
Dárdai rotiert
Dárdai rotiert

Berlin – "Rotation" ist wohl einer der Schlüsselbegriffe im Fußball, wenn es zu vielen Spielen in wenig Zeit kommt. So, wie es in einer Englischen Woche der Fall ist – so, wie es also in dieser Woche ist. Nach der 1:3-Heimniederlage am vergangenen Freitag tritt Hertha BSC am Mittwoch zunächst bei Borussia Mönchengladbach (05.04.17) an, bevor am Sonntag (09.04.17) der FC Augsburg nach Berlin kommt. Pál Dárdai wird in Gladbach rotieren, er muss rotieren. Denn Vedad Ibisevic sah gegen die TSG seine fünfte gelbe Karte und ist damit für die Partie am Niederrhein gesperrt.
Es wird erst die zweite Begegnung in der aktuellen Spielzeit sein, in der der Kapitän fehlt. Bis auf die Partie in Wolfsburg, die er wegen einer Gelbrotsperre verpasste, spielte der Bosnier immer von Beginn an. "Dieser Ausfall ist sehr schmerzhaft, weil Vedad ein sehr torgefährlicher Spieler ist. Tore, Tor-Vorlagen, der letzte Pass - das alles verkörpert er", bedauert Dárdai Ibisevics Ausfall. "Aber für nur ein Spiel kann man jeden Profi ersetzen. Wir suchen jetzt eine Lösung", gibt sich der Trainer gelassen.
Vier Möglichkeiten
Lösungsansätze hat der Trainer so einige parat. Dárdais erste Option ist Genki Haraguchi. "Genki wird vermutlich Ibisevic ersetzen. Er ist schnell und kann vorne für Gefahr sorgen", stellt der Ungar seinem Flügelflitzer den Stürmerjob in Aussicht. "Er möchte torgefährlich sein und treffen. Jetzt kann er es zeigen", will der 41-Jährige dem Japaner eine Chance geben.
Außerdem wäre da noch der andere etatmäßige Flügelspieler Alexander Esswein, der gegen Hoffenheim von Beginn an spielte und nach Maximilian Mittelstädts Platzverweis in die Spitze rückte. Eine weitere Option ist Salomon Kalou. Der Ivorer, der in der aktuellen Spielzeit von der linken Außenbahn das Spiel aufbaut und für Schwung sorgt, könnte weiter nach vorn rücken. Auch Sami Allagui und Valentin Stocker könnten bei den Umstellungen eine Rolle spielen. "Sami und Stocki trainieren sehr gut. Es ist nicht leicht, ihnen 'nur' so wenig Spielpraxis zu geben", lobt er die Offensivkräfte, die zuletzt häufig auf der Bank Platz nahmen.
Linksverteidiger gesucht
Einen Wechsel gibt es nicht nur in der Offensive, auch defensiv muss der Trainer umplanen: Auf der linken Außenverteidigerseite ist ein Platz zu vergeben. Maximilian Mittelstädt kann diesen definitiv nicht einnehmen, denn auch er ist gesperrt. Ob Marvin Plattenhardt nach seiner Mittelohrentzündung wieder rechtzeitig fit wird, ist noch offen. "Marvin trainiert am Montag mit. Wenn alles gut klappt, reist er mit dem Zug an, fliegen darf er noch nicht", sagt Dárdai. Falls Plattenhardt nicht rechtzeitig fit wird, setzt der Coach auf Jordan Torunarigha. "Dann mache ich mir keine Sorgen", so der Trainer. Bereits gegen Hoffenheim setzte er den 19-Jährigen eine knappe halbe Stunde ein. "Er hat das gut gemacht. Jordan ist in erster Linie ein Innenverteidiger, aber er kann links aushelfen. Das hat er gegen Hoffenheim gezeigt", lobte ihn Michael Preetz.
Umstellungen in der Startelf sind für Mittwoch also garantiert. Ohnehin nicht verfügbar sind die Verletzten Mitchell Weiser, Ondrej Duda, Fabian Lustenberger, Julian Schieber und Sinan Kurt. Trotzdem möchte Dárdai aus Gladbach etwas mitnehmen: "Wir haben auswärts lange nichts geholt, deswegen wären wir schon froh darüber, einen Punkt zu holen", so der Trainer. Rotation könnte dabei zum Schlüssel für mehr Durchschlagskraft auf fremdem Platz sein.
(lb/City-Press)