Zwei Endspiele bis Europa
Profis | 7. Mai 2017, 11:49 Uhr

Zwei Endspiele bis Europa

Zwei Endspiele bis Europa

Die Herthaner richten den Fokus nach der Niederlage gegen Leipzig auf die beiden ausstehenden Aufgaben..

Berlin - Vor dem Spiel hatte sich Pál Dárdai und seine Mannschaft eine Menge vorgenommen. Giftig in die Zweikämpfe gehen, die Leipziger nicht ins Spiel kommen lassen und dann auch möglichst lange die Null halten. Im Gegensatz zum letzten Punkt, ließ sich den Herthanern im letzten Topspiel am Samstagabend (06.05.17) in Sachen Einsatz kaum ein Vorwurf machen. Die Mehrzahl der persönlichen Duelle ging an die Herthaner, das Tor erzielten jedoch die Gäste. Und das schon nach elf Minuten. Leipzig zog ihren bekannten Powerfußball auf und kam zu weiteren Chancen. Rune Almenning Jarstein war es zu verdanken, dass der Rückstand minimal blieb, doch auch die Berliner wussten einige Akzente zu setzen. Und hätte Alexander Esswein in der 28. Minute statt der Brust von Gulacsi das Tor getroffen, Dárdais Plan hätte mit einem ausgeglichenen Ergebnis noch funktionieren können.

Motiviert gingen die Herthaner in den zweiten Durchgang. "Wir hatten uns auch in der Kabine viel vorgenommen und dann das Gegentor selber gemacht", beschrieb Herthas Manager Michael Preetz im Nachhinein die Krux. Der Leidtragende war Jarstein, der Sekunden zuvor einen kapitalen Fehlpass von Esswein noch ausgebügelt hatte, dann aber bei dem Verusch, den Ball nach vorne zu schlagen, wegrutschte. Das Leder ladete bei Poulsen, der quer legte und Werner somit das zweite Tor ermöglichte. Mit dem Comeback von Mitchell Weiser nach einer guten Stunde kamen die Blau-Weißen nochmal zurück ins Spiel, was kurz vor Schluss mit dem Anschlusstreffer durch ein Eigentor von Rani Khedira belohnt wurde. "Als wir das Tor gemacht hatten, stand es auf einmal nur noch 1:2 und das hat uns neuen Mut gegeben", bilanzierte auch Peter Pekarik, der um das Problem zwischen Schlussoffensive und Leipziger Gegenangriffen wusste. "Wir haben besser nach vorne gespielt, doch die beiden Kontertore dürfen auf keinen Fall so einfach passieren."

Europa noch in der eigenen Hand


Zweimal stach Leipzigs Joker Davie Selke und gestaltete das Ergebnis klarer als nötig. Verdient war der Erfolg der Leipziger dennoch. Michael Preetz : "Leipzigs Mannschaft hat eine Menge Qualität, das wussten wir schon vorher und haben es auch heute wieder gesehen. Trotzdem meine ich, dass wir heute mehr hätten holen können." Pál Dárdai hakte die Partie direkt ab und wollte auch gar nicht mehr lange über das Spiel reden. Der Ungar richtete seinen Blick lieber nach vorne auf die beiden noch ausstehenden Spiele. Gegen Darmstadt kommt auf Herthas Cheftrainer allerdings schon eine neue Herausforderung zu: Sowohl Sebastian Langkamp als auch John Anthony Brooks sahen gegen Leipzig die jeweils fünfte Gelbe Karte und werden gesperrt fehlen. "Die Karte hat mich sehr gestört", ärgerte sich Langkamp. "Ich hab es zuletzt wochenlang ohne Gelbe Karte ausgehalten. Es ist bitter, dass Jay genau jetzt auch seine fünfte bekommen hat. Das macht die Sache nicht leichter." Und für Per Skjelbred könnte die Saison durch eine Muskelblessur bereits beendet sein. Vorsorglich werden Sidney Friede und Nico Beyer in der Vorbereitung auf Darmstadt mit dabei sein.

Doch den Optimismus lassen sich die Herthaner dennoch nicht nehmen. Wieso auch?! "Wir sind jetzt erstmal immer noch Fünfter. Wir haben immer noch zwei Spiele. Wenn wir da punkten, können wir unser Ziel erreichen", meinte Pekarik. Dass es in Darmstadt ein weiteres in der Rückrunde so ungeliebtes Auswärstspiel ist, lässt Langkamp nicht gelten: "Ja, der Trend spricht vielleicht nicht für uns, aber wir wollen zeigen, dass wir aus dieser Situation das Beste herausholen wollen, um die Saison auf dem fünften Platz zu beenden. Ein Vorteil ist es sicherlich nicht, dass Darmstadt schon abgestiegen ist - so können sie ganz befreit aufspielen." Michael Preetz ist da ganz nüchtern: "Es gibt jetzt definitiv zwei Endspiele, es sind noch sechs Punkte zu verteilen. Wenn man in die Tabelle schaut, sieht man, dass wir immer noch in der Lage sind Platz 5 zu verteidigen. Wir haben es in der eigenen Hand."

(war/City-Press)

Gesagt...

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Das Anschlusstor hat uns neuen Mut gegeben.
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-Peter Pekarik

von Hertha BSC