
"Jetzt habe ich Bock auf mehr"
"Jetzt habe ich Bock auf mehr"

Berlin – Es war mit Sicherheit ein besonders aufregender Mittwoch (05.04.17) für Jordan Torunarigha. Sein Team musste zwar eine knappe 0:1-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach verkraften, der 19-Jährige hatte aber dennoch einen persönlichen Grund zur Freude. Aufgrund der Ausfälle von Marvin Plattenhardt (Mittelohrentzündung) und Maximilian Mittelstädt (Gelb-Rot-Sperre) stand Torunarigha im Spiel gegen die 'Fohlen' 90 Minuten auf dem Platz. Nachdem er Anfang Februar gegen Ingolstadt erstmals bei einem Bundesliga-Spiel eingewechselt worden war, feierte er am Niederrhein sein Startelf-Debüt. "Top!", beurteilte Hertha-Coach Pál Dárdai die Leistung seines Debütanten. "Er hat in den Zweikämpfen und Kopfballduellen richtig gut ausgesehen", bilanzierte der Trainer der Blau-Weißen. Der Youngster trat in seinem ersten Spiel von Beginn an sehr souverän auf. "Ich war vor dem Spiel aufgeregt, aber das habe ich mir nicht anmerken lassen. Das tue ich nie", blieb der gelernte Innenverteidiger cool.
Von Beginn an voll da
Trotz seiner starken Leistung war Torunarigha nicht rundum glücklich: "Man kann nicht zufrieden sein, weil wir verloren haben", haderte er. Solch lobende Worte wie die des Trainers motivieren ihn dennoch: "Ich freue mich über das Lob. Ich habe jetzt ein bisschen Bundesliga-Luft geschnuppert. Das hat viel Spaß gemacht, jetzt habe ich Bock auf mehr", so Torunarigha. Besonders stark fiel das Nachwuchs-Talent bereits in der ersten Spielminute auf, als er per Grätsche glänzend vor Thorgan Hazard am Fünfmeterraum klärte. Eine Situation, mit der er nicht nur den frühen Rückstand verhinderte, sondern auch sein Spielverständnis bewies: "Ich habe gesehen, dass wir im Aufbauspiel den Ball verloren haben und mein Gegenspieler nach vorne gerannt ist", analysierte der Herthaner. Den darauffolgenden Pass sah er voraus: "Dann habe ich antizipiert, dass der Ball kommt und ich habe gegrätscht."
Kades Bundesliga-Debüt
Neben Torunarigha gab es an diesem Abend für einen weiteren Herthaner eine Premiere. Pál Dárdai wechselte Julius Kade in der 81. Minute für Salomon Kalou ein, ein weiterer Sprössling aus Herthas Fußball-Akademie. Auch mit dem 17-jährigen Offensivspieler war Dárdai zufrieden: "Die jungen Spieler haben richtig gut mitgemacht", so der Ungar. Trotz ihrer guten Leistungen legt der Coach Wert darauf, keine zu hohe Erwartungshaltung zu schüren: "Wir wollen da jetzt keinen unnötigen Druck aufbauen. Wir können nicht erwarten, dass Kade gegen Augsburg drei Tore schießt." Das nicht, aber der Anfang ist zumindest getan. "Solche Spiele sind Riesenschritte für junge Spieler. Berlin kann stolz sein", will Dárdai seinen Stolz dennoch teilen.
(jd/City-Press)