
So lief die Mitgliederversammlung
So lief die Mitgliederversammlung

Berlin – Über drei Stunden führten die Herthaner am Dienstagabend (31.05.17) hitzige Diskussionen, mehr als drei Stunden dauerte die Mitgliederversammlung von Hertha BSC. Und das nicht ohne Grund: Es gab wichtige Themen zu besprechen. Vor allem das Stadion-Thema beschäftigte - und wird auch in Zukunft beschäftigen - die Blau-Weißen intensiv. herthabsc.de hat die wichtigsten Themen und Ergebnisse der Versammlung noch einmal zusammengefasst.
Ein neues Stadion:
Zwei Mitglieder reichten Anträge ein, die sich mit dem Stadion-Thema befassten. Sie forderten, dass es (1.) in der Entscheidung zum Stadion eine Briefwahl für die Mitglieder gibt und dass (2.) ein möglicher Standort in Brandenburg ausgeschlossen wird.
Trotz der Unzulässigkeit der Anträge für die Mitgliederversammlung machten sich Präsidium und Geschäftsführung im Vorfeld Gedanken und bezogen in Person von Werner Gegenbauer Stellung: "Klar ist, dass ein Thema, das Sie so bewegt, hier nicht unbesprochen lassen können", sagte der Präsident. Das Präsidium und der Aufsichtsrat beschlossen, dass es im Falle eines Neubaus eine Mitgliederbefragung geben wird, dessen Ergebnis für die Entscheidung des Clubs verbindlich ist. "Es wird nichts gegen den Willen der Mitglieder entschieden", so Gegenbauer weiter.
Auch der andere Antrag, der einen möglichen Standort eines neuen Stadions in Brandenburg ausschließen wollte, gab Versammlungsleiter Dr. Lentfer auf mehrfachen Wunsch der Mitglieder zur Abstimmung. Die Mehrheit der Stimmberechtigten stimmte dafür, dass ein Stadion auf keinen Fall außerhalb der Stadtgrenzen Berlins gebaut werden solle. Wegen der Unzulässigkeit des Antrages wird das Stimmergebnis als eine Empfehlung für die Entscheidung der Geschäftsführung mitgenommen. "Keiner will Berlin verlassen. Das Olympiagelände ist unsere erste Option", hatte Präsident Gegenbauer ohnehin bereits zuvor klargestellt.
Einen möglichen Umbau des Olympiastadions:
"Es ist technisch möglich, den Oberrang mittels eines Videovorhangs abzutrennen und den Unterrang komplett neuzubauen. In der Ostkurve beispielsweise könne der Abstand zum Spielfeldrand um 30 m reduziert werden. Dies würde dazu führen, dass in der Ostkurve 15.000 Stehplätze entstehen würden. Die Gesamtkapazität würde zwischen 55.000 und 70.000 Zuschauer betragen. Die Haupt- und Gegentribüne des Oberrangs könnte man bei gut besuchten Spielen noch dazu nehmen. Das sind fundierte Überlegungen, aber es ist eine architektonische Skizze. Der Umbau des Olympiastadions ist eine erstzunehmende Alternative, die wir mit dem Senat prüfen werden", berichtet Ingo Schiller.
Die Zahlen, mit denen Hertha BSC für die kommende Saison plant:
Ingo Schiller, dessen Vertrag vorzeitig für zwei Jahre bis 2020 verlängert wurde, stellte die finanzielle Bilanz vor. Hertha BSC plant in der kommenden Saison mit Erträgen von 122,6 Mio. Euro, denen Aufwendungen in Höhe von 122,1 Mio. gegenüberstehen. "Wir haben eine Planung, die Hertha BSC so noch nie gesehen hat. Wir können Rekordzahlen verkünden - was den Umsatz und auch was den Etat für die Lizenzspieler angeht", sagt der Geschäftsführer für Finanzen. Die Planung basiert z.B. auf der Ausgabenseite auf dem Erreichen von 50 Punkten und entsprechender Prämienausschüttung (wirtschaftliche Planzahl, kein sportliches Ziel) und auf der Einnahmenseite auf einem Zuschauerschnitt von 49.500 und dem 8. Platz in der TV-Geldrangliste der 1. Bundesliga. Weitere Planungsprämissen stellen die Teilnahme an der Gruppenphase der Europa League sowie die an zwei Runden im DFB-Pokal dar.
Die anstehenden sportlichen Herausforderungen:
Geschäftsführer Michael Preetz bedankte sich bei dem Trainerteam, der Mannschaft, den Mitarbeitern und die Fans für die abgeschlossene Saison. "Dieser 6. Platz ist ohne Frage ein tolles Ergebnis und der Lohn für unsere Arbeit", so Preetz. Für die neue Saison wünsche er sich Realitätssinn und hoffe weiterhin, auf die tolle Unterstützung der Fans. "Wir freuen uns wahnsinnig auf Europa, haben aber auch Respekt vor dieser Herausforderung", meinte Preetz. "Wir stehen vor einer schwierigen Saison. Es ist eine Herausforderung, diese Mehrfachbelastung zu verkraften", sagte Preetz. Für die kommende Saison plant er mit dem Stammkader der abgelaufenen Saison: "Das Grundgerüst der Mannschaft soll bestehen bleiben und punktuell verstärkt werden", erklärte der Manager. Zur Personalie John Anthony Brooks sagte er: "Wir haben in den vergangenen Tagen intensive Gespräche geführt, dabei hat John seine Wechselwünsche geäußert. In den kommenden Tagen wird der Transfer über die Bühne gehen, John wird Hertha BSC verlassen."
Die Reden von Michael Preetz und Ingo Schiller zum Nachsehen gibt es hier, den kompletten Live-Blog hier.
Außerdem wurde der Gewinner des Gestaltungswettbewerbs des Jubiläumstrikots bekanntgegeben. Alle Infos dazu gibt es hier.
(lb/City-Press)