Teams | 11. April 2017, 16:51 Uhr

Damals wars: Pál Dárdais Debüt als Cheftrainer

Damals wars: Pál Dárdais Debüt als Cheftainer

Am Samstag (15.04.17) kehrt Pál Dárdai an den Ort zurück, wo alles begann. Vor über zwei Jahren saß der Coach im Spiel beim FSV Mainz 05 erstmals auf der Trainerbank.

Berlin – Nach knapp 125 Jahren des Bestehens schreibt Hertha BSC noch immer neue Fußball-Geschichten. Für diesen Teil von 'Damals war's' musste der Blick gar nicht weit schweifen. Gegen den FSV Mainz 05, Herthas kommendem Gegner in der Bundesliga, feierte Pál Dárdai vor gut zwei Jahren sein Debüt als Trainer der Blau-Weißen. Am Bruchweg begann damals ein neues Kapitel, das noch immer fortgesetzt wird…

Vorgeschichte: Saison 2014/15. Hertha BSC in akuter Abstiegsnot. Trotz prominenter Sommer-Neuzugänge, unter anderem Salomon Kalou (LOSC Lille), Valentin Stocker (FC Basel) und John Heitinga (FC Fulham), gelang es dem Team unter Aufstiegs-Trainer Jos Luhukay nicht, konstant zu punkten. Mit dem Holländer an der Seitenlinie gelangen dem Hauptstadtclub in 19 Spielen nur fünf Siege, denen stets eine Niederlage folgte. Nach der 0:1-Heimpleite gegen Bayer Leverkusen am 19. Spieltag und dem Abrutschen auf einen direkten Abstiegsplatz wurde Luhukay schließlich freigestellt. Für ihn kam "bis auf Weiteres", wie es Geschäftsführer Michael Preetz beschrieb, Ex-Profi und Hertha-Rekordspieler Pál Dárdai. Gemeinsam mit Rainer Widmayer sollte der Ungar und bisherige U15-Trainer den Verein vor der Zweitklassigkeit bewahren.

"Die Mannschaft hat die Qualität für einen viel, viel besseren Tabellenplatz", ließ Dárdai keine Zweifel am Gelingen seiner heiklen Mission aufkommen und ließ seinen Worten unverzüglich Punkte folgen.

Ablauf: Sein Debüt feierte der frischgebackene Profi-Trainer nur zwei Tage nach seiner Beförderung am 7. Februar 2015 beim FSV Mainz 05. Nach acht Spieltagen noch ungeschlagen auf Platz drei der Tabelle, ging den Rheinhessen mit fortschreitendem Saisonverlauf die Luft aus, rangierten vor dem Duell mit den Blau-Weißen nur noch auf Platz 13. Dárdai änderte die Herthaner Startelf im Vergleich zur Vorwoche auf fünf Positionen: John Anthony Brooks, Marvin Plattenhardt, Per Skjelbred, Nico Schulz und Valentin Stocker spielten für Sebastian Langkamp (Gelb-Rot), Johannes van den Bergh, Marcel Ndjeng, Hajime Hosogai und Genki Haraguchi.

Eine über weite Strecken offene Partie, in der sich der FSV aber leichte Vorteile erarbeitete, erfuhr seinen spielentscheidenden Moment in der 32. Minute. Bei einem Rückpass von Gonzalo Jara versprang Loris Karius, dem Keeper der 05er, der Ball. Stocker eroberte gedankenschnell die Kugel, Karius blieb nur noch die Notbremse - den fälligen Strafstoß verwandelte Jens Hegeler zum 1:0. Die folgenden 26 Minuten in Überzahl, Fabian Lustenberger sah in der 58. Gelb-Rot, nutze Blau-Weiß für den Treffer zum 2:0-Endstand. Nach Vorarbeit von Julian Schieber traf Stocker nur das Aluminium, den Abpraller staubte Roy Beerens ab. Im Spiel zehn gegen zehn startete Mainz die Schlussoffensive, konnte das Ergebnis aber nicht mehr verkürzen. Somit fuhr Hertha den ersten Dreier des Jahres ein.

Historische Einordnung: In den folgenden 14 Spielen sammelte der Hauptstadtclub noch weitere 14 Punkte und erarbeitete sich somit den Showdown am letzten Spieltag gegen TSG 1899 Hoffenheim. Nach Toren des Sinsheimers Anthony Modeste und Berlin-Rechtsaußen Beerens hatte das Team von Pál Dárdai dem Schlusspunkt von Roberto Firmino nichts mehr entgegenzusetzen und verlor mit 1:2. Da der SC Freiburg parallel Hannover 96 unterlag und Hamburg 'nur' einen 2:0-Erfolg gegen Schalke verbuchen konnte, stand Blau-Weiß am Ende auf dem sicheren 15. Tabellenplatz und konnte ohne den Umweg Relegation für ein weiteres Bundesliga-Jahr planen.

Das Spiel im Stenogramm:

Termin:
07. Februar 2015, Samstag, 15.30 Uhr
Wettbewerb: 1. Bundesliga, Saison 2014/15, 20. Spieltag

Aufstellungen:
FSV Mainz 05:
Karius - Brosinski, Bell, Jara (46. Bungert), Bengtsson - Geis, Baumgartlinger - De Blasis (72. Allagui), Malli, Clemens (34. Kapino) - Okazaki

Hertha BSC: Kraft - Pekarik, Hegeler, Brooks, Plattenhardt - Skjelbred (66. Hosogai), Lustenberger - Beerens (78. Wagner), Stocker (63. Niemeyer), N. Schulz - Schieber     

Tore: 0:1 Hegeler (35., Elfmeter), 0:2 Beerens (42.)

Gelbe Karte: Jara, Baumgartlinger, Skjelbred, Schieber, Wagner
Rote Karte: Karius (32., Notbremse), Lustenberger (58., Gelb-Rot)

Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Oberasbach)
Spielort: Coface-Arena, Mainz
Zuschauer: 26.756

(ls/City-Press)

von Hertha BSC