"Wir brauchen eine gewisse Lockerheit"
Profis | 5. August 2017, 13:59 Uhr

"Wir brauchen eine gewisse Lockerheit"

"Wir brauchen eine gewisse Lockerheit"

Vedad Ibisevic spricht über das Trainingslager in Schladming, die Entwicklung der Mannschaft und Saisonziele.

Schladming - Schladming - Bestens gelaunt zeigt sich Vedad Ibisevic in kurzer Hose, Sportshirt und Latschen in der Lobby des Teamhotels in Schladming. Neben den knallharten Einheiten, diversen Behandlungen und internen Besprechungen hat der Angreifer noch eine weitere Verpflichtung: Als Kapitän obliegt ihm die Aufgabe, stellvertretend für seine Kollegen, ein Fazit - vor dem Testspiel am Samstagabend (05.08.17) gegen Galatasaray Istanbul - über die vergangenen Tage in Österreich zu ziehen. Wie schweißtreibend waren die Einheiten in der Steiermark? Wie ist die Mannschaft für die kommende Saison gerüstet und wie fühlt sich der Bosnier - einen Tag vor seinem 33. Geburtstag - selbst?

Vedad Ibisevic über …

… das Trainingslager und seine körperliche Verfassung: Ich habe alles sehr gut mitmachen können und bin sehr zufrieden. Ich habe wie die anderen gekämpft. Natürlich werde ich nicht jünger, aber die Belastung ist immer für alle sehr hoch im Trainingslager. Ich höre auf meinen Körper und mache auch mal die eine oder andere Pause, aber die tägliche Routine ist mehr oder weniger die gleiche wie vor fünf Jahren. Ich habe ohnehin immer versucht, so professionell wie möglich zu arbeiten. Das hat sich nicht geändert.

… den Mannschaftsabend im Trainingslager: Der Hüttenabend war eine tolle Idee, die uns noch weiter zusammengeschweißt hat, auch wenn die Atmosphäre schon zuvor gut war. Es hat sehr gut getan, eine Abwechslung in die tägliche Trainingsarbeit hineinzubringen. Salomon Kalou und ich haben versucht, ein bisschen was zu singen, das hat Spaß gemacht. Und eigentlich hatte ich vorgehabt, länger zu rappen, aber ich wollte nicht, dass die anderen neidisch auf mich werden (lacht).

… die Dreifachbelastung: Bei einer Dreifachbelastung spielt die Physis eine gewichtige Rolle. Wir brauchen eine gute Regeneration und wollen versuchen, die Wege außerhalb des Platzes so kurz wie möglich zu halten. Außerdem gehört es dazu zu akzeptieren, gelegentlich auf der Bank zu sitzen. Für persönliche Befindlichkeiten ist kein Platz. Ich finde, man muss grundsätzlich eine gewisse Lockerheit an den Tag legen und Spaß bei der Arbeit haben. Das ist, denke ich, in jedem Beruf so. Auf der anderen Seite müssen wir uns natürlich dessen bewusst sein, dass eine knallharte Saison auf uns wartet, auf die wir vorbereitet sein müssen. Wenn etwas nicht läuft, werde ich mahnen und es ansprechen.

... seine Rolle im Sturmzentrum: Wir sind am Ende der Vorbereitung und arbeiten aktuell an vielen Feinheiten. Als Angreifer brauche ich natürlich viele Zuspiele und Flanken. Es ist klar, dass wir Spieler in der Mannschaft haben, die mich mit Flanken versorgen können. Sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite haben wir mehrere gute Optionen. Ich weiß aber auch, dass ich als Wandspieler helfen kann.

… die Entwicklung von Hertha BSC: Dass wir drei U21-Europameister und einen Confed-Cup-Sieger in der Mannschaft haben, ist eine tolle Bestätigung für unsere Mannschaft. Ich denke, wir alle haben einen Teil dazu beigetragen, die Jungs dorthin zu bringen, wo sie jetzt stehen. Für den kompletten Trainerstab und den Verein ist das eine besondere Auszeichnung.

und die Arbeit von Pál Dárdai: Pál Dárdai und sein Team haben in den vergangenen zweieinhalb Jahren das Maximum aus der Mannschaft herausgeholt. Sich zweimal hintereinander für den internationalen Wettbewerb zu qualifizieren, ist die größte Bestätigung für einen Trainer.

 … den Ausfall von Sturmpartner Davie Selke: Der Ausfall von Davie war sicherlich keine gute Nachricht für die Mannschaft. Durch jeden Spieler, der ausfällt, verschiebt sich das Mannschaftsgefüge. Wir haben in Duisburg beim 'Cup der Traditionen' schon kurz zusammen gespielt, aber das war noch zu einem sehr frühen Zeitpunkt in der Saison. Automatismen konnten wir noch nicht richtig einüben. Wir hoffen, dass er schnell wieder fit wird und uns helfen kann.

… das Auftaktspiel gegen den VfB Stuttgart: Das ist ein Spiel wie jedes andere, da meine Zeit in Stuttgart schon eine Weile zurückliegt. Ich freue mich aber, dass der VfB wieder in der Bundesliga spielt. Einige Spieler kenne ich noch aus meiner Zeit dort, aber der Kern der Mannschaft ist sicherlich ein anderer als damals.

… seine Wünsche zu seinem 33. Geburtstag, den er am Sonntag (06.08.17) feiert: Ich habe keine besonderen Wünsche. Auch wenn die vergangenen zwei Jahre sehr anstrengend und hart waren, hat es mir immer großen Spaß gemacht, ein Teil dieser Mannschaft zu sein. Wir haben einiges erreicht und ich wünsche mir, an die Erfolge anzuknüpfen. Wenn man als geschlossene Truppe seine Ziele erreicht, ist das ein Ansporn weiter Gas zu geben und sich neue Ziele zu setzen.

(HerthaBSC/City-Press)

von Hertha BSC