
Von Null auf 100: Karim Rekik
Von Null auf 100: Karim Rekik

Berlin – 100 war die Zahl, die da auf dem Papier stand. Tatsächlich, 100. Karim Rekik hatte jeden einzelnen seiner Zweikämpfe im Spiel gegen den Hamburger SV gewonnen – so stand es schwarz auf weiß in der Statistik. Nicht nur mit diesem herausragenden Wert konnte er an diesem Nachmittag im Oktober überzeugen. Mit seinem Kopfballtreffer steuerte er zum 2:1-Heimsieg über die Hanseaten wesentlich bei. Dies war einer von seinen zwei Saisontreffern, hinzu kommen zwei Torvorbereitungen.
Von Null auf 100
Starke Zahlen, die musterhaft belegen, wie gut der Sommerneuzugang in Berlin funktioniert. Und das auf Anhieb, von Null auf 100 quasi. Im Juni aus Marseille gewechselt, wo er in der vergangenen Saison kaum zu Einsätzen kam, stand er bereits im ersten Bundesliga-Spiel auf dem Platz. Und darauf hin auch in jedem weiteren (außer veletzungsbedingt gegen Leipzig): Mit 16 Startelf-Einsätzen im deutschen Oberhaus ist Rekik längst zum Dauerbrenner und Leistungsträger der Berliner Mannschaft geworden. An der Seite von Sebastian Langkamp, Niklas Stark oder Jordan Torunarigha räumte er alles ab, was es abzuräumen gab. "Ich glaube, man kann ihm kein größeres Kompliment machen, als dass er John Anthony Brooks nahtlos ersetzt hat - wenn nicht schon fast hat vergessen lassen", lobt ihn Geschäftsführer Michael Preetz. "Es ist mir sehr einfach gefallen, hier Fuß zu fassen. Von Beginn an habe ich mich mit den Jungs sehr gut verstanden und direkt wohl und als Teil des Teams gefühlt", so der Niederländer.
Nicht nur seine Zweikampfwerte und Einsatzzeiten zeigen, wie unverzichtbar Rekik für die Blau-Weißen geworden ist. Auch sein Auftreten, auf und neben dem Platz, machte ihn bei Fans und Teamkollegen schnell beliebt. Mal ein lockerer Spruch hier, ein Song auf den Lippen da, oft der erste Gratulant in den Armen des Torschützen, auch mal geäußerte Kritik – dass sich Rekik wohl fühlt, sieht man ihm an. Auf dem Platz tritt er mit viel Ruhe und Selbstbewusstsein auf, sodass man manchmal vergisst, dass er erst 23 Jahre alt ist. Der Defensivspezialist beweist Übersicht und verhinderte mit der einen oder anderen sehenswerten Grätsche schon so manchen Gegentreffer.
Bei Hertha zum Nationalspieler
Dies blieb auch dem niederländischen Nationaltrainer Dick Advocaat nicht verborgen. Nachdem er 2014 im Alter von 19 Jahren sein Länderspieldebüt für die 'Elftal' feierte, wurde er im September dieses Jahres erstmals wieder berücksichtigt. "Es ist eine Ehre, wieder dabei zu sein. Die letzte Nominierung lag schon etwas zurück", schmunzelt Rekik und fügt an: "Mir war klar, dass ich wieder in den Fokus rücke, wenn ich regelmäßig spiele." Mittlerweile stehen also vier Länderspieleinsätze in der Akte des Innenverteidigers. "Das hat er sich verdient. Er liefert Woche für Woche starke und sehr stabile Leistungen ab", wundert sich Maner Preetz kaum über seine Rückkehr in das Auswahlteam.
Auf internationaler Ebene im Verein gab ihm Trainer Pál Dárdai dafür einige Pausen, in drei Partien der UEFA Europa League konnte Rekik zwischendurch etwas durchschnaufen. Das tut er auch in der Winterpause: "Es war eine unglaublich intensive Hinrunde, in der viel passiert ist", bilanziert der Abwehrspieler. "Wir haben internationale Luft geschnuppert, hatten einige verrückte Spiele – wie in Wolfsburg, Bilbao oder Leipzig. Wir nehmen viel mit, was wir in der Rückrunde verbessern wollen, aber auch viel Positives", meint der 23-Jährige. Zufrieden mit seiner Entscheidung, in die deutsche Hauptstadt zu kommen, ist er allemal: "Mit dem Wechsel zu Hertha habe ich alles richtig gemacht. Der Verein, das Team und ich – das passt zusammen", freut er sich.
(lb/City-Press)Gesagt...
[>]Mit dem Wechsel zu Hertha habe ich alles richtig gemacht. Der Verein, das Team und ich – das passt zusammen[<]