
"Es gibt kein schöneres Gefühl"
"Es gibt kein schöneres Gefühl"

Am Sonntag (09.04.17) gegen den FC Augsburg winkt tritt Alexander Esswein gegen Ex-Club Augsburg an. Nicht nur dies macht die Partie zu einem besonderen Spiel für ihn.
Berlin - Für Alexander Esswein wird das Spiel von Hertha BSC am Sonntag (09.04.17) gegen den FC Augsburg ein besonderes: Zum einen, weil es gegen seinen Ex-Verein geht und zum anderen, weil er vor seinem 150. Bundesliga-Spiel steht. Für den frischgebackenen Familienvater sind das jedoch nur Randnotizen. "Für uns zählt nur der Sieg", sagt der 27-Jährige im Interview mit herthabsc.de. Außerdem spricht der Rechtsaußen über den Abschluss der Englischen Woche, vergebene Torchancen und seine Erinnerungen an den FCA.
herthabsc.de: Alex, das 0:1 in Mönchengladbach liegt ein paar Tage zurück. Eine Szene dürfte dir noch im Kopf herumschwirren...
Alexander Esswein: Natürlich war ich sauer auf mich. Ich habe ja gewusst, wie es steht und was dieser Treffer bedeutet hätte. Wenn ich den Ball allerdings in dem Tempo richtig getroffen und aufs Tor gebracht hätte, wäre es schwer für den Torwart geworden. Aber die Situation ist jetzt abgehakt. Es bringt nichts, sich zwei Tage darüber zu ärgern. Nach dem Spiel waren wir alle enttäuscht. Die erste Halbzeit war ganz in Ordnung, Gladbach war spielbestimmend, hatte aber auch den Heimvorteil. Die zweite Hälfte war zwar nicht mehr so gut, aber mit ein wenig Glück hätten wir den Punkt mitnehmen können.
herthabsc.de: So viel Zeit, dich zu ärgern, hast du eigentlich auch nicht mehr. Vor gut zwei Wochen bist du Papa geworden. Was hat sich durch die Geburt deiner Tochter geändert?
Esswein: (lacht) Alles eigentlich: der ganze Tagesablauf, vor allem die Nacht. Aber es gibt kein schöneres Gefühl, als deine eigene Tochter im Arm zu halten und zu sehen, wie sie einschläft. Ein, zwei Tage vorm Spiel stehe ich nachts nicht auf, aber ich will meiner Frau auch nicht alles überlassen. Zwei, drei Tage die Woche stehe ich auf, wenn Emilia aufwacht (lacht).
herthabsc.de: Wie seid ihr auf den Namen gekommen? Tagtäglich hört man Emilia Malea ja (noch) nicht.
Esswein: Emilia gefiel uns beiden von vornherein. Den Zweitnamen hat meine Frau gefunden. Das ist hawaiianisch und bedeutet 'die Blume'. Die Kombination fanden wir einfach schön.
herthabsc.de: Welchen Einfluss hat dieser Lebenswandel auf dich als Spieler?
Esswein: Man wird ein Stück weit ruhiger, sieht Sachen einfach anders. Die Nummer eins ist jetzt meine Tochter – ich versuche alles, damit es ihr gut geht. Das verändert die eigene Sichtweise. Aber es raubt natürlich Kraft, mit so einem kleinen Wesen umzugehen (schmunzelt).
herthabsc.de: Klingt so, als könntest du negative Erfahrungen jetzt schneller abhaken…
Esswein: Ja, definitiv. Wenn man nach so einem Tag nach Hause kommt und seine Tochter sieht, dann ist alles vergessen – alles, was um einen herum passiert. Ich bin dann einfach glücklich.
herthabsc.de: Zurück zum Fußball: Am Sonntag trefft ihr nun auf den FC Augsburg und somit auf deinen Ex-Verein. Wie blickst du auf deine zweieinhalb Jahre in Augsburg zurück?
Esswein: Ich bin Augsburg sehr dankbar. Es war eine wirklich schöne Zeit. Wir hatten nur selten mit dem Abstieg zu tun. Das letzte Jahr mit der Europa League, gerade die Spiele gegen Liverpool; das vergisst man nicht so schnell. Das möchte ich alles nicht missen. Ich schreibe auch noch öfter mit Daniel Baier und Halil Altintop.
herthabsc.de: Ein Einsatz gegen den FCA wäre dein 150. in der Bundesliga. Spielen die alten Zeiten dann noch eine Rolle?
Esswein: Ja und nein. Ich freue mich natürlich aufs Wiedersehen mit den Jungs. Aber mein 150. Einsatz ist etwas ganz Besonderes für mich. Und deshalb will ich auch gewinnen. Auch wenn das bedeutet, dass es für Augsburg noch schwerer wird. Für uns zählt nur der Sieg, um zumindest das Ende der Englischen Woche positiv zu gestalten.
herthabsc.de: Die 'Fuggerstädter' stecken aktuell im Abstiegskampf. Was erwartest du von der Partie?
Esswein: Nach zwei harten Spielen wird es auf den Willen ankommen, auf die Mentalität. Wer will den Sieg mehr? Ansonsten entscheiden Kleinigkeiten. Wer macht den Fehler? Ich erwarte nicht viele Tore. Es kann lange 0:0 stehen, dann schnell durch eine einzige Situation kippen.
(ls/City-Presse)
GESAGT...
[>]Für uns zählt nur der Sieg, um zumindest das Ende der Englischen Woche positiv zu gestalten.[<]