"Es wird funktionieren"
Profis | 10. Mai 2017, 18:58 Uhr

"Es wird funktionieren"

"Es wird funktionieren"

Die Innenverteidiger-Kandidaten und Nachwuchstalente Florian Baak, Sidney Friede und Nico Beyer im Interview über Motivationen und das anstehende Auswärtsspiel in Darmstadt am Samstag (13.05.17).

Berlin – Es ist das alte Spiel, das Pál Dárdai auch am Samstag (13.05.17) gegen Darmstadt wieder spielen muss. Das alte Spiel mit ziemlich jungen Spielern in der Hauptrolle. Die Protagonisten wären: Florian Baak (18), Sidney Friede (19) und Nico Beyer (20). Einer von ihnen wird vermutlich in der Partie beim Tabellenachtzehnten neben dem ebenfalls ziemlich jungen Jordan Torunarigha (19) in der Innenverteidigung auflaufen. Eine ziemlich große Verantwortung für diese noch bundesliga-unerfahrenen Jünglinge. Der Grund für diese Rollenverteilung: Beide etatmäßigen Innenverteidiger Sebastian Langkamp und John Anthony Brooks sind gelbgesperrt. Dazu kommt, dass Niklas Stark und Fabian Lustenberger, die diese Aufgabe übernehmen könnten, nach ihren Verletzungen noch nicht wieder fit sind.

Gute Kandidaten

Pál Dárdai weiß, dass sich seine Nachwuchsspieler erst an die große Bühne gewöhnen müssen: "Es sind viele Kameras da und jeder Fehler kann 120 Mal gezeigt werden. Damit muss man erst mal klarkommen", so der Coach. Alle drei Talente sind für Dárdai nichtsdestotrotz gute Kandidaten, für wen er sich letztendlich entscheiden wird, steht noch nicht fest. "Wir beobachten die Jungs. Ich muss einschätzen, was am besten für die Mannschaft ist", verrät der Ungar.

Vor dem Spiel hat herthabsc.de mit den Jungspunden über Trainingserfahrungen, wertvolle Tipps und Motivationen gesprochen.

herthabsc.de: Jungs, ihr seid die Kandidaten auf dem Posten in der Innenverteidigung neben Jordan für das Spiel gegen Darmstadt 98 (13.05.17). Welche Gedanken gegen euch momentan durch den Kopf?
Florian Baak:
Es ist schon eine große Ehre, mit 18 Jahren in diesen Kreis zu gehören. Natürlich möchte jeder letztendlich der sein, der spielt. Aber ich versuche, da befreit ranzugehen. Es wäre schon sehr cool, diese Erfahrung in der Startelf erleben zu können. Aber: Wie auch immer sich der Trainer entscheiden wird, es wird auf jeden Fall gut funktionieren.
Sidney Friede:
Ich habe auch die Ambitionen, öfter mit den Profis zu trainieren. Das ist das Ziel eines jeden Nachwuchssportlers: Möglichst oft mittrainieren und jetzt auch helfen zu können.
Nico Beyer:
Ich bin sehr gespannt, wie es am Samstag in Darmstadt werden könnte. Ich hänge mich aber unabhängig davon in jedem Training voll rein und möchte mich gut präsentieren.

herthabsc:de: Ihr trainiert schon mehr oder weniger lange mit den Profis. Was ist anders als in den U-Mannschaften?
Baak:
Grundsätzlich ist das Tempo einfach viel höher als in der U19. Körperlich sind alle Profis auf einem hohen Level. Man muss bei jedem Training bei 100 Prozent sein, um mitzuhalten. Dieses Level zu erreicht, dauert eine gewisse Zeit. Aber umso häufiger man mit den Profis trainiert, desto schneller und besser funktioniert das dann.
Friede:
Ich war jetzt schon öfter dabei im Training und habe daher schon eine gute Bindung zu den meisten Spielern. Auf der Innenverteidiger-Position bin ich relativ neu.

