
Nicht drumherum reden
Nicht drumherum reden

Berlin – Viele Worte gab es nicht, um das Ganze zu erklären. Worte für das zu finden, was da gerade auf dem Platz passiert war, fiel nach Abpfiff nicht leicht. Das Mitmischen der Herthaner im DFB-Pokal hat sich für diese Saison nach dieser 1:3-Niederlage gegen den 1. FC Köln, der den ersten Sieg seit zwölf Pflichtspielen feiern durfte, schon in der zweiten Runde erledigt.
Der Rückstand in der 35. Minute erwischte die Herthaner kalt und völlig überraschend, denn bis dahin hatten die Berliner das Spiel dominiert – das Muster der vergangenen Spiele zeichnete sich hier ab, aus der Überlegenheit sprang zu wenig heraus: "Eine halbe Stunde lang haben wir gespielt, wie wir es wollten. Wir haben sehr viel investiert, aber sind nicht in Führung gegangen", so Pál Dárdai. Dafür fehlte der Torabschluss, das letzte Zuspiel: "Ohne den letzten Pass zu spielen, wird es schwierig, ein Spiel zu gewinnen", meinte der Trainer weiter. Als Bestrafung dafür erzielte Zoller mit der ersten Kölner Gelegenheit eben jenes 1:0. "Ich habe so langsam das Gefühl, man kann sich jeden dritten oder vierten Tag wiederholen: Du nimmst dir so viel vor und startest in das Spiel. Du hast so gute Möglichkeiten und dominierst das ganze Spiel und aus dem Nichts fällt einfach so ein Gegentor", versuchte Valentino Lazaro die Geschehnisse in Worte zu fassen.
Genickbruch durch den zweiten Gegentreffer
Noch vor der Pause folgte der "Genickbruch", wie ihn Valentino Lazaro bezeichnete: Denn mit dem Treffer von Maroh zum 0:2 (43.) nutzte der 'Effzeh' (43.) den Wirkungstreffer nach dem vrigen Rückstand aus – glücklich sahen die Blau-Weißen dabei zumindest nicht aus. "Man muss sich jetzt mal zusammensetzen und sich fragen, woran es liegt, dass wir so billige Tore bekommen und davon aus der Bahn geworfen werden. Ich hatte auch das Gefühl, dass wir den Genickbruch so hingenommen haben", zeigte sich Lazaro selbstkritisch. "Es bringt überhaupt nichts da jetzt drumherum zu reden", meinte Herthas Nummer 20 weiter.
Als Pál Dárdai in der zweiten Hälfte nochmal auf Offensivpower setzte und nur noch mit Dreierkette spielen ließ, war dies nicht von Erfolg gekrönt. Im Gegenteil: Die entstehenden Räume nutzen die 'Geißböcke' für ihr drittes Tor, Clemens traf diesmal per Abstauber nach einem Konter (64.). Da löste auch Niklas Starks Kopfballtreffer fünf Minuten später zum 1:3 keine Initialzündung mehr aus.
Dass sich an dem Auftritt der Berliner etwas ändern muss, ist klar: "Wir müssen uns Gedanken machen, was uns in solchen Situationen so lähmt. Ich bin bereit für eine offenen Austausch und die Kritik der Fans", sagt Pál Dárdai. Beim anstehenden Heimspiel am Samstag (28.10.17) gegen den Hamburger SV wollen und müssen die Blau-Weißen anders auftreten: "Wir müssen tierisch aufpassen. Fakt ist, wir müssen uns steigern." Lazaro will das zeigen, was zuletzt gefehlt hat: "Jetzt heißt es gegen Hamburg: Den A**** aufreißen und drei Punkte mitnehmen", macht er mit wenigen Worten deutlich. Den Worten müssen dann Taten folgen.
(lb/City-Press)
GESAGT...
[>]Wir müssen uns Gedanken machen, was uns in solchen Situationen so lähmt.[<]