Plattenhardt: Die gute Alternative

Berlin – Bei Marvin Plattenhardt jagt momentan ein Highlight das nächste: Erst die Europacup-Qualifikation mit Hertha BSC, unter der Woche sein erstes Länderspiel und nun die Rückkehr an alte Wirkungsstätte – ebenfalls mit der Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw. In dem Qualifikationsspiel zur Weltmeisterschaft 2018 gegen San Marino winkt ihm am Samstag (10.06.17) in Nürnberg sein zweiter Einsatz für die DFB-Elf. "Natürlich ist es schön, in einem bekannten Stadion zu spielen. Ich habe ab der B-Jugend beim 1. FC Nürnberg gespielt, habe dort meine ersten Schritte im Profifußball gemacht", sagt Plattenhardt, für den es mit seinen Kollegen ab 20.45 Uhr ernst wird.

Doch nicht nur deshalb werden Gedanken an diese Partie ein Kribbeln beim ihm auslösen. Schließlich ist der 25-Jährige, übrigens der 27. Nationalspieler der Herthaner, auch nach ein paar Tagen im Kreise der DFB-Auswahl noch ein Frischling in der Nationalelf. Startschwierigkeiten oder Integrationsprobleme? Fehlanzeige. "Einige Jungs kenne ich schon aus den U-Auswahlen. Außerdem lernen wir uns im Training und in der Freizeit noch besser kennen", sagte der Berliner Linksverteidiger, der für Deutschland mit der Nummer fünf aufläuft.

Die vergangenen Tage hat die deutsche Auswahl, in der Plattenhardt einer von sechs Neulingen ist, intensiv an der Abstimmung und an den Automatismen gearbeitet. Die neu zusammengestellte Elf holte beim Kaltstart gegen Dänemark am Dienstagabend ein 1:1. Nun müssen die Schützlinge von Bundestrainer Löw, der gegen die Dänen "mehr Positives als Negatives" gesehen hat, zeigen, dass sie als Team zusammenfinden. "Die Stimmung innerhalb in neu zusammengestellten Mannschaft ist sehr positiv. Die Spieler bringen Lust und Freude mit", so Löw vor dem Spiel gegen San Marino. Die Pressekonferenz vor der Partie nutzte der Fußballlehrer auch, um den Herthaner zu loben. "Marvin macht einen ruhigen und abgeklärten Eindruck. Er kennt die Abläufe als Linksverteidiger, spielt auf der Position schon länger konstant und wird bei uns seine Möglichkeiten bekommen", so Löw. "Er kann sich noch weiter entwickeln und ist für uns eine gute Alternative“

Das eindeutige Ziel ist ein klarer Erfolg gegen den krassen Außenseiter, um in der Qualifikationsgruppe C den sechsten Sieg im sechsten Spiel einzufahren und damit einen weiteren Schritt Richtung WM in Russland zu gehen. "San Marino wird das eigene Tor mit acht, neun Spieler verteidigen. Wir müssen in der Offensive Lösungen finden", so Löw. Nach freien Tagen am Sonntag und Montag trifft sich das DFB-Team am Dienstag (13.06.17) wieder, gegen Ende der Woche  geht es dann zum Confed-Cup, bei dem Deutschland gegen Australien (19.06.), Chile (22.06.) und Kamerun (25.06.) antritt.   

Vorgezogenes Endspiel für Ibisevic

Neben Plattenhardt und Vladimir Darida sowie Rune Jarstein (Duell der Herthaner in Oslo) kämpfen noch weitere Blau-Weiße um die Qualifikation zur Weltmeisterschaft. Bereits am Freitag stand für Vedad Ibisevic ein richtungsweisendes Spiel an. Mit Bosnien-Herzegowina empfing Herthas Kapitän ab 20.45 Uhr Griechenland. Die Partie endete mit einem 0:0-Unentschieden, sodass Griechenland (zwölf Punkte) auf Rang zwei bleibt. Bosnien-Herzegowina bleibt derweil auf Rang drei mit nunmehr elf Punkten. Etwas besser ist die Ausgangslage für Peter Pekarik und Ondrej Duda mit der Slowakei. In Gruppe F stehen die beiden Herthaner mit ihrer Nationalelf mit neun Punkten auf Rang zwei, vier Zähler hinter Spitzenreiter England und einen beziehungsweise zwei vor Slowenien und Schottland. Am Samstag (10.06.17) kann der letztjährige EM-Teilnehmer seinen Platz mit einem Sieg in Litauen festigen. John Anthony Brooks siegte mit den USA bereits am Donnerstag (08.06.17) in der WM-Qualifikation 2:0 gegen Trinidad & Tobago. Am Sonntag (11.06) geht es gegen Mexiko weiter. Genki Haraguchi spielt am Dienstag (13.06.) im Irak.

(fw/City-Press)