herthabsc.de: Geben euch -  gerade dir, Sidney - die erfahrenen Innenverteidiger Tipps?
Friede:
Ja. Jordan und John Anthony Brooks helfen mir sehr viel. Ich schaue mir aber zum Beispiel auch etwas bei Vedad Ibisevic ab: Er will jedes Trainingsspiel gewinnen. Als junge Spieler können wir uns überall etwas abgucken. Zum Beispiel beim Stellungsspiel oder der Handlungsschnelligkeit im Spiel. Gerade letztere ist sehr wichtig in unserer Spielweise.
Baak:
Von Basti und Jay gucke ich mir viel ab. Jay ist auch noch ein relativ junger Spieler, aber er kann das Spiel schon super aufbauen und hat eine große Ruhe am Ball. Basti hat ein unglaubliches Stellungsspiel. Die beiden kommen auch auf uns zu und sagen, was wir besser machen können.

herthabsc.de: Wie ist das Verhältnis unter euch jungen Spielern?
Friede:
Wir kennen uns gut. Gerade Jordan und ich sind viel zusammen in der Schule. Wenn es im Training heißt "Zwei Männer, ein Ball", dann spielen immer Jordan und ich zusammen. Wir jungen Spieler haben ein gutes Verständnis untereinander und harmonieren ziemlich gut.

herthabsc.de: Nico, du hast schon einige Partien neben Jordan in der Innenverteidigung gespielt. Ist das ein Vorteil?
Beyer:
Drei Jahre lang haben Jordan und ich zusammengespielt. Wir kennen uns und wir wissen, wo der jeweils andere seine Stärken und Schwächen hat. Und worauf man sich verlassen kann und worauf nicht. Klar ist das gut.

herthabsc.de: So oder so oder so: Die Innenverteidigung wird sehr jung sein. Welchen Vorteil seht ihr darin?
Beyer:
Es ist auf jeden Fall eine Chance für uns junge Spieler, um uns zu zeigen. Nicht nur beim Trainer, sondern um allgemein zu zeigen, dass die Jugend auch was draufhat.
Baak: Junge Spieler sind sehr ehrgeizig und wollen den letzten Meter auf jeden Fall machen. Wir haben noch nichts erreicht, haben unsere Ziele noch vor uns und geben deswegen alles. Das ist das, was uns nach vorne bringen kann.

herthabsc.de: Flo, du hast gegen Bremen bereits einmal Bundesliga-Luft geschnuppert. Hast du mit dem Kurzeinsatz Blut geleckt?
Baak: Klar. In so einer Situation spielt sich extrem viel im Kopf ab. In den 13 Jahren, in denen ich Fußball spiele, arbeite ich auf diesen Tag hin. Das ist natürlich nur ein kleiner Schritt, aber dieser hat mich motiviert, dieses Gefühl auf dem Rasen, immer öfter zu erleben. Ich weiß aber auch, dass ich noch Zeit habe.

herthabsc.de: Darmstadt ist bereits abgestiegen. Was erwartet ihr von der Partie in Südhessen?
Beyer:
Es ist für uns eher ein Nachteil, dass die Darmstädter schon abgestiegen sind. Sie können befreit aufspielen und haben keinen Druck mehr. Es geht für sie um nichts mehr. So fallen Fußballern viele Dinge im Spiel leichter. Deshalb könnte ich mir vorstellen, dass es eine schwierige Aufgabe wird, auch weil wir auswärts spielen.
Friede:
Darmstadt ist auch immer sehr euphorisiert durch ihre Fans, die sind echt super. In letzter Zeit ist Darmstadt auch heimstark. Obwohl sie jetzt schon abgestiegen sind, werden die Spieler bestimmt nochmal alles geben.

(lb/City-Press)

GESAGT...

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Wir haben noch nichts erreicht, haben unsere Ziele noch vor uns und geben deswegen alles.
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-Florian Baak

von Hertha BSC