Gemeinsamer Sieg
Profis | 29. Oktober 2017, 12:24 Uhr

Gemeinsamer Sieg

Gemeinsamer Sieg

Mit viel Engagement und toller Unterstützung - gegen den Hamburger SV holten die Berliner einen Dreier, der ungemein gut tut.
Berlin - Beim Fußball sind es oft Kleinigkeiten, die Spiele entscheiden. In den meisten Fällen zählen Tore dazu - und genau diese gelangen den Herthanern in den vergangenen Spielen viel zu selten. Je länger man auf einen Sieg warten muss, umso mehr steigt die Ungeduld und die Enttäuschung. "Ich kann den Frust aller verstehen, nachdem wir aus dem DFB-Pokal ausgeschieden sind. Es spricht aber für die Mannschaft, dass sie die Niederlage gegen Köln runtergeschluckt hat", konstatierte Trainer Pál Dárdai. Dass sich das im Heimspiel gegen den Hamburger SV am Samstag (28.10.17) ändern sollte, zeigte sich schon vor Anpfiff. Ehe die Blau-Weißen nach dem Aufwärmen in die Kabine zurückkehrten, sprangen sie über die Werbebande und schworen sich gemeinsam mit den Anhängern in der Ostkurve ein. Ein klares Zeichen: Gemeinsam für den Heimsieg!
Dieses Vorhaben setzte sich dann auch im Spiel fort. In einem Duell zweier Mannschaften, die schon wochenlang auf einen Dreier warteten und in dem aus diesem Grund wenig spielerische Höhepunkte zu erwarten waren, schmissen sich die Blau-Weißen in jeden Zweikampf. Nach 17 Minuten gelang, was alle Herthaner herbeigesehnt hatten: Nach einer Ecke von Marvin Plattenhardt köpfte Niklas Stark vom kurzen Pfosten aus den Ball technisch anspruchsvoll zur Führung ins lange Eck. "Der Ball ist perfekt auf meinen Kopf gekommen, ich habe genau darauf spekuliert – er ging dann genau hinten rein", freute sich Herthas Nummer 5, der nach dem Tor gegen Köln bereits zum zweiten Mal in dieser Woche traf. Es war gleichzeitig das 100. Bundesliga-Tor der Blau-Weißen gegen den Hamburger SV.

Jubiläum für Langkamp, Premiere für Rekik


Die Gäste probierten es immer wieder mit Flanken über die Außen, doch das Abwehrzentrum um Stark und den in seinem 100. Bundesliga-Spiel für Hertha BSC nach Verletzung zurückgekehrtem Sebastian Langkamp standen ausgezeichnet. Und dahinter war auch noch Rune Almenning Jarstein, der Hamburgs beste Chance des ersten Durchgangs mit einer tollen Parade um den linken Pfosten lenkte (28.). Das Kollektiv funktionierte, so sah es auch Stark im Anschluss: "Wir haben als Team besser gespielt, sind mehr auf die zweiten Bälle gegangen, waren aggressiver am Ball. Wir waren bissiger, haben viel miteinander geredet – da haben wir uns gesteigert. Da geht es nicht um einen Einzelnen, das war eine Teamleistung."
Die zweite Hälfte begann mit einem Déja-Vu: Dieses Mal servierte Mitchell Weiser einen Eckstoß, Karim Rekik schraubte sich in die Lüfte und platzierte diesen unhaltbar im Winkel (49.). 2:0 durch das allererste Pflichspieltor des niederländischen Neuzugangs, der direkt zum Jubeln in die Ostkurve durchstartete: "Wir waren alles andere als zufrieden mit den letzten Spielen. Die Fans genauso wie wir. Die Situation ist nicht einfach, deshalb gilt es, gemeinsam Lösungen zu finden. Und da ist es klar, dass wir zusammen feiern, wenn wir Tore schießen und Spiele gewinnen", so der Innenverteidiger, der gegen die Hanseaten jeden seiner Zweikämpfe gewann. Die Herthaner hatten die Chancen auf ein beruhigendes drittes Tor, doch die beiden Joker Valentino Lazaro (63.) und Davie Selke (79.) vergaben nach herausragenden Vorarbeiten von Plattenhardt beziehungsweise Weiser.

Sieg genießen und an Luhansk denken


Etwas brenzlig wurde es nochmal, als Hamburgs Youngster Jann-Fiete Arp in der 73. Minute verlürzte. Doch die Herthaner blieben ruhig und zogen ihre Linie weiter durch. Die Belohnung: der dritte Heimsieg der laufenden Saison in Deutschlands höchster Spielklasse. "Wir sitzen alle in einem Boot. Die Fans freuen sich, wenn wir gewinnen, sie sind aber genauso enttäuscht wie wir, wenn wir verlieren. Deswegen ist es schön, dass wir den Fans - und auch uns selber - den Sieg schenken konnten und alle mit dem tollen Gefühl von drei Punkten nach Hause gegangen sind", fasste Selke zusammen. Stark richtete den Blick auch schon nach vorne, denn am Donnerstag (02.11.17) erwarten die Berliner Sorja Luhansk: "Nun kommt wieder ein Europa League-Spiel und wir versuchen herauszuholen, was noch möglich ist. Wir haben keinen Druck und schauen, wo es hinführt. Wenn wir diese Leistung am Donnerstag wiederholen, haben wir gute Chancen" - mit so einer Gemeinsschaftsleistung wie gegen den HSV in jedem Fall eine sehr gute.

(war/City-Press)

Gesagt...

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Klar, dass wir zusammen feiern, wenn wir Tore schießen und Spiele gewinnen.
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-Karim Rekik

von Hertha BSC