"Unseren Fans den Sieg schenken"
Profis | 12. Mai 2017, 12:35 Uhr

"Unseren Fans den Sieg schenken"

"Unseren Fans den Sieg schenken"

Mit Darmstadt-Kapitän Aytac Sulu spricht herthabsc.de über den bitteren Gang in Liga zwei, Drucksituationen und das Heimspiel gegen den Hauptstadtclub.

Berlin - Rund ein Jahr ist es her, dass eine Mannschaft in Berlin ganz Darmstadt in Ektase versetzte. Am 33. Spieltag der Vorsaison gewann Darmstadt 98 bei Hertha BSC mit 2:1 – und machte damit den vorzeitigen Klassenerhalt perfekt. Eine Leistung, die eigentlich niemand von den 'Lilien', deren Aufstieg schon eine Sensation war, erwartet hatte. Ein Jahr später steht schon vor dem 33. Spieltag der laufenden Saison fest, dass das Abenteuer Bundesliga für den Traditionsverein nach zwei Jahren endet. Ernüchterung ist in der südhessischen Stadt nicht eingekehrt, Stolz überwiegt.

Vor dem Duell mit den Blau-Weißen am Samstag (13.05.17) spricht herthabsc.de mit Darmstadt-Kapitän Aytac Sulu über den bitteren Gang in Liga zwei, Drucksituationen und das letzte Heimspiel.

herthabsc.de: Herr Sulu, der Bundesliga-Abstieg von Darmstadt 98 steht seit dem vergangenen Spieltag fest. Mit welchen Gedanken haben Sie sich in den vergangenen Tagen auseinandergesetzt?
Aytac Sulu:
Ein Abstieg ist immer enttäuschend, auch einige Tage danach noch. Aber das Gefühl ist nicht so extrem, da der Abstieg im Saisonverlauf schleichend kam.

herthabsc.de: Knackpunkt für den Abstieg der 'Lilien' war die Hinrunde mit nur neun Punkten. Zermartern Sie sich manchmal noch den Kopf darüber und suchen nach Gründen, warum es vor Jahreswechsel nicht gut lief?
Sulu:
In den meisten Fällen ist das zweite Bundesligajahr schwieriger. Außerdem hatten wir mit dem großen Umbruch im Sommer ein zusätzliches Handicap. Hinzu kam dann noch, dass viele Spiele in der Hinrunde nicht so liefen, wie wir uns das vorgestellt hatten – diese Punkte haben uns in der Rückrunde gefehlt. Mit unseren finanziellen Mitteln ist es dann natürlich extrem schwer, als Tabellenletzter das Feld von hinten aufzurollen.

herthabsc.de: Torsten Frings übernahm das Team in der Rückrunde. Die Station in Darmstadt ist seine erste als Cheftrainer. Was zeichnet seine Arbeit aus?
Sulu: Er hat der Mannschaft in der kurzen Wintervorbereitung neues Leben eingehaucht und viele Einzelspräche geführt. Seit er bei uns ist, sind die Darmstädter Tugenden auf und neben dem Platz wieder absolut spürbar, neben diesen kämpferischen Elementen hat er auch seine eigene Spielphilosophie verankert. Das ist mehr als nur ein gutes Saison-Zeugnis auf seiner ersten Cheftrainerstation bei einem Tabellenletzten.

herthabsc.de: Der Verein muss den Abstieg in den kommenden Wochen verdauen. Das ist ein Prozess, der etwas Zeit benötigt. Wo sehen Sie mittelfristig die Zukunft des Clubs?
Sulu: Wir befinden uns seit dem Winter definitiv auf dem richtigen Weg. Es muss das Ziel sein, dass dieser Mix aus Darmstädter Tugenden und seiner Spielphilosophie, die auf mehr Ballbesitz, mehr Spielwitz und einem strukturierteren Spielaufbau basiert, in der 2. Liga weiter fortgeführt wird. Ich bin davon überzeugt, dass Torsten Frings der Mannschaft auch in der kommenden Saison seine Handschrift verpassen wird.

herthabsc.de: Zwei Spiele stehen noch aus. Gegen Hertha BSC steigt am Samstag (13.05.17) das vorerst letzte Heimspiel im deutschen Oberhaus. Was hat sich die Mannschaft vorgenommen?
Sulu:
Wir wollen unsere positive Heimbilanz weiter aufpolieren. Das Ziel ist, unseren Fans im vorerst letzten Heimspiel im Oberhaus den Sieg zu schenken. Das haben sie sich absolut verdient.

herthabsc.de: Der Hauptstadtclub kämpft um die Teilnahme am Europapokal. Inwiefern ist es ein Vorteil, dass die 'Lilien' befreit aufspielen können?
Sulu:
Befreit können wir eigentlich schon seit Saisonbeginn aufspielen, da uns bereits im Sommer jeder als den ersten Absteiger gesehen hatte. Dieser Umstand hat besonders in der Rückrunde dazu geführt, dass wir ansehnlichen Fußball spielen und ordentlich punkten. Aber ich denke, auch die Berliner haben nach dieser starken Saison bestimmt eher positiven Druck.

(fw/dpa)

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Wir wollen unsere positive Heimbilanz weiter aufpolieren. Das Ziel ist unseren Fans den Sieg zu schenken.
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-Aytac Sulu

von Hertha BSC