Zurück zu den Wurzeln
Profis | 26. Januar 2018, 16:57 Uhr

Zurück zu den Wurzeln

Zurück zu den Wurzeln

Am Samstag (27.01.18) tritt Hertha BSC bei Werder Bremen an. Für Davie Selke ist das Duell an der Weser die Rückkehr dorthin, wo alles begann.
Berlin – Die Sonne strahlte Davie Selke ins Gesicht, als dieser gut gelaunt vor die Mikrofone der wartenden Journalisten trat. Nach der letzten öffentlichen Trainingseinheit der Woche war das Interesse am Stürmer groß. Das lag nicht nur daran, dass er in den vergangenen Wochen der treffsicherste Berliner war. Das lag vor allem daran, dass der Hauptstadtclub am Samstag (27.01.18, 18:30 Uhr) bei Werder Bremen antritt. Für Selke ist das schließlich ein ganz besonderes Spiel, daraus macht er kein Geheimnis. "Von allen Spielen gegen ehemalige Vereine ist das gegen Werder Bremen das einzige emotionale für mich", sagt der 23-Jährige.

Seine Rückkehr an alte Wirkungsstätte, dorthin, wo vor einigen Jahren für ein Nachwuchstalent der Traum vom Profifußball wahr wurde, ist mit vielen Erinnerungen verknüpft. Dem ersten Bundesliga-Spiel gegen Hannover im Jahr 2013, dem ersten Torerfolg im deutschen Oberhaus wenig später gegen Augsburg – den ersten Erfahrungen auf diesem hohen Niveau. "Ich habe Werder eine Menge zu verdanken. Ohne den Verein würde ich jetzt nicht hier stehen, wo ich stehe. Deswegen wird es für mich immer ein besonderer Verein bleiben", erklärte der Mittelstürmer seine enge Bindung mit den Hanseaten, für die er zwischen 2013 und 2015 33 Bundesliga-Partien absolvierte, neun Tore schoss und vier Vorlagen gab.  

Die Gegenwart heißt Hertha BSC

Trotz aller Verbundenheit zu den Werderanern heißt Selkes Gegenwart Hertha BSC. Das Wiedersehen mit den Norddeutschen erlebt er nun als Blau-Weißer. Und als Herthaner nimmt er keine Rücksicht auf Werder. "Ich komme mit Hertha nach Bremen, um dieses Spiel zu gewinnen", machte der U21-Europameister unmissverständlich klar, für wen er am Samstag um jeden Meter, um jeden Ball und um jeden Treffer kämpfen wird. Auf ein Kampfspiel stellt Trainer Pál Dárdai Sommer-Neuzugang Selke und seine Kollegen ein: "Wir müssen die Zweikämpfe annehmen. Ich glaube, dass die Mannschaft gewinnen wird, die eine bessere Zweikampfquote hat", so der Coach.

Kein Sieg seit zwölf Jahren

Ein Erfolg an der Weser wäre für den Hauptstadtclub der erste 'Dreier' im Kalenderjahr – und gleichzeitig ein Sieg gegen den Trend. Denn das Abendspiel ist aus Berliner Sicht der zehnte Versuch in Folge, eine Bundesliga-Partie in Bremen zu gewinnen. Der bislang letzte Triumph im Weser-Stadion gelang den Blau-Weißen vor fast zwölf Jahren. Im März 2006, dem 25. Spieltag der Saison 2005/06, feierte die Elf des damaligen Trainers Falko Götz einen deutlichen 3:0-Sieg. Die Torschützen der Partie: Kevin-Prince Boateng, Marcelinho und Yildiray Bastürk. Für damalige Kräfteverhältnisse war das Ergebnis überraschend. Der Tabellenzweite Bremen war Stammgast in der Champions League und gerade unglücklich im Achtelfinale an Juventus Turin gescheitert. Einen Ausrutscher erwarteten die Spieler von Trainer Thomas Schaaf gegen die zehntplatzierten Berliner nicht. Der Ausgang ist bekannt.

Gegen ein ähnliches Resultat hätten sie im Hertha-Lager zweifelsohne nichts einzuwenden. Dennoch sind die Sinne vor der Begegnung nicht nur wegen der jüngsten Bilanz geschärft. "Es ist schweierig, die Bremer im Weser-Stadion zu schlagen. Wir wissen, was sie mit da mit ihren Fans im Rücken für eine Power entwickeln können und wie heimstark sie sind", so Selke, der das noch als Bremer erlebte. Aber er weiß auch, warum ein Ende der Serie gelingen kann: "Wir gewinnen am Wochenende, weil wir wieder einen guten Plan haben und den wieder gut umsetzen werden." Sollte ausgerechnet der Mittelstürmer mit einem Treffer seinen Teil dazu beitragen, würde er sich freuen, aber nicht ausgelassen feiern. "Bremen ist der einzige Verein, gegen den ich nicht jubeln würde – aus Überzeugung und nicht aus irgendeinem Gag", so Selke. Gut gelaunt würde er dann trotzdem wieder vor die Mikrofone der wartenden Journalisten treten.

(jp/City-Press)

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Bremen ist der einzige Verein, gegen den ich nicht jubeln würde – aus Überzeugung
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-Davie Selke

von Hertha BSC