"Ich bin bei 100 Prozent"

Berlin – Dick eingepackt mit Mütze und Handschuhen lief Vladimir Darida am Mittwochvormittag (03.01.17) vom Schenckendorffplatz. Hinter dem Herthaner lag eine intensive Trainingseinheit – mit rassigen Zweikämpfen und kräftezehrenden Sprints. Doch die Belastung, sie ging scheinbar spurlos am Tschechen vorbei. Viel zu groß war seine Freude, endlich wieder voll dabei zu sein, endlich wieder voll mitzumischen bei dem, was er so gerne macht: Fußball spielen. Jeder, der ihn während der zweiten Einheit des Jahres beobachtet hatte, konnte sehen, wie sehr der Mittelfeldspieler nach seiner Rückkehr brennt. "Ich bin sehr froh, wieder ohne Schmerzen auf dem Platz zu stehen. Das fühlt sich der gut an", sagt der 27-Jährige, der schon im Kurzurlaub in Dubai der schweißtreibenden Arbeit entgegenfieberte. Zurück in der Hauptstadt spricht Darida bei herthabsc.de über seine Gesundheit, Konkurrenzkampf und die Ziele für die Rückrunde.

herthabsc.de: Vladi, seit Mitte Oktober hast du wegen einer Knieverletzung gefehlt. Wie schwer war es für dich, der Mannschaft nicht helfen zu können?
Darida: Natürlich war es nicht ganz einfach für mich. Es hat lange gedauert bis wir eine richtige Diagnose hatten und uns daraufhin für eine Operation entschieden haben. Aber die Entscheidung, einen arthroskopischen Eingriff vorzunehmen, war eine gute. Ich habe keine Probleme mehr und kann alle Übungen voll durchziehen. In der vergangenen Saison bin ich auch etwas länger ausgefallen. Damals war es zwar eine Verletzung am Sprunggelenk. Es war etwas anderes, wenn ich mal einen Schlag darauf bekommen habe. Jetzt bin ich einfach sehr froh, ohne Schmerzen auf dem Platz zu stehen. Das fühlt sich sehr gut an.

herthabsc.de: Die Winterpause dieses Jahr ist vergleichsweise recht kurz, schon in zehn Tagen steigt das erste Rückrundenspiel beim VfB Stuttgart (13.01.18). Kommt die Partie für dich noch zu früh?  
Darida: Ich bin bei 100 Prozent, sonst könnte ich nicht mit der Mannschaft trainieren. Und es ist schön, sich wieder voll auszupowern. Aber natürlich muss ich abwarten, wie der Trainer mit mir plant und was er entscheidet. Wir werden die nächsten Tage sicherlich noch einmal länger miteinander sprechen.

herthabsc.de: Nach der Hinrunde liegt der Hauptstadtclub in der Bundesliga mit 24 Zählern auf Rang 10. Wie blickst du mit etwas Abstand auf die zurückliegenden Monate?
Darida: Es war wichtig, dass wir am Ende noch die Punkte gegen Hannover und in Leipzig geholt haben. 24 Punkte nach einer Hinrunde mit der Europa League sind in Ordnung. Für die Rückrunde ist es unser Ziel, mehr Zähler zu sammeln. Wir werden wahrscheinlich weniger rotieren als in der ersten Saisonhälfte, dafür müssen wir wieder etwas stabiler auftreten.

herthabsc.de: In der Hinrunde hatte Hertha durch den DFB-Pokal und das internationale Geschäft viele Spiele, nun sind es "nur" noch 17 in der Bundesliga. Daraus resultiert ein noch größerer Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft…
Darida: … und den finde ich gut, solange alle fair und respektvoll miteinander umgehen. Jeder Spieler muss in jedem Training zeigen, dass er es verdient hat, am Wochenende zu spielen. So entwickeln wir uns weiter, können uns immer weiter verbessern. Das ist bei mir natürlich nicht anders. Für das zentrale Mittelfeld haben wir einige Optionen. Für mich ist es egal, ob ich auf der Sechs oder auf der Acht spiele – das entscheidet der Trainer. 

(fw/City-Press)