
"Hertha war für mich die erste Wahl"
"Hertha war für mich die erste Wahl"

Berlin – Mit gerade einmal 22 Jahren hat Karim Rekik schon viel gesehen und erlebt. Als Teenager verließ der Niederländer seine Heimat, in der er als Nachwuchstalent von Feyenoord Rotterdam auf sich aufmerksam gemacht hatte, und wechselte zu Manchester City. In England lernte der Abwehrspieler das körperbetonte Spiel und trainierte mit Schwergewichten wie Mario Balotelli. Nach zwei Jahren auf der Insel verschlug es ihn zurück in die Niederlande. Ein kluger Schritt, wie sich schnell herausstellte: Bei der PSV Eindhoven reifte der Youngster zum Mann, zum Profi, der mit 20 Jahren maßgeblichen Anteil an der Meisterschaft seines Vereins hatte. Doch für den Linksfuß ging es noch eine Station weiter, nach Frankreich zu Olympique Marseille. Wieder eine neue Sprache, eine neue Kultur und eine andere Art und Weise des Fußballspielens. "Jede Station war im Endeffekt ein wichtiger Teil meines Lebens" sagt Rekik rückblickend.
Nun, nach wiederum zwei Jahren in Marseille, entschied sich der einmalige Nationalspieler seines Landes für einen Wechsel zu Hertha BSC. Wieder Neuland für Rekik, für den es trotzdem ein Wiedersehen gibt. Als Jugendspieler in Rotterdam trainierte nämlich ein gewisser Salomon Kalou auf dem Nebenplatz mit den Profis. "Ich habe mir sogar mal ein Autogramm von ihm geholt", erinnert sich Herthas Neuzugang, der die Nummer vier bei den Blau-Weißen bekommen wird.
Im Interview mit herthabsc.de verriet Rekik seine Beweggründe für den Wechsel, spricht über seine Vita und Berlin.
herthabsc.de: Karim, herzlich willkommen bei Hertha BSC. Welche Faktoren waren ausschlaggebend für deinen Wechsel zu den Blau-Weißen?
Karim Rekik: Hertha BSC ist ein großer und toller Verein, der sich ambitionierte Ziele für die Zukunft gesetzt hat! Das passt zu mir und meiner Einstellung, denn ich möchte immer das Maximum rausholen. Wir spielen in der kommenden Saison international, darauf freue ich mich sehr. Ich hatte aber auch während der ersten Gespräche mit Michael Preetz und Pál Dárdai auf Anhieb ein gutes Gefühl. Ich freue mich auf meine Zeit bei Hertha BSC.
herthabsc.de: Dein Name ist schon vor Wochen das erste Mal in Verbindung mit dem Hauptstadtclub genannt worden, allerdings haben sich die Verhandlungen ein wenig hingezogen. Hattest du zu irgendeinem Zeitpunkt Sorgen, dass der Wechsel eventuell nicht klappen könnte?
Rekik: Nein, hatte ich nicht. Für mich war Hertha die erste Wahl - und das zu jedem Zeitpunkt. Ich habe das große Interesse des Vereins an mir gespürt. Von daher habe ich einfach abgewartet und nun freue ich mich auf den Trainingsauftakt am 3. Juli.
herthabsc.de: Mit 22 Jahren verfügst du über große internationale Erfahrung. Du warst bei Manchester City, hast mit der PSV Eindhoven die niederländische Meisterschaft gewonnen und mit Olympique Marseille international gespielt. Was hast du auf deinen Stationen im Ausland gelernt?
Rekik: Jeder Verein hat mir verschiedene Erfahrungen mit auf den Weg gegeben. Für sich genommen habe ich in Manchester, den Niederlanden und auch in Marseille viel gelernt: Zum Beispiel, wie man mit Herausforderungen und Erfolg umgeht, aber auch mit Rückschlägen. Jede Station war im Endeffekt ein wichtiger Teil meines Lebens.
herthabsc.de: Du hast mit 16 den Schritt ins Ausland gewagt. Wie schwierig war es für dich, fernab der Heimat erwachsen zu werden?
Rekik: Ich bin zusammen mit meinen Eltern und meinem kleinen Bruder nach Manchester gegangen. Deswegen war ich nie komplett auf mich allein gestellt. Meine Familie hat mich toll unterstützt und es mir wirklich einfacher gemacht. Dafür bin ich unheimlich dankbar. Wobei, es war auch irgendwie verrückt in so einem jungen Alter sowas zu erleben. Als ich in Manchester ankam, habe ich Mario Balotelli gesehen. Den kannte ich vorher nur von der Playstation (lacht).
herthabsc.de: Deutschland ist deine dritte Station im Ausland. Welche kulturellen Erwartungen hast du an das Land und an Berlin?
Rekik: Es gibt einiges in Deutschland, was ich mir anschauen möchte! Zum Beispiel will ich unbedingt mal zum Oktoberfest. In Berlin war ich vorher noch nie, aber ich habe von vielen Leuten gehört, dass es eine fantastische Stadt ist. Ich bin sehr gespannt und freue mich auf die Zeit hier.
herthabsc.de: Du kannst in der Abwehrmitte und links hinten verteidigen. Welcher Spielertyp bist du?
Rekik: Ich fühle mich definitiv in der Innenverteidigung am wohlsten. Ich kann allerdings auch als Links- oder Rechtsverteidiger aushelfen. Das ist überhaupt kein Problem. Als Spieler profitiere ich von meinen bisherigen Erfahrungen. In den Niederlanden habe ich das Spiel mit dem Ball gelernt, während ich mir in England eine sehr physische Spielweise angeeignet habe.
herthabsc.de: Am 3. Juli startet Hertha BSC mit der Vorbereitung auf die neue Saison. Wie verbringst du die freie Zeit bis dahin?
Rekik: Ich fahre wohl nicht mehr wirklich in den Urlaub. Es geht erst mal wieder zurück in die Niederlande. Dort genieße ich noch ein paar freie Tage. Ich will aber auch noch einiges für meine Zeit hier in Berlin vorbereiten. Ich kann es kaum erwarten, bis ich hier richtig loslegen kann!
(fw/City-Press)