
Kiek ma, wo dit hinjeht: 1. FC Köln
Kiek ma, wo dit hinjeht: 1. FC Köln

Berlin – Vor gut einem Monat besiegelte der 1. FC Köln das Pokal-Aus von Hertha BSC. Mit dem 1:3 im heimischen Olympiastadion waren für die Berliner die Pokalträume beendet, für Köln war dieser Sieg das eines der seltenen echten Erfolgserlebnisse in der laufenden Saison. In der Bundesliga suchen die Domstädter nämlich noch vergebens nach positiven Nachrichten. Hier ist der 'Effzeh' der einzige Club, der noch keinen Dreier eingefahren hat. Ein Blick auf die Statistik verrät, dass der Kölner Saisonstart der zweitschlechteste in der Bundesligageschichte ist. Auch der Rücktritt des ehemaligen Geschäftsführers Jörg Schmadtke vor dem vergangenen Pokal-Spiel in Berlin hat sportlich keine Auswirkungen gezeigt. 'Effzeh'-Coach Peter Stöger findet: "Sein Abgang hatte letztendlich keinen positiven Effekt. Er fehlt als sportlicher Faktor, als Meinungsbildner", bewertet Stöger. "Es ist aber auch nicht alles zusammengefallen", sieht der Trainer nicht schwarz.
Vor der Begegnung in der Domstadt am Sonntagabend (26.11.17, 18:00 Uhr), hat sich herthabsc.de den Gegner angeschaut.
Die sportliche Situation: Mit 0:1 verlor der 1. FC Köln am vergangenen Bundesligaspieltag bei Mainz 05 und setzte damit die sportliche Talfahrt der letzten Monate fort. In den vergangenen 12 Bundesligapartien fingen sich die 'Geißböcke' 23 Gegentore, nur der SC Freiburg (24) kassierte mehr. Dem gegenüber stehen bloß vier eigene Tore; kein Team netzte seltener ein. Mit mageren zwei Zählern steht Köln abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Besser sieht es in der UEFA Europa League aus: Während die Berliner mit dem 2:3 in Bilbao ihre Chancen auf ein Weiterkommen verspielten, siegten die Kölner gegen Arsenal London (1:0) und können sich dadurch Hoffnungen auf ein Überwintern im internationalen Wettbewerb machen. Aus dem internationalen Erfolgserlebnis nehmen die Kölner Selbstvertrauen mit: "Wir müssen den Schwung vom Sieg jetzt mit in die Liga nehmen. Wenn wir Arsenal schlagen können, dann können wir auch Hertha schlagen", meint Jannes Horn.
Schnittstellen: Der einzige Herthaner mit einer Kölner Vergangenheit ist Mitchell Weiser. Der flexible Außenspieler stand ab 2005 für verschiedene Kölner Nachwuchsmannschaften auf dem Rasen. In der Saison 2011/12 machte er im Kölner Trikot sein Bundesligadebüt, ehe er im selben Jahr zum FC Bayern wechselte. Nach einer Zwischenstation in Kaiserslautern kam Weiser schließlich im Sommer 2015 nach Berlin. Weiser, Niklas Stark und Davie Selke kennen Kölns Rechtsverteidiger Lukas Klünter aus der deutschen U21. Im vergangen Sommer holten sie gemeinsam den Europameistertitel. Auch Yuya Osako und Genki Haraguchi sind sich bekannt: Sie qualifizierten sich mit Japan für die Weltmeisterschaft 2018.
Die Kölner im Fokus: Heintz, Hector, Höger, Bittencourt, Risse, Clemens, Zoller und jetzt auch noch Maroh und Cordoba. Das Kölner Lazarett vergrößert sich momentan zügig. Vor allem in der Abwehr werden die Optionen immer weniger. Stöger glaubt dennoch, eine Defensivreihe zusammenzubekommen: "Wir haben mit Jorge Meré und Jannes Horn schon noch Optionen. In der letzten Woche haben wir auch zwei Spieler aus dem Nachwuchs dabeigehabt", so der Coach.
Die bisherigen Duelle: In der Bundesliga traten die beiden Teams bisher 54 Mal gegeneinander an. 24 Kölner Siege stehen dabei 20 Berliner Erfolgen gegenüber, zehnmal trennten sich die Clubs mit einem Unentschieden. Die Bilanz in der Ferne könnte für die Blau-Weißen besser aussehen. 18 der 24 Niederlagen gegen die 'Geißböcke' mussten die Berliner bei Auswärtsspielen einstecken. Die Kölner Heimstärke gegen Hertha BSC spiegelt sich auch im Torverhältnis wieder: Fast zwei Drittel aller Treffer gegen den Hauptstadtclub erzielte der 'Effzeh' zu Hause (58 von 90). Gleichzeitig gelangen den Herthanern 33 Auswärtstore von ingsesamt 78 Treffern gegen Köln.
Die Meinung über den Hauptstadtclub: Peter Stöger hat eine hohe Meinung vom Hertha-Coach: "Pál Dárdai hat in den letzten Jahren einen sensationellen Job gemacht." Der Trainer der Kölner vergleicht die aktuelle Lage der Berliner mit der eigenen: "Für sie läuft es derzeit auch nicht ganz optimal, obwohl es immer noch eine ganz andere Situation ist, als wir sie haben. Was wir in größerem Ausmaß haben, haben sie in einer kleineren Form." Dennoch hat er großen Respekt vor Hertha: "Die Mannschaft selbst hat schon Qualität, vor allem im offensiven Bereich. Wir werden einiges zu tun bekommen", glaubt Stöger.
(jp/dpa)
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[>]Die Mannschaft selbst hat schon Qualität, vor allem im offensiven Bereich. Wir werden einiges zu tun bekommen.[<]