"Selbstvertrauen bestimmt unser Spiel"
Profis | 13. April 2017, 02:29 Uhr

"Selbstvertrauen bestimmt unser Spiel"

"Selbstvertrauen bestimmt unser Spiel"

Sebastian Langkamp spricht bei herthabsc.de über das Spiel in Mainz, Verletzungen im Gesicht und seine Torgefahr.

Berlin – Es war die Schrecksekunde in einer Halbzeit, in der sonst alles recht ruhig und souverän für Hertha BSC verlief: Nach einer Ecke von Vladimir Darida bekam der aufgerückte Sebastian Langkamp den Ball mit voller Wucht an die Schläfe. Ein Knockout par excellence in dieser 48. Minute. Doch der Innenverteidiger ist hart im Nehmen, spielte nach kurzer Behandlungspause weiter und feierte nach 90 Minuten den ungefährdeten 2:0-Sieg gegen den FC Augsburg. Auch am Samstag (15.04.17) im Spiel beim FSV Mainz 05 möchten der 29-Jährige und seine Kollegen das Gefühl eines Sieges spüren.

Vor dem Duell am 29. Spieltag hat Langkamp mit herthabsc.de über das kommende Auswärtsspiel, Verletzungen im Gesicht und der Tabellenkonstellation gesprochen.   

herthabsc.de: Basti, nach der Englischen Woche steckt ihr gerade in der Vorbereitung auf die Partie in Mainz – und das in einer ‚normalen‘ Trainingswoche. Was gefällt euch als Profi in der Schlussphase der Saison eigentlich mehr: Spiele in enger Taktung oder eine Woche zwischen den Partien?
Sebastian Langkamp: Am Ende einer Saison ist es schon wichtig, dass wir Spieler unsere Regenerationsphasen bekommen, auch wenn wir keine Dreifach-Belastung mit Liga, Pokal und Europacup hatten. In unserer aktuellen Situation mit angeschlagenen und verletzten Spielern ist es auch besser, den einen oder anderen freien Tag mehr zu haben. Dann ist die Chance einfach größer, dass die Spieler zur nächsten Partie wieder fit sind. Klar ist, dass wir die Beine nach drei Spielen in einer Woche etwas mehr spüren. Wir haben aber auch gezeigt, dass wir körperlich gut drauf sind.

herthabsc.de: Gespürt hast du auch den Ball aus dem Augsburg-Spiel, der dich an der Schläfe getroffen hat. Wie lange hat dein Schädel noch gebrummt?
Langkamp: Nachwehen von dieser Aktion habe ich keine mehr, da hat auch der freie Tag geholfen. Aber in dem Moment war es schon heftig, der Ball hat mich direkt an der Schläfe getroffen. Ich war auch kurz weg. Der Cut aus der Partie gegen Dortmund war allerdings schlimmer. Auf jeden Fall ist zuletzt die eine oder andere Narbe dazugekommen. Ich wäre froh, wenn die nächsten Spiele mal nichts passieren würde, was meinen Kopf betrifft. Ich brauche noch ein paar Gehirnzellen für später (lacht).

herthabsc.de: Böse Zungen behaupten, der Langkamp soll sich im gegnerischen Strafraum anschießen lassen, damit er mal wieder trifft. Dein letztes Tor liegt schon ein wenig zurück...
Langkamp: Ich verstehe die ganze Aufregung gar nicht. Ich bin berüchtigt für die ganz, ganz wichtigen Tore. Und deshalb spare ich mir das noch auf (lacht).

herthabsc.de: Beim Sieg gegen Augsburg hat dein Innenverteidiger-Kollege John Anthony Brooks getroffen. Wie wichtig war dieser Erfolg nach drei Niederlagen?
Langkamp: Sehr wichtig! Vor allem fürs Selbstvertrauen, denn Selbstvertrauen bestimmt unser Spiel. Immer, wenn wir mit breiter Brust aufgetreten sind, haben wir auch gute Leistungen gezeigt. Deshalb war es sehr, sehr wichtig, nach drei Niederlagen, die wir in der Saison so noch nicht hatten, mit einem Sieg zurückzukommen. Wir haben jetzt noch ein ordentliches Restprogramm. Wir haben die Ambitionen, nächste Saison europäisch zu spielen. Im Hinblick darauf war dieser Sieg gegen Augsburg sehr, sehr wichtig.

herthabsc.de: Die Liga ist eng beisammen. Gefühlt kann es für einige Mannschaften noch nach oben, aber auch nach unten gehen. Wie stark schaut ihr in der Endphase auf die Tabelle?
Langkamp: Wenn die Spiele weniger werden, schaut man einen Tick öfter auf die Tabelle.  Aber letztlich bleibt es rein spekulativ. Man weiß natürlich, dass die Konkurrenz noch teilweise gegeneinander antritt. Aber nichtsdestotrotz ist das alles unabhängig von unserem Spiel. Wir müssen die Punkte einfahren, um unser Ziel zu erreichen. Dann kann uns egal sein, was die anderen machen.

herthabsc.de: Hertha BSC kämpft um Europa, Mainz 05 kämpft um das Überleben. Inwiefern spielen die Nerven vor dem Duell am Samstag (15.04.17) eine Rolle?
Langkamp: In der Vorsaison haben wir am letzten Spieltag beide um Europa gekämpft. Jetzt glaube ich, dass Mainz in dieser Tabellenkonstellation viel mehr Druck hat, als wir. Vielleicht können wir das ausnutzen. Wir müssen zeigen, dass wir aus der letzten Saison gelernt haben und unser Ziel unbedingt erreichen wollen. Sogar müssen. Ich glaube, dass die Mannschaft in dieser Saison in Drucksituationen schon ein anderes Gesicht gezeigt hat.

herthabsc.de: Wie kann es denn gelingen, nach sieben Auswärtsspielen endlich wieder auf des Gegners Platz zu gewinnen?
Langkamp: Wir dürfen uns nicht zu sehr in diese Bilanz hineinsteigern. Medial ist das natürlich ein großes Thema. Für uns ist es wichtig, dass wir auswärts mutiger spielen und uns besser präsentieren. Uns muss der Turnaround gelingen, denn wir brauchen auswärts noch den einen oder anderen Punkt. Darauf verlassen, dass wir alle Heimspiele gewinnen, dürfen wir uns nicht.

(fw,ls/City-Press)

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Immer, wenn wir mit breiter Brust aufgetreten sind, haben wir auch gute Leistungen gezeigt.
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-Sebastian Langkamp

von Hertha BSC