
Fans | 27. Januar 2018, 09:14 Uhr
14. Erinnerungstag im deutschen Fußball
14. Erinnerungstag im deutschen Fußball

Die Fußballfamilie erinnert sich an ihre vergessenen, verfolgten und ermordeten Mitglieder und sie ehrt sie.
Berlin - Der 27. Januar 1945, der Befreiungstag der Überlebenden von Auschwitz, erinnert die Fußballfamilie bis heute schmerzlich daran, dass sie sich nicht schützend vor ihre jüdischen und vom Nationalsozialismus verfolgten Mitglieder gestellt hat, als es um deren Überleben in der Diktatur ging. Schon unmittelbar nach der Machtergreifung am 19. April 1933 forderten der Süddeutsche Fußballverband und der DFB die Vereine auf, ihre kommunistischen und jüdischen Mitglieder auszuschließen. Alle folgten dieser Weisung ohne Widerspruch.
Ohne Not und oft in vorauseilendem Gehorsam entzog man den Verstoßenen ihre Vereinszugehörigkeit. Das hatte schreckliche Folgen: Wer nicht fliehen konnte oder versteckt wurde; wer nicht an Krankheit oder den Folge der Folter starb, wurde in den Gaskammern der Vernichtungslager oder bei Massenexekutionen ermordet.
Kurt Landauer, der Präsident des FC Bayern, und der vielfache deutsche Nationalspieler Julius Hirsch stehen stellvertretend für jene der Verfolgten, die sogar von sich aus die Mitgliedschaft in ihren Vereinen niederlegten, um dem für sie so demütigenden Ausschluss zuvor zu kommen. Viele taten das auch, um ihre Mannschaft zu schützen. Auch nach dem Ende des Krieges vergaß der Fußball lange Zeit seine geflohenen und ermordeten Familienmitglieder – sei es aus Scham oder aus verdrängten Schuldgefühlen. Auf den Jahresabschlussfeiern wurden die Namen der preisgegebenen Spieler, Funktionäre, Förderer und einfachen Mitglieder nicht genannt. Es erhob sich niemand, um sie zu ehren.
Erst Schritt für Schritt gewann die Einsicht an Boden, dass es Zeit wird, nach der Katastrophe des Holocaust den vergessenen Mitgliedern der Fußballfamilie endlich ihre Ehre zurück zu geben und sich ihrem Leid und dem ihrer Familien zuzuwenden.
Zum 27. Januar 2018, dem '14. Erinnerungstag im deutschen Fußball' kann öffentlich gemacht werden: Die Fußballfamilie erinnert sich an ihre vergessenen, verfolgten und ermordeten Mitglieder und sie ehrt sie. Die jungen Fußballfans und die Verantwortlichen in den Fanprojekten öffnen sich für die Geschichte der Vereine und gehen auf Spurensuche nach ihren 'verlorenen Helden'. Sie sprechen mit Zeitzeugen, besuchen KZ-Gedenkstätten - und sie sind dabei, wenn ihr Club oder das Vereinsmuseum Stolpersteine verlegen. Oftmals geben sie selbst den Anstoß dazu. Sie initiieren mit den Preisgeldern des 'Julius Hirsch Preises' eigene Stiftungen und neue Preise. In der Kurve setzen sie Zeichen durch großartige Choreografien.
Wenn der DFB und seine Kulturstiftung zum 75. Todestag von Julius Hirsch im März 2018 zu einer generationsübergreifende Studienreise nach Auschwitz einlädt und die DFL zum Thema 'Erinnerungskultur und politische Bildung' den Fanprojektmitarbeiter*innen und Fanbeauftragten eine Fortbildung vor Ort anbietet, dann sind das folgerichtige Schritte.
