
"Osnabrück war der richtige Schritt"
"Osnabrück war der richtige Schritt"

Berlin – Aus der pulsierenden Hauptstadt in die kleine, etwas verschlafende, aber dennoch idyllische Stadt im Süden Niedersachsens. Aus Berlin nach Osnabrück. Marius Gersbeck ist diesen Schritt vor der nun abgelaufenen Saison gegangen. Hertha BSC lieh seinen Torwart für ein Jahr an den Drittligisten aus. Spielpraxis sollte das Eigengewächs bei den ‚Lila-Weißen‘ sammeln. Das gelang. 37 Mal hütete er das Tor der Osnabrücker, elf Mal hielt er den Kasten sauber. Für das Sportmagazin ‚kicker‘ war der Schlussmann der notenbeste Spieler der Saison. Nicht nur deshalb waren die vergangenen Monate für den Herthaner ereignisreich - trotz des Wechsels in die Kleinstadt.
Mit herthabsc.de sprach Gersbeck am Mittwoch (24.05.17) über seine Knie-OP, seine Zeit in Osnabrück und seine Zukunftspläne.
herthabsc.de: Marius, du hast das letzte Saisonspiel für Osnabrück verletzungsbedingt verpasst. Du musstest am Knie operiert werden. Wie geht es dir eine Woche nach dem Eingriff?
Marius Gersbeck: Die Operation ist positiv gelaufen, mir geht es eigentlich schon wieder ganz gut. Am Freitag kommen auch schon die Drähte raus. Seit vergangenem Donnerstag bin ich für die Reha in Berlin. Planmäßig werde ich damit die gesamte Sommerpause eingespannt sein. Ziel ist es, zum Trainingsauftakt der neuen Saison fit zu sein.
herthabsc.de: Nach der Hinrunde lagst du mit dem VfL auf Rang drei, die Fans träumten von der Rückkehr in die 2. Bundesliga. Nach der Rückrunde steht Platz sechs zu Buche. Das Umfeld war enttäuscht. Wie bewertest du die abgelaufene Spielzeit?
Gersbeck: Ich kann die Enttäuschung im Umfeld nachvollziehen. Durch die überragende Hinrunde hatten viele Leute Hoffnungen, dass es für die Tabellenspitze reichen könnte. Auch wir als Mannschaft hatten uns mehr erhofft. Aber unterm Strich können wir zufrieden sein mit der Saison, auch weil wir uns für den DFB-Pokal qualifiziert haben. Aber wir haben in der Rückrunde einfach zu viele Partien verloren und zu viele wichtige Punkte liegengelassen, vor allem gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte. Die Punkte haben uns am Ende gefehlt.
herthabsc.de: So oder so: Für dich persönlich lief das Jahr fernab der Heimat gut. Du hast elf Mal zu Null gespielt, der 'kicker' führt dich als notenbester Spieler der Saison auf. War Osnabrück der richtige Schritt für dich?
Gersbeck: Ja! Ich habe noch nie so viele Spiele am Stück bestritten. Ich glaube, dass einige gute Spiele dazwischen waren (schmunzelt). Allerdings ärgern mich natürlich die Partien, in denen ich besser hätte halten können. Auch 43 Gegentore sind für meinen Geschmack zu viel. Dennoch bleibe ich dabei: Abgesehen von der Verletzung war es eine Riesenerfahrung und hat mich weitergebracht. Ich glaube, ich bin als Spieler reifer geworden und strahle in meinem Spiel mehr Ruhe aus. Ich bleibe zum Beispiel auch bei Flanken mal im Tor und agiere weniger überhastet. Ich treffe öfter die richtigen Entscheidungen im Spiel. An diese Saison und die Entwicklung möchte ich weiter anknüpfen.
herthabsc.de: Dein Leihvertrag in Osnabrück endet am 30. Juni, dein Arbeitspapier bei den Blau-Weißen läuft noch ein Jahr länger. Wie geht es für dich weiter?
Gersbeck: Es ist noch nicht ganz klar, wie es für mich weitergehen wird. Die Gespräche laufen derzeit mit allen Beteiligten. Ich bin guter Dinge, dass wir eine zufriedenstellende Lösung finden.
herthabsc.de: Dein Heimatverein hat Platz sechs belegt, spielt in der kommenden Saison international. Wie hast du die Spielzeit der Herthaner verfolgt?
Gersbeck: Ich denke, dass Hertha BSC mit der Saison sehr zufrieden sein kann. Das ausgegebene Ziel im Winter lautete Europa, und das hat Hertha erreicht. Mal sehen wie Dortmund im DFB-Pokal-Finale spielt, aber zumindest ist die Europa League Qualifikation sicher. Die Rückrunde lief nicht ganz perfekt. Ich war auch bei einigen Auswärtsspielen im Stadion und habe Hertha die Daumen gedrückt.
(fw/dpa)
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[>]Osnabrück war der richtige Schritt. Ich bin als Spieler reifer geworden und strahle mehr Ruhe aus.[<]