
Kampf, Moral und ein Lucky Punch
Kampf, Moral und ein Lucky Punch

Die späte Freude allerdings täuschte nicht darüber hinweg, dass die Berliner im Duell mit den 'Fuggerstädtern' keinen guten Tag erwischt hatten. "Wir sind nicht fit gewesen, spielerisch und im Kopf. Auch körperlich hat das nicht gestimmt, obwohl wir wissenschaftlich trainieren und auf die Ernährung achten", zeigte sich Trainer Pál Dárdai selbstkritisch. Auch seine Schützlinge haderten mit dem eigenen Auftritt und ordneten das Ergebnis angemessen ein. "Angesichts des Spielverlaufs können wir sehr glücklich sein, dass wir hier einen Punkt geholt haben", sagte Niklas Stark, der nach seinem Comeback unter der Woche wieder in der Startelf stand.
Wenig Spielkontrolle
Nach einer ordentlichen Anfangsphase, in der die Herthaner das aktivere Team mit mehr Ballbesitz waren, kamen die Gastgeber immer besser auf und verzeichneten durch Caiuby, Koo und Heller (10., 11., 33.) erste Chancen. Doch fehlende Genauigkeit, Rune Jarstein und die Latte verhinderten einen Rückstand. Auf der Gegenseite konnte Sebastian Langkamp das Spielgerät nach einem Freistoß von Mitchell Weiser am zweiten Pfosten nicht mehr kontrollieren (22.). Die größte Chance der Dárdai-Schützlinge in Halbzeit eins verpuffte. "Wir haben die Augsburger immer wieder eingeladen und selbst unser Spiel nicht aufgezogen. Es hat gar nichts gepasst", monierte der Coach.
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich am Spielgeschehen nicht viel. Die bayerischen Schwaben drückten, hatten mehr Ballaktionen und Abschlüsse – zunächst noch ohne zwingende Chancen. "Sie waren einfach besser. Wir waren nur zum Reagieren da. Wir haben überhaupt keine Ruhe in unser Spiel bekommen und die Bälle immer wieder zu schnell abgegeben. Das war nicht in Ordnung", sprach Dárdai die Fehler im Spiel seiner Elf klar an. Die fast logische Konsequenz: Caiuby schoss sein Team in Führung, nachdem Jarstein einen Eckball der Heimmannschaft unterlaufen hatte (74.).
Ruck geht durch die Mannschaft
Erst nach dem Rückstand besannen sich die Herthaner ihrer Stärken und suchten zumindest vereinzelt den Weg in die Offensive. "Wir haben nach dem Gegentor eigentlich am besten gespielt. Wir hatten nichts mehr zu verlieren und mussten was machen. Es ist gut zu wissen, dass wir in der Lage sind, zurückzukommen", bewertete Stark die Schlussphase. Der Sechser selbst war es, der eine Flanke des Ex-Augsburgers Alexander Esswein verlängerte und Torschütze Kalou so perfekt bediente. Der Rest ist bekannt. Für den Ivorer war der Treffer umso schöner, war sein Einsatz wegen muskulären Problemen doch äußerst fraglich. "Es war klar, dass Salomon nicht lange hätte spielen können. Wir sind froh, dass er uns so helfen konnte", sagte Dárdai.
Aufarbeitung nötig
Auch einen Tag nach der Partie war der Ungar froh über den Punktgewinn. "Wir haben diese Saison schon oft gut gespielt und dann Punkte verschenkt. Jetzt haben wir mal einen Zähler mit viel Glück gewonnen", sagte Dárdai. Mit der Aufarbeitung der Partie haben der Fußballlehrer und sein Team unterdessen schon längst begonnen. Das ist auch nötig, schließlich wartet am Mittwoch (13.12.17) schon die nächste Begegnung - gegen Hannover 96. "Gegen Hannover wartet ein körperbetontes Kampfspiel. Wir müssen uns anders präsentieren, mit mehr Ballbesitz und Gegenpressing den Gegner unter Druck setzen", meinte Dárdai. Er machte klar: "Gegen Hannover wird der Wille und der Einsatz zählen."
(jp/City-Press)
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