
Herthaner helfen: Lazaro übergibt Spende an Trauerzeit Berlin
Herthaner helfen: Lazaro übergibt Spende an Trauerzeit Berlin

Weit draußen in Berlin-Buch befinden sich die Räumlichkeiten des in Berlin und Brandenburg einmaligen Vereins, der Trauergruppen für Kinder und Jugendliche anbietet, die einen oder beide Elternteile verloren haben. 28.000 Kinder sind in der Region von diesem Schicksalsschlag betroffen. Täglich kommen deutschlandweit etwa 100 Jungverwitwete, die meisten davon mit Kindern, dazu. Wer also denkt, das betrifft nur eine kleine unbedeutende Zahl von Menschen, der irrt sich gewaltig. Und die Folgen von nicht ausreichend geleisteter Trauerbegleitung sind vor allem für Kinder gravierend - insbesondere, wenn die Todesumstände plötzlich und traumatisch sind. "In unserer Gesellschaft ist Trauer ein absolutes Tabuthema. Darüber möchte und kann man meistens nicht sprechen und das ist fatal für die weitere Entwicklung der verwaisten Kinder", berichtet Simone Rönick, erste Vorsitzende von Trauerzeit Berlin e.V. Das große Problem: professionell ausgebildete Trauerbegleiter sind selten und auch Therapeuten stoßen bei dieser Problematik oft an ihre Grenzen.
Trauerzeit e.V. begleitet seit mittlerweile fast zwölf Jahren Kinder und Jugendliche auf diesem schwierigen Weg - durchschnittlich sind es monatlich 40-50 Kinder, die Gruppen-, Einzel- oder Familientermine wahrnehmen können. "Leider reichen diese Kapazitäten natürlich bei weitem nicht aus. Viele Anfragen müssen wir ablehnen", so Simone Rönick. Denn Trauerzeit e.V. finanziert die Therapeuten, Sozialarbeiter, Räumlichkeiten und alle weiteren Ausgaben komplette über Spendengelder. Und das ist eine unfassbar schwierige Aufgabe. "Das Thema Trauer ist für die meisten Unternehmen und Stiftungen zu dunkel, zu schwermütig, nicht gut zu transportieren. Darüber kann man sich schwer profilieren. In diesem Themenbereich Spenden einzuwerben gleicht einer Herkulesaufgabe." Dabei verbirgt sich hinter der Arbeit von Trauerzeit e.V. ein so positiver Blick auf das Leben: "Wir wollen den Kindern das Rüstzeug an die Hand geben, trotz dieses frühen schweren Schicksalsschlages ihr Leben gut zu meistern. Wir wollen nicht, dass Kinder ihr ganzes Leben diese Wut und Traurigkeit mit sich tragen. Wir feiern das Leben", berichtet Simone Rönick von der Arbeit in den Trauergruppen. "Wir wollen den Kindern vermitteln, dass es in Ordnung ist, sich sein ganzes Leben mit dem geliebten Menschen verbunden zu fühlen - auch, wenn er physisch nicht mehr da ist. Es bleibt ein ganzes Leben lang die Mama oder der Papa. Für die Hinterbliebenen - vor allem für Kinder- ist es wichtig, über den Menschen, den sie verloren haben, zu sprechen. Wir bieten den Kindern hier den Ort, wo sie genau das machen können."
Hertha-Profi Valentino Lazaro zeigte sich sichtlich berührt von den Worten der engagierten Vereinsvorsitzenden: "Ihr leistet hier grandiose Arbeit. Ich bin tief bewegt über die positive Atmosphäre und wie ihr dem Thema Tod begegnet. Ich bin sehr froh, dass wir euch eine kleine Unterstützung vorbeibringen können." Die Profis von Hertha BSC hatten extra für die Weihnachtsaktion innerhalb der Mannschaft gesammelt, sodass Valentino dem Verein eine Spardose überreichen konnte. "Ich hoffe sehr, dass ihr die weiteren Finanzierungen hinbekommt!", so Herthas Mittelfeldass. Das wünscht sich auch die gesamte Hertha-Familie.
Alle Informationen zur Weihnachtsaktion 'Herthaner helfen!' und den bisherigen Aktionen, gibt's unter www.herthabsc.de/weihnachten
(thb/City-Press)
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Wer den Verein (www.trauerzeit-berlin.de) unterstützen möchte, kann dies unter folgendem Spendenkonto tun:
Spendenkonto bei der Berliner Volksbank
Trauerzeit Berlin e.V.
BIC: BEVODEBB
IBAN: DE72 100 900 00 2264549003