Hertha BSC hat sich in den vergangenen Tagen aktiv an der Kampagne beteiligt und seine Projekte zum Thema Aufbereitung der Vereinsgeschichte im dritten Reich vorgestellt. Außerdem wurde das Fanprojekt lernzentrum@herthabsc näher beleuchtet, bei dem sich Schüler regelmäßig durch den Lernort Olympiastadion geschichtlichen, sozialpolitischen und gesellschaftlichen Themen nähern.
Hertha BSC setzt damit ein deutliches Zeichen: 'Nie wieder!'- heute und in der Zukunft!
(HerthaBSC/HerthaBSC)
Ohne Not und oft in vorauseilendem Gehorsam entzog man den Verstoßenen ihre Vereinszugehörigkeit. Das hatte schreckliche Folgen: Wer nicht fliehen konnte oder versteckt wurde; wer nicht an Krankheit oder den Folge der Folter starb, wurde in den Gaskammern der Vernichtungslager oder bei Massenexekutionen ermordet.
Kurt Landauer, der Präsident des FC Bayern, und der vielfache deutsche Nationalspieler Julius Hirsch stehen stellvertretend für jene der Verfolgten, die sogar von sich aus die Mitgliedschaft in ihren Vereinen niederlegten, um dem für sie so demütigenden Ausschluss zuvor zu kommen. Viele taten das auch, um ihre Mannschaft zu schützen. Auch nach dem Ende des Krieges vergaß der Fußball lange Zeit seine geflohenen und ermordeten Familienmitglieder – sei es aus Scham oder aus verdrängten Schuldgefühlen. Auf den Jahresabschlussfeiern wurden die Namen der preisgegebenen Spieler, Funktionäre, Förderer und einfachen Mitglieder nicht genannt. Es erhob sich niemand, um sie zu ehren.
Erst Schritt für Schritt gewann die Einsicht an Boden, dass es Zeit wird, nach der Katastrophe des Holocaust den vergessenen Mitgliedern der Fußballfamilie endlich ihre Ehre zurück zu geben und sich ihrem Leid und dem ihrer Familien zuzuwenden.
Zum 27. Januar 2018, dem '14. Erinnerungstag im deutschen Fußball' kann öffentlich gemacht werden: Die Fußballfamilie erinnert sich an ihre vergessenen, verfolgten und ermordeten Mitglieder und sie ehrt sie. Die jungen Fußballfans und die Verantwortlichen in den Fanprojekten öffnen sich für die Geschichte der Vereine und gehen auf Spurensuche nach ihren 'verlorenen Helden'. Sie sprechen mit Zeitzeugen, besuchen KZ-Gedenkstätten - und sie sind dabei, wenn ihr Club oder das Vereinsmuseum Stolpersteine verlegen. Oftmals geben sie selbst den Anstoß dazu. Sie initiieren mit den Preisgeldern des 'Julius Hirsch Preises' eigene Stiftungen und neue Preise. In der Kurve setzen sie Zeichen durch großartige Choreografien.
Wenn der DFB und seine Kulturstiftung zum 75. Todestag von Julius Hirsch im März 2018 zu einer generationsübergreifende Studienreise nach Auschwitz einlädt und die DFL zum Thema 'Erinnerungskultur und politische Bildung' den Fanprojektmitarbeiter*innen und Fanbeauftragten eine Fortbildung vor Ort anbietet, dann sind das folgerichtige Schritte.
Hertha BSC hat sich in den vergangenen Tagen aktiv an der Kampagne beteiligt und seine Projekte zum Thema Aufbereitung der Vereinsgeschichte im dritten Reich vorgestellt. Außerdem wurde das Fanprojekt lernzentrum@herthabsc näher beleuchtet, bei dem sich Schüler regelmäßig durch den Lernort Olympiastadion geschichtlichen, sozialpolitischen und gesellschaftlichen Themen nähern.
Hertha BSC setzt damit ein deutliches Zeichen: 'Nie wieder!'- heute und in der Zukunft!
(HerthaBSC/HerthaBSC)