Zurück zu alter Stabilität
Profis | 30. November 2017, 14:33 Uhr

Zurück zu alter Stabilität

Zurück zu alter Stabilität

Hertha BSC möchte am Sonntag (03.12.17) gegen Eintracht Frankfurt nachlegen. Eine kompakte Defensive soll der Grundstein des Erfolgs sein.

Berlin – Drei Gegentore in Wolfsburg, vier gegen Mönchengladbach und noch einmal drei in Bilbao – nach zehn kassierten Treffern in drei Spielen musste Trainer Pál Dárdai vor allem eine Frage beantworten: Hat Hertha BSC ein Defensivproblem? "Nein", sagte der Trainer mehrfach ganz entschieden und nannte einige gute Gründe, warum dem nicht so ist. Doch was zählt, ist auf dem Platz – und dort bestätigten die Herthaner beim jüngsten Sieg in Köln ihren Trainer. Denn so richtig Gefahr kam beim letztlich souveränen 2:0 im eigenen Strafraum eigentlich keine auf. Lediglich in einer Szene, in der Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus mithilfe des Videobeweises eine Klärungstat von Karim Rekik letztlich nicht als Handspiel wertete, ließ die Fans der Berliner einmal tief durchpusten. Kompakt, bissig in den Zweikämpfen und dadurch extrem unangenehm zu bespielen: Die Dárdai-Elf zeigte, warum die Defensive in den vergangenen Jahren ein großes Faustpfand war.

In Köln bestätigte sich aber auch eine weitere Erfahrung der Vorjahre. Egal, wer in der Viererkette verteidigt, die Automatismen sitzen. An der Seite Rekiks spielte zu diesem Zeitpunkt - kurz nach der Pause nicht mehr Sebastian Langkamp, sondern Jordan Torunarigha – und das mit Bravour. Das Herthaner Eigengewächs ersetzte den angeschlagenen Routinier, der nach einem Zusammenstoß mit Rune Jarstein in der Kabine bleiben musste. Niklas Stark fehlte noch verletzt. "Jordan hat seine Sache sehr ordentlich gemacht", lobte Dárdai den 20-Jährigen, der fast vor einem Jahr das erste Mal im Profikader der Blau-Weißen auftauchte und bei den Kölnern erst sein elftes Bundesliga-Spiel bestritt. Fehlende Erfahrung war dem Innenverteidiger, der auch schon links verteidigt hat, nicht anzumerken. Im Gegenteil: Abgebrüht und mit einem guten Stellungsspiel erstickte er die Angriffsbemühungen der Gastgeber im Keim.

Wer verteidigt neben Rekik?

So stand nach dem Auftaktsieg gegen den VfB Stuttgart das zweite Mal in dieser Saison beim Hauptstadtclub die Null. Ein gutes Gefühl und gleichzeitig Motivation, daran anzuknüpfen. „Wenn die Defensive steht und wir keinen Treffer kassieren, verlieren wir nicht. Und nach vorne haben wir immer Chancen“, sagte Marvin Plattenhardt, auf der linken Seite fester Bestandteil des Abwehrverbunds, am Donnerstag (30.11.17). Der Nationalspieler hofft, dass er und seine Kollegen den Schwung mitnehmen in das Duell mit Eintracht Frankfurt am Sonntag (03.12.17). „Es wäre sehr wichtig, jetzt nachzulegen und nach dem Spiel 20 Punkte auf dem Konto zu haben“, so der 25-Jährige. Einfach wird das gegen die Hessen, mit 13 Gegentreffern hinter Bayern München die zweitbeste Defensive der Liga, sicher nicht. "Wir wissen, dass Frankfurt sehr gut steht, sehr hart in die Zweikämpfe geht. Aber wir wollen zu Hause den nächsten Dreier holen", ergänzt der Standardspezialist.   

Wer neben Plattenhardt aufläuft und bei diesem Unterfangen helfen soll, steht in den Tagen vor dem Spiel noch nicht fest. Langkamp arbeitete diese Woche bisher nur individuell, sein Einsatz ist fraglich. "Basti will am Freitag wieder ins Training einsteigen. Wir schauen, ob es klappt", sagte Dárdai am Donnerstag. Sicher ins Aufgebot zurückkehren wird Niklas Stark, dessen Wadenverletzung ihm keine Probleme mehr bereitet. Fabian Lustenberger, neben Stark die zweite Allzweckwaffe im Defensivbereich der Berliner, stünde ebenso zur Verfügung. Oder Dárdai greift wieder auf die Innenverteidigung mit Rekik und Torunarigha zurück. Es wäre das erste Mal, dass die beiden von Beginn an in dieser Form auflaufen würden. Und im Idealfall das zweite Mal, dass sie gemeinsam die weiße Weste verteidigen.

(fw/City-Press)

Gesagt...

[>]
Wir wissen, dass Frankfurt sehr gut steht, sehr hart in die Zweikämpfe geht. Aber wir wollen zu Hause den nächsten Dreier holen!
[<]

-Marvin Plattenhardt

von Hertha BSC