"Team hat Moral gezeigt"

Berlin - Nach der 2:4-Heimniederlage am 12. Bundesliga-Spieltag sprachen die Trainer und Spieler über die vorausgegangene Partie. herthabsc.de hat alle Reaktionen gesammelt.

Pál Dárdai (Trainer): Ich mache meiner Mannschaft keinen Vorwurf. Beim ersten Umschaltmoment haben wir nicht gut verteidigt, sind so in Rückstand geraten. Dann macht Gladbach den Elfmeter, dann kommt der Sonntagsschuss zum 0:3. Nach 20 bösen Minuten hat die Mannschaft gut gespielt.
Ich bin stolz, dass mein Team Moral und Charakter gezeigt hat. Wir haben alles gegeben und wollten das Spiel noch drehen. Das hat leider nicht geklappt, das vierte Tor war die Entscheidung. Gladbach hat große Qualität gezeigt, sehr beweglich gespielt und war sehr effektiv. Wir haben ein bisschen unsere Heimstärke verloren, deswegen müssen wir jetzt auswärts in Köln punkten.

Dieter Hecking (Trainer Borussia Mönchengladbach): Wir sind hervorragend ins Spiel gekommen, wollten defensiv stehen und aus der Ordnung heraus Nadelstiche setzen. Das hat gut geklappt. Nach dem Anschlusstor haben wir gewackelt, dann aber im richtigen Moment die Antwort gefunden. Hertha hat nochmal alles versucht, aber mit etwas Spielglück haben wir Hertha unter dem Strich niedergerungen.

Sebastian Langkamp: Wir wussten, dass es gegen Gladbach schwer wird, wenn wir nicht selber zu Flanken und Abschlüssen kommen - das haben wir in den ersten 20 Minuten nicht gut gemacht. Das erste Gegentor verteidigen wir schlecht. Wir hatten die Chance auf ein taktisches Foul, doch so lassen wir einen defensiven Mittelfeldspieler 40 oder 50 Meter bis zu unserem Tor durchlaufen. Auch das zweite Tor resultierte aus einem Ballverlust. Und das dritte war dann schon von ganz guter Qualität. Danach haben wir es besser gemacht. Hätten wir vor der Pause vielleicht noch das 2:3 gemacht, wäre es womöglich nochmal ein bisschen spannender geworden. Doof war, dass nach unserem Anschlusstreffer in der zweiten Halbzeit das 2:4 fällt - danach war die Luft raus.

Karim Rekik: Wenn man sich nur die ersten 20 Minuten anschaut, dann wäre der Sieg für Mönchengladbach absolut verdient gewesen. In den 70 Minuten danach waren wir das bessere Team. Wir haben immer wieder Chancen erarbeitet, aber es hat nicht gereicht. Beim Elfmeter hatten wir ein bisschen Pech. Für mich war das keiner, auch die Gladbacher wollten schon die Ecke ausführen. Stindl trifft mich aus wenigen Metern Entfernung und der Schuss war sehr hart. Meine Hand war da mit Sicherheit nicht mit Absicht. Aber wir müssen das jetzt abschütteln und uns auf das nächste Spiel fokussieren.

Davie Selke: Wenn man nach 20 Minuten mit 0:3 hinten liegt, ist das ein Schock, den man erst mal verarbeiten muss. Wir haben das aber trotzdem sehr gut gemacht und haben noch vor der Pause den Anschlusstreffer erzielt. In der Halbzeit haben wir uns vorgenommen, mutig zu spielen und das 2:3 zu erzwingen. Das haben wir auch getan und generell ein gutes Spiel gemacht. Gladbach kam vor allem über Konter – in der Hinsicht haben sie einfach viel Qualität. Das 2:4 war der letzte Nackenschlag. Das Zusammenspiel mit Vedad Ibisevic hat gut geklappt, obwohl wir noch nicht viele Spiele zusammen gemacht haben. Wenn wir uns jetzt noch besser auf dem Platz kennenlernen, kann das durchaus gut funktionieren.