Ein Punkt mit Bedeutung
Profis | 23. Oktober 2017, 13:24 Uhr

Ein Punkt mit Bedeutung

Ein Punkt mit Bedeutung

Der Punkt, den die Berliner beim 1:1-Remis in Freiburg erkämpften, war ein besonderer im Hinblick auf die anstehenden Herausforderungen im Pokal und der Bundesliga.

Freiburg/Berlin – Ein Punkt ist ein Punkt – und dennoch war der am Sonntag (22.10.17) beim Sport-Club aus Freiburg irgendwie mehr als das. Klar, er zählt auf dem Papier auch nicht mehr als der jedes anderen Remis und dennoch war er wichtig. Er bedeutete zum einen ein versöhnliches Ende der einen Englischen Woche, die die Herthaner mit zwei Niederlagen gegen Schalke 04 und Sorja Luhansk begonnen hatten. Gleichzeitig war er auch der Auftakt für die anstehende Englische Woche mit den Partien im DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln (25.10.17) und in der Bundesliga gegen den Hamburger Sportverein (28.10.17). "Der eine Punkt tut nach den vergangenen Spielen gut", atmete Niklas Stark durch. "Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis. Es war ein wichtiger Zähler für uns", brachte es Pál Dárdai auf den Punkt.

Punkt.

Punkt ist das Stichwort – denn das offene Spiel wurde vom Elfmeterpunkt entschieden. Die erste Hälfte hatte noch nicht so viel an Spannung zu bieten, blieb torlos: die Berliner starteten zwar gut, ließen sich dann aber mehr und mehr das Spiel aus der Hand nehmen. "Die Mannschaft ist nach der Anfangsphase unsicher geworden. Freiburg hat agiert, wir haben nur reagiert. Das hat nicht gut ausgesehen", bemängelte Dárdai nach Abpfiff. Bis zum Pausenpfiff durfte sich der Hauptstadtclub glücklich schätzen, dass Karim Rekik, der sich etwa in Haberers Schuss warf (34.) und Rune Jarstein, der gegen Günter (35.) und Terrazzino (44.) mal wieder seine Coolness zeigte, auf dem Platz standen und den Berlinern die Aussicht auf einen Zähler bewahrten.

Vom Punkt trat dann kurz nach Wiederanpfiff Haberer für Freiburg an, nachdem Günter im Zweikampf mit Niklas Stark zu Boden gegangen war. Und: Vom Punkt traf Haberer zur nicht unverdienten Führung für die Freiburger. "Es war wieder unglücklich, wie wir in Rückstand geraten sind. Momentan ist ein bisschen der Wurm drin", meinte Mitchell Weiser über die zu einfachen Gegentore.

Zwei Chancen

Besser wurde es mit den frischen Davie Selke, Valentino Lazaro und Arne Maier, die Dárdai zur und während der zweiten Halbzeit einwechselte. Sie brachten mehr Tempo und Schwung in die Partie, "waren gierig und haben die Freiburger zu Foulspielen gedrängt", bilanzierte auch Kollege Niklas Stark. Foulspiele, die dafür sorgten, dass auch Hertha vom Punkt antreten durfte. Maier zog das Foul gegen Schuster (76.), Salomon Kalou versuchte es aus elf Metern zum ersten. Es blieb aber zunächst beim Versuch, der Ivorer setzte die Kugel drüber – irgendwie passend zu diesem Spiel. "Den ersten Elfmeter habe ich zu hart geschossen, vor allem wegen des feuchten Bodens. So ist der Ball leider zu hochgegangen", erklärte der Schütze hinterher. Er sollte noch eine Chance bekommen, denn auch Selke holte einen Elfmeter heraus (79.). Wie nervenstark Kalou ist, zeigte er dann und netzte ein – diesmal mit einem flachen Schuss, als hätte er nicht nur wenige Zeigerumdrehungen zuvor verschossen. "'Sala' hatte die Eier", erklärte Dárdai trocken, der selbst vor Aufregung nicht hinschauen konnte.

Aufregend sollte es dann bis zum Ende bleiben, denn beide Teams warfen alles nochmal nach vorne, sowohl die Berliner als auch die Breisgauer hätten noch den 'Lucky Punch' erzielen können. Dafür verantwortlich, dass dieser den Freiburgern nicht noch in der Schlussminute gelang, war abermals: Rune Jarstein. Einen direkten Freistoß lenkte er an die Latte – und hielt den Herthanern damit den so wichtigen Punkt fest. "Meine Mannschaft hat Bereitschaft gezeigt, bis zum Schluss gekämpft", freute sich Dárdai über den Zähler. "Es war wichtig, dass wir nach dem Rückstand doch noch einen Punkt mitgenommen haben. Das bringt uns für die nächsten Spiele weiter", betonte auch Kalou die Bedeutung des Punktes. Was die Berliner damit anfangen wollen, ist klar: "Jetzt müssen wir zu Hause nachlegen", meint Dárdai und nimmt auch sicherlich gerne Punkte beziehungsweise Siege, die nicht vom Punkt entschieden werden.

(lb/City-Press)

GESAGT...

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Es war wichtig, dass wir nach dem Rückstand doch noch einen Punkt mitgenommen zu haben. Das bringt uns für die nächsten Spiele weiter
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-Salomon Kalou

von Hertha BSC