
Geglückte Rotation
Geglückte Rotation

Berlin - Vieles im Fußball ist berechenbar. Automatismen stehen bei Vereinen hoch im Kurs - sowohl auf als auch neben dem Platz. Stammformationen sind so eine Konstante - normalerweise auch für Pál Dárdai. Doch der Cheftrainer hatte sich wegen der Mehrfachbelastung schon vor der Saison für eine andere Strategie entschieden - und diese wie schon unter der Woche gegen Athletic Bilbao auch am Sonntag (17.09.17) beim 1:1 bei der TSG 1899 Hoffenheim angewandt. "Uns war vor dem Spiel klar, dass der Trainer die Aufstellung verändern wird. Die Jungs, die diesmal reingerutscht sind, haben es wieder gut gemacht. Der ganze Kader zeigt den Willen, den man braucht, um gut zu spielen", sagte Marvin Plattenhardt.
Der Linksverteidiger stand zwar auch unter der Woche auf dem Platz, doch der Abnehmer seiner Flanke, war neu in die Startelf gerutscht: Alexander Esswein. Der Angreifer, der gegen Bilbao noch auf der Tribüne saß, glich mit einem perfekten Hechtkopfball den frühen Rückstand durch Sandro Wagner aus. Die Blau-Weißen verdienten sich diesen Ausgleich, weil sie auch trotz des frühen Gegentreffers besonnen weiterspielten, bis sie die Lücke in der TSG-Defensive fanden.
Früh wie im Nachwuchsfußball
Eine echte Premiere in der Bundesliga war die Anstoßzeit: Zum ersten Mal wurde eine Partie am Sonntag um 13:30 Uhr angepfiffen. "Julian Nagelsmann und ich kommen aus dem Nachwuchsfußball. Für uns sind die Anstoßzeiten nichts Neues", sagte Dárdai. Organisatorisch stellte die Partie dennoch neue Anforderungen. So gab es quasi zur Frühstückszeit Pasta als beliebte Sportlernahrung. "Nudeln schmecken immer gleich, egal zu welcher Zeit man sie isst", zuckte Leckie die Schultern. Rotation, Anstoßzeiten, Dreifachbelastung. Auf die neuen Anforderungen stellen sich die Herthaner offenbar schnell ein.
Die nächste Bewährungsprobe wartet allerdings schon in wenigen Tagen auf die Blau-Weißen. Am Mittwochabend kommt Bayer 04 Leverkusen ins Olympiastadion, um 20:30 Uhr geht es dann um die nächsten Punkte. "Wenn wir die Mehrfachbelastung so meistern wie in dieser Woche, ist es toll. Gegen Leverkusen wollen wir wieder drei Punkte holen", gibt Torschütze Esswein das Ziel vor. Leckie warnt allerdings vor der 'Werkself', die den Sport-Club aus Freiburg kurz nach den Herthaner am Sonntag mit 4:0 zurück in den Breisgau schossen: "Die Leverkusener hatten ein wenig Pech in den ersten Partien, aber sie spielen einen guten Fußball. Wenn wir beim Duell am Mittwoch alles auf dem Platz abrufen, wird es aber schwierig, uns zu schlagen. Wir müssen uns jetzt regenerieren und gut vorbereiten." Und das zählt wieder zu den verlässlichen Komponenten im Fußball.
(war/City-Press)