Auf dem Weg nach oben: Valentino Lazaro
Profis | 30. Dezember 2017, 11:30 Uhr

Auf dem Weg nach oben: Valentino Lazaro

Auf dem Weg nach oben: Valentino Lazaro

Nach verletzungsbedingten Anlaufschwierigkeiten kommt der polyvalente Österreicher immer besser in Fahrt.
Berlin - Linker Flügel, defensives Mittelfeld, rechter Verteidiger? Für Valentino Lazaro kein Problem – und das sogar alles in einem Spiel. Beim heroisch erkämpften Auswärtssieg in Leipzig direkt vor der Winterpause zeigte der österreichische Neuzugang, warum ihn Pál Dárdai und Michael Preetz vor der Saison aus Salzburg loseisten. Nicht nur die Polyvalenz, wie ein früherer Hertha-Trainer die Vielseitigkeit eines Spielers gern bezeichnete, machten den 21-Jährigen so wichtig für das Spiel der Herthaner, sondern darüber hinaus auch die beiden Vorlagen für zwei der drei Tore in Sachsen. "Ich versuche immer, meine Leistung und auch immer mehr Assists zu liefern. An Tagen wie gegen Leipzig, wo ich auf so vielen Positionen spielen muss, zeige ich gerne, dass ich der Mannschaft helfen kann, wenn es brennt", stellt der Nationalspieler den Teamerfolg vorne an.
Wie auch sein neuer Teamkollege Davie Selke, mit dem 'Tino' bei Auswärtsspielen ein Zimmer belegt, hatte der Offensivspieler keinen einfachen Start an der Spree. Eine Verletzung warf ihn zu Beginn seiner Berliner Zeit zurück, durch die Reha und bei der U23 kämpfte er sich an den Profikader heran – ein harter, aber erfolgreicher Weg. "Ich bin sehr froh über den Sprung in die Bundesliga, der trotz der Verletzung am Anfang ganz gut geklappt hat. Als ich wieder fit war, habe ich mich reingekämpft und freue mich, wie zuletzt auch in der Startformation stehen zu können." Sein erstes Pflichtspiel im blau-weißen Trikot bestritt er in der Regionalliga. Gegen Neustrelitz Ende September führte sich Lazaro gleich mit einem Treffer ein – auf sein erstes Tor bei den Profis wartet er jedoch noch.

Geduld zahlt sich aus


Geduld zählt der Österreicher nicht unbedingt zu seinen Stärken, was ihm während seiner Rekonvaleszenz zu schaffen machte: "Ich wollte möglichst schnell meine besten Leistungen abrufen können. Als junger Spieler geht man vielleicht auch ein bisschen zu hart mit sich ins Gericht und ist ungeduldig. Das muss ich noch lernen, dass es auch mal etwas Zeit braucht, bis man voll da ist." Wenige Tage nach seiner Hertha-Premiere für die U23 stand Lazaro in der UEFA Europa League erstmals bei den Profis in der Startelf. Seitdem verpasste der 21-Jährige kaum nochmal ein Spiel, kam zumeist als Joker zum Einsatz, stand aber viermal in der Liga, viermal im Europa- und einmal im DFB-Pokal in der Startelf.
Auch für Valentino Lazaro war der Wechsel ein Volltreffer: "Seit dem ersten Tag fühle ich mich sehr, sehr wohl bei Hertha, in der Mannschaft und in der Stadt." Durch die Verletzung im Sommer hatte Hertha BSC den Edeltechniker zunächst nur aus Salzburg ausgeliehen, aufgrund seiner überzeugenden Auftritte wurde Mitte November dann aber schnell Klarheit geschaffen und der Österreicher fest verpflichtet. Herthas Manager Michael Preetz erklärte: "Valentino hat in seiner Zeit bei uns von Anfang an gezeigt, warum wir ihn geholt haben. Er hat großes Potential und passt gut in unser Team – deshalb setzen wir langfristig auf ihn."

Kampf und Leidenschaft. Und schönen Fußball.


Die Zeit von Valentino Lazaro bei Hertha BSC ist bisher eine kontinuierliche Steigerung. Vielleicht kam die Winterpause sogar einen Tick zu früh, enorm lang ist die Unterbrechung bis zum Trainingsauftakt am 2. Januar aber ohnehin nicht. Die Ziele für die Rückrunde sind klar: am besten dort weitermachen, wo Lazaro und seine Teamkollegen aufgehört haben. Die Gründe für die erfolgreiche letzte Englische Woche des Jahres, die die Herthaner mit sieben Zählern abschlossen, umreißt der gebürtige Grazer: "Wir schaffen es immer mehr, in diese Siegermentalität hineinzufinden, sodass es vollkommen egal ist, in welchem System wir spielen. Wir zeigen bis zum Ende Kampf und Leidenschaft – das ist auch, was die Trainer und Fans von uns sehen wollen. Wenn wir dann wie in der ersten Halbzeit gegen Hannover auch noch guten Fußball zeigen können, dann sind wir alle glücklich."

(war/City-Press)

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Valentino hat in seiner Zeit bei uns von Anfang an gezeigt, warum wir ihn geholt haben.
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-Michael Preetz

von Hertha BSC