
"Respekt, dass die Jungs mit dem Druck klargekommen sind"
"Respekt, dass die Jungs mit dem Druck klargekommen sind"

Berlin – Nach dem 2:1-Heimsieg am 10. Bundesliga-Spieltag gegen den Hamburger SV sprachen die Trainer sowie Spieler über die zurückligende Partie. herthabsc.de hat alle Reaktionen gesammelt.
Pál Dárdai (Trainer Hertha BSC): Es war ein sehr wichtiges, ein sehr schweres Spiel für uns. In der ersten Hälfte war es ein offenes Spiel und nicht einfach, bei Gegenwind zu spielen. Wir hätten die Standards nutzen und mehr Tore machen müssen. Zum Schluss ist es nochmal knapp geworden, aber ich bin trotzdem zufrieden. Wir haben jetzt 13 Punkte und sind im Plan. Wir haben uns vorgenommen, am Ende der Saison in den Top Ten zu stehen. Ich kann den Frust aller verstehen, nachdem wir aus dem DFB-Pokal ausgeschieden sind. Es spricht aber für die Mannschaft, dass sie die Niederlage gegen Köln runtergeschluckt hat. Super, dass die Jungs mit diesem Druck klargekommen sind. Es war nicht einfach, mit der von außen in den Verein hineingetragenen Krise umzugehen. Es ist schwer, wenn der Verein von außen so beeinflusst wird, dass alle unzufrieden und unsicher sind. Wir hatten keine Krise. In diesem Moment hat die Mannschaft Stärke gezeigt. Ich finde es schön, dass uns die Fans nach unserem Dialog unterstützt haben, denn die Woche hat keinen Spaß gemacht. Ich nehme diese Erfahrung als Trainer mit. Die Fans gehören zu uns, wir zu ihnen. Wir sind ein Verein, eine Fahne.
Markus Gisdol (Trainer Hamburger SV): Gratulation an Pál und seine Mannschaft. Wir hatten bis zum 2:0 ein total offenes Spiel, in dem beide Teams wenig Torchancen hatten. Wir haben uns wieder selbst ein Spiel kaputt gemacht. Wir wussten, dass Hertha nach Standards stark sein kann, es war klar besprochen, wer welchen Spielen übernimmt, welche Räume wir zu besetzen haben. Wenn wir dann zwei Tore so herschenken, dann haben wir es nicht verdient, etwas mitzunehmen. Ich möchte auch nicht mehr aufzählen, was gut war – das interessiert dann nicht mehr. Wenn wir so spielen und Nachlässigkeit in den entscheidenen Momenten zeigen, dann können wir keine Punkte holen.
Niklas Stark: Der Ball ist perfekt auf meinen Kopf gekommen, ich habe genau darauf spekuliert – und ging dann genau hinten rein. Wir haben als Team besser gespielt, sind mehr auf die zweiten Bälle gegangen, waren aggressiver am Ball. Wir waren bissiger, haben viel miteinander geredet – da haben wir uns gesteigert. Da geht es nicht um einen Einzelnen, das war eine Teamleistung. Dass wir dann nochmal das Tor kassieren, sollte nicht passieren, ist aber passiert. Trotzdem haben wir kompakt gestanden, haben nochmal umgestellt. Es tut gut, in der Bundesliga wieder drei Punkte eingefahren zu haben.
Marvin Plattenhardt: Solche Standards üben wir regelmäßig. Meistens legen wir uns ein paar Bälle hin und trainieren das noch nach dem Training. Es ist schön, dass sich das hier ausgezahlt hat. Nik und Karim hatten bei den Toren ein perfektes Timing und haben die Bälle sehr schön eingenickt. Dass sie das als große Kopfballspieler gut können, wissen wir. Wir sind froh, dass wir sie in unserer Mannschaft haben.
Davie Selke: Die Erleichterung ist schon sehr groß. Wir wollten den Bock unbedingt umstoßen. Wir standen defensiv sehr gut, hatten gute Abläufe im Spiel und haben alles rausgehauen. Ich freue mich sehr, dass wir uns dieses Mal mit zwei super Kopfbällen dafür auch belohnt haben. Für uns ist das ein sehr gelungener Tag. Am Ende hatte ich sogar das 3:1 auf dem Fuß, die Vorarbeit von Mitchell Weiser war richtig stark, doch Mathenia ist sehr gut herausgekommen.
Karim Rekik: Wir waren alles andere als zufrieden mit den letzten Spielen. Die Fans genauso wie wir. Die Situation ist nicht einfach, deshalb gilt es, gemeinsam Lösungen zu finden. Und da ist es klar, dass wir zusammen feiern, wenn wir Tore schießen und Spiele gewinnen. Wir haben jetzt 13 Punkte in der Liga und werden alles dran setzen, weitere zu holen.
Als Abwehrspieler triffst du nicht oft. Wenn dir das dann mal gelingt, muss man das auch genießen. Für uns ist es aber nicht wichtig, wer die Tore macht. Dieses Mal bin ich es, das nächste Mal vielleicht Vedad. Über sein Tor wäre ich genauso glücklich.
(HerthaBSC/City-Press)