Richtung Halbfinale

Berlin – Das Halbfinale schwebt bei der deutschen U21 schon in der Luft – gerade nach dem starken 3:0-Sieg gegen Dänemark im zweiten Gruppenspiel. Besiegelt ist der Einzug in die Runde der besten Vier aber noch nicht, das will - und muss - die DFB-Auswahl im letzten Gruppenspiel am Samstag (24.06.17) ab 20.45 Uhr (live in der ARD) gegen Italien. Dank der komfortablen Ausgangslage mit sechs Punkten und der Tabellenführung würde dafür auf jeden Fall ein Remis reichen, Italien müsste siegen, um noch weiterkommen zu können.

Mit Selbstbewusstsein aus dem Dänemark-Sieg

Italien hatte nämlich überraschend mit 1:3 gegen Tschechien verloren, während die Kuntz-Elf den von Davie Selke eingeleiteten Sieg gegen die Dänen eintütete. Für den Neu-Herthaner war der Treffer eine kleine Erlösung, hatte er in der Partie gegen Tschechien zuvor einen Elfmeter verschossen. Nicht umsonst bezeichnet ihn U21-Coach Stefan Kuntz als „Mentalitätsmonster“: „Solche vergebenen Dinger hängen dir nach. Umso bemerkenswerter war es, wie mich meine Teamkollegen aufgebaut und mir Mut zugesprochen haben. Ich bin froh, dass ich das jetzt zurückgeben und der Mannschaft helfen konnte“, zeigte sich Selke erleichtert. Um diese Bedeutung weiß auch Niklas Stark: „Für Davie war der Treffer sehr wichtig, man hat auf dem Platz gemerkt, wie sehr er ihn will. Auch für uns ist es gut zu wissen, dass er immer knipsen kann“, so der Innenverteidiger, der gegen Dänemark erneut als Abwehrchef die Defensive organisierte und so seinen Beitrag dazu leistete, dass Deutschland noch keinen einzigen Gegentreffer im Turnier kassierte.

Gegen Italien auf Sieg

Das soll auch gegen Italien wieder so laufen. Für Mitchell Weiser, Stark und Selke zählt nur ein Sieg, auch wenn der nicht sein muss: „Auf Unentschieden zu spielen hat im Fußball noch nie geklappt. Wir wollen auch das letzte Gruppenspiel gegen die Italiener gewinnen. Dass das eine sehr schwierige Aufgabe wird, ist uns bewusst“, sagt Selke. Zu unterschätzen sind die Italiener nicht, auch wenn sie zuletzt geschwächelt haben. „Viele Chancen braucht diese Mannschaft vorne nicht, wir müssen in der Defensive höllisch aufpassen“, weiß Selke. Dabei muss Stark etwas aufpassen, da er gegen Dänemark verwarnt wurde und bei einer weiteren Karte für das Halbfinale gesperrt wäre: „Die Gelbe Karte habe ich im Kopf, die schränkt mich etwas ein. Da muss ich dann ein bisschen schlauer in die Zweikämpfe gehen, aber das bekomme ich hin“, zeigt sich Stark verantwortungsbewusst. Er würde natürlich spielen wollen, in einem der Halbfinales, die am 27. Juni ausgetragen werden – Spanien und England haben sich bereits qualifiziert.

(lb/dpa)