: ganz voll oder ganz leer. Ist das alltagstauglich für Bundesligafußball, wenn im Schnitt 40-50.000 Zuschauer kommen? Da sehen wir Möglichkeiten für Hertha BSC, sich zu entwickeln.

Das komplette Interview zum Nachschauen gibt es hier.

(lb/City-Press)

GESAGT...

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Wir sind eine Mannschaft, die sich systematisch entwickelt hat und in der die einzelnen Typen zusammengewachsen sind.
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-Michael Preetz

von Hertha BSC