"Alles abrufen, was wir draufhaben"
Profis | 16. November 2017, 18:18 Uhr

"Alles abrufen, was wir draufhaben"

„Alles abrufen, was wir draufhaben“

Marvin Plattenhardt spricht im Interview über das Spiel gegen Mönchengladbach, seine Kraftreserven und das Nationalteam.

Berlin – Zugegeben, es waren nur Freundschaftsspiele, doch es waren klangvollen Begegnungen für die deutsche Nationalmannschaft. Erst das Auswärtsspiel in England, dann das Kräftemessen mit Frankreich. Mittendrin war der Herthaner Marvin Plattenhardt, der wie schon im Vormonat zum Aufgebot von Bundestrainer Joachim Löw zählte und inzwischen bei fünf Länderspieleinsätzen steht. "Es ist und bleibt einfach etwas Besonderes, für Deutschland zu spielen. Ich genieße jeden Moment in der Nationalmannschaft", sagt der 25-Jährige. Dementsprechend kehrte der Linksverteidiger am Mittwoch positiv gestimmt nach Berlin zurück. Am Donnerstag, zwei Tage vor dem Bundesliga-Spiel gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag (18.11.17), trainierte der Außenbahnspieler wieder mit seinen Vereinskollegen. Das gute Gefühl möchte er auch nach der Partie gegen die 'Fohlenelf' haben. "Wenn wir alles abrufen, was wir draufhaben, dann können wir jeder Mannschaft Probleme bereiten", weiß 'Platte'.

Im Interview mit herthabsc.de spricht Plattenhardt nicht nur über die Begegnung am 12. Spieltag, sondern auch über eine Absprache mit Lars Stindl und europäische Hauptstädte.

herthabsc.de: Platte, mit der deutschen Nationalmannschaft warst du auf Länderspielreise. London oder Berlin. Wo fühlst du dich wohler?
Plattenhardt: (lacht) Jeder weiß, wie wohl ich mich in Berlin fühle und wie gerne ich hier bin. Aber klar, London ist auch eine fantastische Stadt, die aufregend ist und in der man viel unternehmen kann. Ich war das erste Mal da und war wirklich beeindruckt. Während unserer Ausflüge habe ich einen ersten guten Eindruck von London bekommen. Allerdings ging es für uns in erster Linie um Fußball. Und außerdem bin ich froh, wieder in Berlin zu sein.

herthabsc.de: UEFA Europa League, DFB-Pokal und Bundesliga: In den vergangenen Wochen reihte sich ein Spiel ans andere. Während deine Kollegen in den zurückliegenden Tagen ein wenig durchschnaufen konnten, hast du gegen Frankreich 90 Minuten gespielt. Wie kommst du mit dieser hohen Belastung zurecht?
Plattenhardt: Natürlich spüre ich die vergangenen Wochen in den Knochen, aber das ist schon in Ordnung. Wir haben uns im Sommer optimal auf die Mehrfachbelastung vorbereitet, das Trainerteam steuert die Intensität im Training optimal und ab und an bekommt jeder durch die Rotation eine kleine Pause. In den Spielen war zu sehen, dass wir keine konditionellen Probleme haben und immer in der Lage waren, auch in der Schlussphase noch einmal eine Schippe draufzulegen.

herthabsc.de: Am Samstag (18.11.17) triffst du auf Lars Stindl, mit dem du im DFB-Trikot gegen Frankreich noch dessen späten Ausgleichstreffer bejubelt hast. Habt ihr in den vergangenen Tagen schon über das bevorstehende Wiedersehen geflachst?
Plattenhardt: Naja, wir haben uns tatsächlich in erster Linie auf die beiden Länderspiele konzentriert und noch gar nicht auf das Duell zwischen Hertha und Gladbach. Am Dienstag habe ich mich sehr gefreut, dass Lars getroffen hat. Nun kann er gegen uns natürlich leer ausgehen (grinst). Geflachst haben wir nicht, es läuft auch keine Wette oder so etwas. Wir haben uns einfach bis Samstag verabschiedet.

herthabsc.de: Wie könnt ihr die Borussen, die in den vergangenen Jahren immer international dabei waren und einen starken Kader haben, besiegen?
Plattenhardt: Wir kennen die Qualität von Gladbach, bereiten uns akribisch auf unseren Gegner vor. Wir kennen aber auch unsere Fähigkeiten. Und wenn wir alles abrufen, was wir draufhaben, dann können wir jeder Mannschaft Probleme bereiten. Das haben wir besonders im Olympiastadion schon bewiesen. Wichtig wird es sein, von der ersten Sekunde an zu zeigen, dass wir das Spiel gewinnen wollen. Wir müssen um jeden Ball kämpfen, kompakt stehen und vorne unsere Chancen nutzen.

herthabsc.de: Personell geht ihr ein wenig gebeutelt in die Partie. Wie groß ist der Nachteil, der daraus entsteht?
Plattenhardt: Ich glaube nicht, dass es ein wirklicher Nachteil ist. Natürlich ist es für die betroffenen Spieler bitter, dass sie auszufallen und natürlich hätten wir sie gerne dabei. Allerdings haben wir in dieser Saison einen noch besser aufgestellten Kader als in den vergangenen Jahren. Die Spieler, auch die ganz jungen, die der Trainer reinschmeißt, funktionieren.

(fw/City-Press)

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Wichtig wird es sein, von der ersten Sekunde an zu zeigen, dass wir das Spiel gewinnen wollen.
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-Marvin Plattenhardt

von Hertha BSC