Kiek ma, wer da kommt: 1. FC Köln
Profis | 24. Oktober 2017, 18:11 Uhr

Kiek ma, wer da kommt: 1. FC Köln

Kiek ma, wer da kommt: 1. FC Köln

Am Mittwochabend (25.10.17) kommen die 'Geißböcke' zur 2. Runde im DFB-Pokal nach Berlin. Der Gegner im Porträt.

Berlin – Dem 1. FC Köln fällt es zurzeit wohl nicht allzu leicht, sich von all den Geschehnissen im Verein frei zu machen und auf den Sport zu fokussieren. Und damit auf die Partie in der 2. Hauptrunde des DFB-Pokal am Mittwoch (25.10.17) bei Hertha BSC. Denn Jörg Schmadtke, der zusammen mit Peter Stöger für die Entwicklung des FCs stand, ist seit Montag nicht mehr Geschäftsführer beim 'Effzeh'. Und das nach vier Jahren, in denen sich der Club vom Zweitligisten zum Europapokal-Teilnehmer mauserte. Zur Überraschung vieler lösten beide Parteien den bis 2023 laufenden Vertrag in "beiderseitigem Einvernehmen mit sofortiger Wirkung" auf. herthabsc.de wirft dennoch einen Blick auf das Sportliche und stellt den Club aus der Domstadt vor.

Die sportliche Situation: Schmadtkes Abgang ist die Konsequenz aus der momentanen sportlichen Krise der Domstädter, die in neun Bundesliga-Spielen nur zwei Zähler holen und damit die Rote Laterne tragen. Einen dieser Punkte holte der FC am vergangenen Spieltag beim von den Medien als 'Krisenduell' bezeichneten 0:0-Remis gegen Werder Bremen. Mit dem Ergebnis, zeigte sich Coach Stöger nicht zufrieden, die Einstellung seiner Jungs gefiel ihm aber besser: "Sie haben alles reingeworfen, haben alles versucht und hatten genug Möglichkeiten. Aber wenn du da ganz unten stehst, dann trifft du halt mal falsche Entscheidungen. Wenn du sie permanent richtig treffen würdest, dann würdest du nicht so weit unten stehen", bewertet er. Ähnlich wie bei Hertha BSC läuft es auch in der UEFA Europa League alles andere als rund – hier sind die Kölner nach der Hinrunde der Gruppenphase gegen Arsenal, Roter Stern Belgrad und Baryssau noch ohne Punktgewinn.

Die Schnittstellen: Mitchell Weiser ist der einzige Herthaner mit einer Kölner Vergangenheit. Weiser spielte ab 2005 für die Kölner Jugendmannschaften und debütierte für den 'Effzeh' in der Bundesliga. 2012 schnappte sich der FC Bayern den damals 18-jährigen Rechtsaußen. 2015 wechselte der Junioren-Nationalspieler dann von der Isar an die Spree.

Die Kölner im Fokus: Nachdem Top-Stürmer Anthony Modeste den Club im Sommer für eine hohe Ablösesumme gen China verließ, suchen die Kölner gerade noch nach dessen legitimen Nachfolger als Torelieferant. Während Modeste in der vergangenen Spielzeit 25 Mal netzte, haben die Kölner in der laufenden Saison erst drei Treffer erzielt, die sich auf die Schultern der Innenverteidiger Heintz und Sörensen sowie Osako verteilen. "Es ist unfassbar, dass wir uns Dinger so wie heute fast schon selber aus dem Tor hauen", meinte Kapitän Maroh nach dem jüngsten Remis gegen Bremen. "Es ist unglaublich brutal, weil es letztes Jahr komplett in die andere Richtung lief. Wir haben vielleicht sogar weniger investiert und haben dann aber die Tore gemacht", bilanziert er. Hinzu kommt, dass Pizarros Einsatz wegen einer Oberschenkelverletzung noch fraglich ist.

Die bisherigen Duelle: Im DFB-Pokal trafen die beiden Vereine schon sechsmal aufeinander, zweimal davon in der Saison 1976/77, als sich die Berliner nach einem 1:1-Unentschieden nach Verlängerung im Wiederholungsspiel dem 1. FC Köln mit 0:1 geschlagen geben mussten – denn damals gab es noch keine Entscheidung im Elfmeterschießen. Insgesamt gab es 65 Duelle, 24-mal siegte Hertha, 29-mal Köln, 12-mal teilten sich die Vereine die Punkte.

Die Meinung über den Hauptstadtclub: Trotz der Unruhen im Verein versucht Stöger, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren: den Fußball. "Es ist jetzt der Job von anderen Leuten im Verein, Lösungen dafür zu finden", meint der Coach. "Meine Aufgabe ist es, die Gruppe so gut wie möglich auf die Aufgabe im Pokal vorzubereiten. Das ist mein Job und den gehe ich jetzt an", sieht sich der Fußballlehrer in der Verantwortung.

(lb/dpa)

GESAGT...

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Meine Aufgabe ist es, die Gruppe so gut wie möglich auf die Aufgabe im Pokal vorzubereiten.
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-Peter Stöger

von Hertha BSC